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Energie & Management > Wasserkraft - Bayern will Uniper-Wasserkraftwerke übernehmen
Quelle: Shutterstock / Christian Schwier
Wasserkraft

Bayern will Uniper-Wasserkraftwerke übernehmen

Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) plädiert dafür, dass der Freistaat zukünftig selbst erneuerbare Energien für die Bürger und die Wirtschaft erzeugen soll.
Der erste Schritt einer staatlichen Energieversorgung in Bayern könnte über die Wasserkraft erfolgen. Das schlug Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) am 13. Oktober vor. Aktuell biete die Übernahme von Uniper durch den Bund die Möglichkeit, die Wasserkraftwerke der Uniper Kraftwerks GmbH zu übernehmen. Insgesamt gehe es dabei um 97 Wasserkraftanlagen mit zusammen rund 970 MW Leistung.

Die fraglichen Kraftwerke liefern rund 4,8 Mio. kWh Strom pro Jahr von Donau, Isar, Lech und Main. Die Wasserkraftanlagen erzeugten damit rund ein Drittel der bayerischen Stromproduktion aus Wasserkraft. Glauber erläuterte: "Der brutale Angriffskrieg in der Ukraine zeigt: Wir müssen die Energieversorgung der Zukunft neu denken." Der Dreiklang einer "Revolution im Energiesektor" solle lauten: "Von Bayern, in Bayern und für Bayern." Versorgungssicherheit für die Menschen und die Wirtschaft solle insbesondere durch beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien erreicht werden.

Anfrage beim Bund angekündigt

Für den Betrieb der Anlagen wäre laut Glauber eine neue Betreibergesellschaft vorstellbar. "Mit diesem Vorschlag werden wir auf den Bund zugehen", versprach der Minister. Der Freistaat sollte in Zukunft laut Glauber auch über die Wasserkraft hinaus ein eigenständiger Energieproduzent werden. So könnten erneuerbare Energien ausgebaut werden, ohne dass dafür Investoren erforderlich sind. "Der Freistaat hat eine Vorbildfunktion", sagte der Minister. Erneuerbare Energien seien Sicherung von Daseinsvorsorge und Arbeitsplätzen.

Zudem seien "deutlich höhere Investitionen in die Verteilernetze" nötig. So könnten beispielsweise Windräder auf staatlichen Flächen oder Photovoltaik-Anlagen durch den Freistaat selbst errichtet werden. Finanzielle Mittel dafür könnten über eine von Bayern bereits mehrfach geforderte Beteiligung der Länder an den Einnahmen des Bundes aus der CO2-Bepreisung gewonnen werden, schloss Glauber.

Die Grünen im bayerischen Landtag setzen sich seit Jahren für die Rückführung der Wasserkraft in die öffentliche Hand ein. "Die CSU hat mit den Wasserkraftwerken die Kronjuwelen der bayerischen Energieversorgung in den 1990er und 2000er Jahren verscherbelt", sagte Fraktionschef Ludwig Hartmann. Jetzt öffne sich ein Zeitfenster, um diesen Fehler zu beheben, hofft er. Da die Kraftwerke jetzt im Eigentum des Bundes seien, sollten sie wieder "in die Hände der Menschen in Bayern" gelegt werden, forderte Hartmann.

Donnerstag, 13.10.2022, 12:11 Uhr
Susanne Harmsen
Energie & Management > Wasserkraft - Bayern will Uniper-Wasserkraftwerke übernehmen
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Wasserkraft
Bayern will Uniper-Wasserkraftwerke übernehmen
Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) plädiert dafür, dass der Freistaat zukünftig selbst erneuerbare Energien für die Bürger und die Wirtschaft erzeugen soll.
Der erste Schritt einer staatlichen Energieversorgung in Bayern könnte über die Wasserkraft erfolgen. Das schlug Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) am 13. Oktober vor. Aktuell biete die Übernahme von Uniper durch den Bund die Möglichkeit, die Wasserkraftwerke der Uniper Kraftwerks GmbH zu übernehmen. Insgesamt gehe es dabei um 97 Wasserkraftanlagen mit zusammen rund 970 MW Leistung.

Die fraglichen Kraftwerke liefern rund 4,8 Mio. kWh Strom pro Jahr von Donau, Isar, Lech und Main. Die Wasserkraftanlagen erzeugten damit rund ein Drittel der bayerischen Stromproduktion aus Wasserkraft. Glauber erläuterte: "Der brutale Angriffskrieg in der Ukraine zeigt: Wir müssen die Energieversorgung der Zukunft neu denken." Der Dreiklang einer "Revolution im Energiesektor" solle lauten: "Von Bayern, in Bayern und für Bayern." Versorgungssicherheit für die Menschen und die Wirtschaft solle insbesondere durch beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien erreicht werden.

Anfrage beim Bund angekündigt

Für den Betrieb der Anlagen wäre laut Glauber eine neue Betreibergesellschaft vorstellbar. "Mit diesem Vorschlag werden wir auf den Bund zugehen", versprach der Minister. Der Freistaat sollte in Zukunft laut Glauber auch über die Wasserkraft hinaus ein eigenständiger Energieproduzent werden. So könnten erneuerbare Energien ausgebaut werden, ohne dass dafür Investoren erforderlich sind. "Der Freistaat hat eine Vorbildfunktion", sagte der Minister. Erneuerbare Energien seien Sicherung von Daseinsvorsorge und Arbeitsplätzen.

Zudem seien "deutlich höhere Investitionen in die Verteilernetze" nötig. So könnten beispielsweise Windräder auf staatlichen Flächen oder Photovoltaik-Anlagen durch den Freistaat selbst errichtet werden. Finanzielle Mittel dafür könnten über eine von Bayern bereits mehrfach geforderte Beteiligung der Länder an den Einnahmen des Bundes aus der CO2-Bepreisung gewonnen werden, schloss Glauber.

Die Grünen im bayerischen Landtag setzen sich seit Jahren für die Rückführung der Wasserkraft in die öffentliche Hand ein. "Die CSU hat mit den Wasserkraftwerken die Kronjuwelen der bayerischen Energieversorgung in den 1990er und 2000er Jahren verscherbelt", sagte Fraktionschef Ludwig Hartmann. Jetzt öffne sich ein Zeitfenster, um diesen Fehler zu beheben, hofft er. Da die Kraftwerke jetzt im Eigentum des Bundes seien, sollten sie wieder "in die Hände der Menschen in Bayern" gelegt werden, forderte Hartmann.

Donnerstag, 13.10.2022, 12:11 Uhr
Susanne Harmsen

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