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Energie & Management > Bayern - Bayern konkretisiert seinen Wasserstoffbedarf
Quelle: Fotolia / saschi79
Bayern

Bayern konkretisiert seinen Wasserstoffbedarf

Der Bedarf an Wasserstoff und Folgeprodukten wird in Bayern schneller ansteigen als in anderen Bundesländern. Dies zeigen Zahlen der nun veröffentlichten Wasserstoff-Roadmap Bayern.
Das "Zentrum Wasserstoff.Bayern" (H2.B) präsentierte am 25. April erstmals eine Roadmap zum Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft im Freistaat. Die Autorinnen und Autoren kalkulieren darin den rasch wachsenden Wasserstoffbedarf. H2.B ist die Koordinationsstelle für wasserstoffbezogene Themen und Aktivitäten in Bayern. 

"Mit dem Angriffskrieg auf die Ukraine muss die Unabhängigkeit von russischen Energieträgern sehr zeitnah erreicht werden", erklärte Veronika Grimm, Co-Vorständin des H2.B, bei der Vorstellung der Roadmap in Nürnberg. Damit werde auch die Wasserstoffwirtschaft in Deutschland schneller an Bedeutung gewinnen müssen. "Die Wasserstoff-Roadmap Bayern zeigt wichtige Meilensteine auf, die eher eine Untergrenze für das notwendige Tempo des Hochlaufs der Wasserstoffwirtschaft sind."

Als Kernpunkte zum Wasserstoffhochlauf definiert die Roadmap folgende:
  • Der kumulierte Bedarf an Wasserstoff und Syntheseprodukten könnte von 5 Mrd. kWh (2020) auf etwa 33 bis 75 Mrd. kWh (2040) steigen.
  • Um den schnell ansteigenden Wasserstoffbedarf decken zu können, wird der Freistaat bereits mittelfristig auf den Import von Wasserstoff und H2-Derivaten angewiesen sein.
  • Wichtig ist ein rascher Anschluss Bayerns an die nationale Wasserstoffpipeline-Infrastruktur H2 Backbone bis 2030. Zunächst war dies erst für 2035 geplant.
  • Die nötige Elektrolyseleistung zur Wasserstoffherstellung hängt stark von der Geschwindigkeit des Anschlusses an die Wasserstoffpipelines ab: Bei einer Anbindung bis 2030 ist eine jährliche Leistung von 300 bis 1.700 MW pro Jahr erforderlich. Kommt der Anschluss erst 2035, sind nach den Berechnungen des H2.B 3.000 bis 10.000 MW nötig.
  • Bis 2025 sollen in Bayern mindestens 300 MW Elektrolyseleistung installiert werden, bis 2030 mindestens 1.000 MW.
  • Bis 2025 sollen 500 Wasserstoffbusse im Öffentlichen Personennahverkehr Bayerns fahren und 500 Wasserstoff-Lkw.
  • Es wird bis 2025 eine weitflächige Etablierung von Wasserstofftankstellen angestrebt.
  • Bis 2030 wird ein breiter Einsatz von Wasserstoff zur Prozesswärmebereitstellung in der bayerischen Industrie erwartet.
  • Zudem wird bis 2030 mit einem flächendeckenden Einsatz von Anlagen zur Kraft-Wärme-Kopplung auf Wasserstoffbasis für die dezentrale Strom- und Wärmeversorgung gerechnet.
  • Der Einsatz von H2 im Mobilitätssektor wird bis 2030 zunehmen.
 
Die H2-Roadmap Bayern
(zum Öffnen bitte auf das Bild klicken)
Quelle: H2.B

Die Roadmap korrespondiert mit den Bemühungen Bayerns, bis zum Jahr 2040 klimaneutral zu sein. Die Landesregierung hatte bereits 2020 eine Wasserstoffstrategie bekannt gegeben. Die Roadmap konkretisiert diese nun. Bei der Vorstellung der Roadmap bekräftigte Bayerns Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger einmal mehr die Bedeutung des Wasserstoffs für Bayern: "Nur mit Wasserstoff und einem raschen Ausbau der Infrastruktur werden wir die fossilen Energien ersetzen und unseren Energiebedarf klimafreundlich decken können." Mitte Juni plant der Minister Norwegen und Schottland zu besuchen − mit dem Ziel, Partnerschaften für die Produktion und Lieferung von grünem Wasserstoff in die Wege zu leiten.

Die "Wasserstoff-Roadmap Bayern − Perspektiven und Handlungsempfehlungen zum Hochlauf der bayerischen Wasserstoffwirtschaft" steht im Internet zum Download bereit.

Dienstag, 26.04.2022, 14:34 Uhr
Davina Spohn
Energie & Management > Bayern - Bayern konkretisiert seinen Wasserstoffbedarf
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Bayern
Bayern konkretisiert seinen Wasserstoffbedarf
Der Bedarf an Wasserstoff und Folgeprodukten wird in Bayern schneller ansteigen als in anderen Bundesländern. Dies zeigen Zahlen der nun veröffentlichten Wasserstoff-Roadmap Bayern.
Das "Zentrum Wasserstoff.Bayern" (H2.B) präsentierte am 25. April erstmals eine Roadmap zum Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft im Freistaat. Die Autorinnen und Autoren kalkulieren darin den rasch wachsenden Wasserstoffbedarf. H2.B ist die Koordinationsstelle für wasserstoffbezogene Themen und Aktivitäten in Bayern. 

"Mit dem Angriffskrieg auf die Ukraine muss die Unabhängigkeit von russischen Energieträgern sehr zeitnah erreicht werden", erklärte Veronika Grimm, Co-Vorständin des H2.B, bei der Vorstellung der Roadmap in Nürnberg. Damit werde auch die Wasserstoffwirtschaft in Deutschland schneller an Bedeutung gewinnen müssen. "Die Wasserstoff-Roadmap Bayern zeigt wichtige Meilensteine auf, die eher eine Untergrenze für das notwendige Tempo des Hochlaufs der Wasserstoffwirtschaft sind."

Als Kernpunkte zum Wasserstoffhochlauf definiert die Roadmap folgende:
  • Der kumulierte Bedarf an Wasserstoff und Syntheseprodukten könnte von 5 Mrd. kWh (2020) auf etwa 33 bis 75 Mrd. kWh (2040) steigen.
  • Um den schnell ansteigenden Wasserstoffbedarf decken zu können, wird der Freistaat bereits mittelfristig auf den Import von Wasserstoff und H2-Derivaten angewiesen sein.
  • Wichtig ist ein rascher Anschluss Bayerns an die nationale Wasserstoffpipeline-Infrastruktur H2 Backbone bis 2030. Zunächst war dies erst für 2035 geplant.
  • Die nötige Elektrolyseleistung zur Wasserstoffherstellung hängt stark von der Geschwindigkeit des Anschlusses an die Wasserstoffpipelines ab: Bei einer Anbindung bis 2030 ist eine jährliche Leistung von 300 bis 1.700 MW pro Jahr erforderlich. Kommt der Anschluss erst 2035, sind nach den Berechnungen des H2.B 3.000 bis 10.000 MW nötig.
  • Bis 2025 sollen in Bayern mindestens 300 MW Elektrolyseleistung installiert werden, bis 2030 mindestens 1.000 MW.
  • Bis 2025 sollen 500 Wasserstoffbusse im Öffentlichen Personennahverkehr Bayerns fahren und 500 Wasserstoff-Lkw.
  • Es wird bis 2025 eine weitflächige Etablierung von Wasserstofftankstellen angestrebt.
  • Bis 2030 wird ein breiter Einsatz von Wasserstoff zur Prozesswärmebereitstellung in der bayerischen Industrie erwartet.
  • Zudem wird bis 2030 mit einem flächendeckenden Einsatz von Anlagen zur Kraft-Wärme-Kopplung auf Wasserstoffbasis für die dezentrale Strom- und Wärmeversorgung gerechnet.
  • Der Einsatz von H2 im Mobilitätssektor wird bis 2030 zunehmen.
 
Die H2-Roadmap Bayern
(zum Öffnen bitte auf das Bild klicken)
Quelle: H2.B

Die Roadmap korrespondiert mit den Bemühungen Bayerns, bis zum Jahr 2040 klimaneutral zu sein. Die Landesregierung hatte bereits 2020 eine Wasserstoffstrategie bekannt gegeben. Die Roadmap konkretisiert diese nun. Bei der Vorstellung der Roadmap bekräftigte Bayerns Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger einmal mehr die Bedeutung des Wasserstoffs für Bayern: "Nur mit Wasserstoff und einem raschen Ausbau der Infrastruktur werden wir die fossilen Energien ersetzen und unseren Energiebedarf klimafreundlich decken können." Mitte Juni plant der Minister Norwegen und Schottland zu besuchen − mit dem Ziel, Partnerschaften für die Produktion und Lieferung von grünem Wasserstoff in die Wege zu leiten.

Die "Wasserstoff-Roadmap Bayern − Perspektiven und Handlungsempfehlungen zum Hochlauf der bayerischen Wasserstoffwirtschaft" steht im Internet zum Download bereit.

Dienstag, 26.04.2022, 14:34 Uhr
Davina Spohn

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