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Energie & Management > Mecklenburg-Vorpommern - Baustart für Klärschlammverwertung in Stavenhagen
Quelle: EEW
Mecklenburg-Vorpommern

Baustart für Klärschlammverwertung in Stavenhagen

Die Energy from Waste (EEW) hat mit dem Bau einer Klärschlammverbrennungsanlage in Stavenhagen (Mecklenburg-Vorpommern) begonnen. Die Projektkosten werden mit 50 Mio. Euro beziffert.

Die Anlage in Stavenhagen (Mecklenburg-Vorpommern) kann jährlich 160.000 Tonnen Originalsubstanz verwerten. Sie soll 2023 in Betrieb gehen und fast alle Klärschlämme des Bundeslandes aufnehmen. Vor der Verbrennung werden die Rückstände aus der Abwasserreinigung ausgepresst und getrocknet.

Bernard M. Kemper, Vorsitzender der Geschäftsführung und CEO der EEW-Gruppe, erklärte bei der offiziellen Grundsteinlegung am 10. November, die Klärschlammverwertungsanlage (KVA) vereine Umwelt- und Ressourcenschutz: Sie trage zum einen dem Willen des Gesetzgebers Rechnung, dass künftig keine belasteten Klärschlämme mehr in der Landwirtschaft eingesetzt werden. Anderseits schaffe sie die Voraussetzungen für das Recycling des endlichen und lebensnotwendigen Rohstoffs Phosphor.

Für COO Joachim Manns ist die künftige Klärschlammverbrennung ein Beitrag zum Umwelt-, Klima- und Ressourcenschutz: „Die KVA Stavenhagen ist eine Umweltschutzanlage.“ Mühsam aus dem Abwasser gefilterte und im Klärschlamm gebundene Schadstoffe würden bei der thermischen Verwertung sicher zerstört oder zurückgehalten. Manns: „Unsere Anlage entzieht der Umwelt Schwermetalle und Mikroplastik, aber auch Medikamentenrückstände und Hormone, anstatt sie ungefiltert auf Äcker zu kippen und damit Böden, Grundwasser und letztlich unsere Nahrungsmittel zu verunreinigen.“

In Stavenhagen soll die KVA künftig auch grüne Energie für Strom, Prozessdampf oder Fernwärme zur Verfügung stellen. Das Wärmepotential reicht nach Berechnungen von EEW aus, um etwa 80 % des bislang ermittelten Bedarfs der Kleinstadt Stavenhagen zu decken.

Phosphat wird mit externen Spezialisten zurückgewonnen

Wichtiger noch als grüne Energie sei jedoch das Rohstoffpotential der Anlage, so Kemper. Bei der thermischen Behandlung des Klärschlamms würden jährlich etwa 15.000 Tonnen phosphathaltige Asche entstehen. „Wir haben Recyclingspezialisten an unserer Seite, mit denen wir mehr als 90 Prozent Phosphat zurückgewinnen können“, erklärte der CEO.

Allein wenn Deutschland nur die ab dem Jahr 2029 gesetzlich vorgegebene Recyclingquote von 80 Prozent erfüllt, ließen sich, so Kemper, bis zu 40.000 Tonnen Phosphor pro Jahr in Form von Phosphatrezyklaten zurückgewinnen. Die Klärschlamm-Monoverbrennung leiste damit einen wichtigen Beitrag für Deutschlands Importunabhängigkeit bei diesem kritischen Rohstoff.

Neben Stavenhagen im Norden von Berlin plant die Energy-from-Waste-Gruppe enstprechende Anlagen in Stapelfeld nahe Hamburg, dem niedersächsischen Helmstedt, der Landeshauptstadt Magdeburg und im niederländischen Delfzijl. EEW ist nach eigenen Angaben ein in Europa führendes Unternehmen in der thermischen Abfall- und Klärschlammverwertung. In den derzeit 17 Anlagen in Deutschland und im benachbarten Ausland sind 1.250 Menschen beschäftigt.

Mittwoch, 10.11.2021, 15:08 Uhr
Günter Drewnitzky
Energie & Management > Mecklenburg-Vorpommern - Baustart für Klärschlammverwertung in Stavenhagen
Quelle: EEW
Mecklenburg-Vorpommern
Baustart für Klärschlammverwertung in Stavenhagen

Die Energy from Waste (EEW) hat mit dem Bau einer Klärschlammverbrennungsanlage in Stavenhagen (Mecklenburg-Vorpommern) begonnen. Die Projektkosten werden mit 50 Mio. Euro beziffert.

Die Anlage in Stavenhagen (Mecklenburg-Vorpommern) kann jährlich 160.000 Tonnen Originalsubstanz verwerten. Sie soll 2023 in Betrieb gehen und fast alle Klärschlämme des Bundeslandes aufnehmen. Vor der Verbrennung werden die Rückstände aus der Abwasserreinigung ausgepresst und getrocknet.

Bernard M. Kemper, Vorsitzender der Geschäftsführung und CEO der EEW-Gruppe, erklärte bei der offiziellen Grundsteinlegung am 10. November, die Klärschlammverwertungsanlage (KVA) vereine Umwelt- und Ressourcenschutz: Sie trage zum einen dem Willen des Gesetzgebers Rechnung, dass künftig keine belasteten Klärschlämme mehr in der Landwirtschaft eingesetzt werden. Anderseits schaffe sie die Voraussetzungen für das Recycling des endlichen und lebensnotwendigen Rohstoffs Phosphor.

Für COO Joachim Manns ist die künftige Klärschlammverbrennung ein Beitrag zum Umwelt-, Klima- und Ressourcenschutz: „Die KVA Stavenhagen ist eine Umweltschutzanlage.“ Mühsam aus dem Abwasser gefilterte und im Klärschlamm gebundene Schadstoffe würden bei der thermischen Verwertung sicher zerstört oder zurückgehalten. Manns: „Unsere Anlage entzieht der Umwelt Schwermetalle und Mikroplastik, aber auch Medikamentenrückstände und Hormone, anstatt sie ungefiltert auf Äcker zu kippen und damit Böden, Grundwasser und letztlich unsere Nahrungsmittel zu verunreinigen.“

In Stavenhagen soll die KVA künftig auch grüne Energie für Strom, Prozessdampf oder Fernwärme zur Verfügung stellen. Das Wärmepotential reicht nach Berechnungen von EEW aus, um etwa 80 % des bislang ermittelten Bedarfs der Kleinstadt Stavenhagen zu decken.

Phosphat wird mit externen Spezialisten zurückgewonnen

Wichtiger noch als grüne Energie sei jedoch das Rohstoffpotential der Anlage, so Kemper. Bei der thermischen Behandlung des Klärschlamms würden jährlich etwa 15.000 Tonnen phosphathaltige Asche entstehen. „Wir haben Recyclingspezialisten an unserer Seite, mit denen wir mehr als 90 Prozent Phosphat zurückgewinnen können“, erklärte der CEO.

Allein wenn Deutschland nur die ab dem Jahr 2029 gesetzlich vorgegebene Recyclingquote von 80 Prozent erfüllt, ließen sich, so Kemper, bis zu 40.000 Tonnen Phosphor pro Jahr in Form von Phosphatrezyklaten zurückgewinnen. Die Klärschlamm-Monoverbrennung leiste damit einen wichtigen Beitrag für Deutschlands Importunabhängigkeit bei diesem kritischen Rohstoff.

Neben Stavenhagen im Norden von Berlin plant die Energy-from-Waste-Gruppe enstprechende Anlagen in Stapelfeld nahe Hamburg, dem niedersächsischen Helmstedt, der Landeshauptstadt Magdeburg und im niederländischen Delfzijl. EEW ist nach eigenen Angaben ein in Europa führendes Unternehmen in der thermischen Abfall- und Klärschlammverwertung. In den derzeit 17 Anlagen in Deutschland und im benachbarten Ausland sind 1.250 Menschen beschäftigt.

Mittwoch, 10.11.2021, 15:08 Uhr
Günter Drewnitzky

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