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Energie & Management > Stromnetz - Baustart für 780 Kilometer Gleichstromkabel
Quelle: E&M / Stefan Sagmeister
Stromnetz

Baustart für 780 Kilometer Gleichstromkabel

Der offizielle Startschuss für den Bau der Gleichstromleitung „SuedOstLink“  wurde nun gegeben. Die Kosten dafür werden auf 11 Milliarden Euro beziffert.  
Die größte Herausforderung für die Baufirma war es an diesem nassen 11. Dezember, den durch Schnee und Regen aufgeweichten Acker so zu präparieren, dass die Parkplätze für die rund 100 Gäste nicht wegschwimmen. Und auch das extra aufgebaute Festzelt für die Gäste und Politprominenz musste sicher auf festem Untergrund stehen. Denn auf dem Feld in der Nähe von Niederaichbach im Landkreis Landshut wurde der offizielle Spatenstich für die Gleichstromleitung „SuedOstLink“ vorgenommen.
 
Läuft alles nach Plan, so sollen 2027 die Kabelschächte mit je zwei Kabeln vom Konverterstandort namens „ISAR“ in der Gemeinde Niederaichbach zum Konverterstandort in der gleichnamigen Gemeinde Wolmirstedt in Sachsen-Anhalt fertig sein. Auf knapp 540 Kilometer werden die Kabel vergraben. 
 
In einem zweiten Schritt, „SuedOstLink+“ genannt, kommen nochmals 220 Kilometer Kabel Richtung Norden von Wolmirstedt nach Klein-Rogan in Mecklenburg-Vorpommern hinzu. Mit 4.000 MW Leistung transportieren in der Endausbaustufe die Kabel über 780 Kilometer den Gleichstrom aus Windenergie vom Norden und Osten Deutschlands in den Süden.
 
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bezeichnete den Südostlink als essenziell für die Energieversorgung in Süddeutschland und Bayern. „Wir brauchen ihn dringend“, sagte er bei der Zeremonie. Er betonte auch, dass die Staatsregierung neben den bereits geplanten Leitungen Südlink und Südostlink durchaus offen sei für eine dritte Gleichstromleitung Richtung Bayern.

Söder verteidigt Kabellösung
 
Gleichzeitig verteidigte er nochmals die teure Kabellösung, anstatt des üblichen Freileitungsausbaus mittels Strommasten. Denn zu Beginn der Planungen seien viele in Bayern gegen die Leitungen gewesen, quer durch alle Parteien. Die Erdverkabelung habe zu mehr Akzeptanz geführt. Söder: Auch wenn die Erdverkabelung „aus Sicht des Planers sehr aufwändig, aus Sicht des Strategen vielleicht überflüssig gewesen ist, aus Sicht des Realisten ist sie doch grundlegend notwendig.“
 
Rund zehn Millionen Haushalte sowie Industrie und Gewerbe sollen mittels Südostlink mit Strom versorgt werden. Für den bayerischen Teil des Baus ist der Übertragungsnetzbetreiber Tennet zuständig, nördlich davon 50 Hertz. Tennet-Geschäftsführer Tim Meyerjürgens bezeichnet bei der Veranstaltung den Südostlink als „einen bedeutenden Meilenstein auf dem Weg zu einer sicheren, unabhängigen und kosteneffizienten Stromversorgung in Bayern.“
 
Für Tennet handle es sich bei Südostlink um eines der größten Bauprojekte überhaupt. Rund 11 Milliarden Euro koste die Kabelverbindung. „Das ist der Preis für eine sichere Energieversorgung und er zahlt sich langfristig aus.“ Denn der vermehrte Anschluss von Erneuerbare-Energien-Anlagen sorge für günstigen Ökostrom, um so günstiger werde in der Folge die Energieversorger für den Bürger. Gleichwohl: Der Strom muss auch abtransportiert werden.

Redispach geht in die Milliarden
 
Mayerjürgens verwies in dem Zusammenhang auf die mittlerweilen enormen Kosten für das Redispatch. Allein im Jahr 2022 seien 4,2 Milliarden Euro für die Abschaltung von Erneuerbaren-Anlagen und das Hochfahren von Großkraftwerken bezahlt worden, um das Stromnetzastabil zu halten. „Dieses Geld ist weg“. Schon allein deswegen zahle sich der Netzausbau langfristig aus.
 
Gleichwohl dürften die Kosten nicht aus dem Ruder laufen, „sonst werden wir die Akzeptanz der Menschen verlieren“. Deshalb müsse der Stromnetzausbau auch schnell gehen, damit die Kosten im auch für den Bürger im Rahmen bleiben und langfristig sinken.
 
Viel Politprominenz hat sich beim offiziellen Baustart von Südostlink
in der Nähe von Niederaichbach eingefunden
Quelle: E&M / Stefan Sagmeister

Montag, 11.12.2023, 17:08 Uhr
Stefan Sagmeister
Energie & Management > Stromnetz - Baustart für 780 Kilometer Gleichstromkabel
Quelle: E&M / Stefan Sagmeister
Stromnetz
Baustart für 780 Kilometer Gleichstromkabel
Der offizielle Startschuss für den Bau der Gleichstromleitung „SuedOstLink“  wurde nun gegeben. Die Kosten dafür werden auf 11 Milliarden Euro beziffert.  
Die größte Herausforderung für die Baufirma war es an diesem nassen 11. Dezember, den durch Schnee und Regen aufgeweichten Acker so zu präparieren, dass die Parkplätze für die rund 100 Gäste nicht wegschwimmen. Und auch das extra aufgebaute Festzelt für die Gäste und Politprominenz musste sicher auf festem Untergrund stehen. Denn auf dem Feld in der Nähe von Niederaichbach im Landkreis Landshut wurde der offizielle Spatenstich für die Gleichstromleitung „SuedOstLink“ vorgenommen.
 
Läuft alles nach Plan, so sollen 2027 die Kabelschächte mit je zwei Kabeln vom Konverterstandort namens „ISAR“ in der Gemeinde Niederaichbach zum Konverterstandort in der gleichnamigen Gemeinde Wolmirstedt in Sachsen-Anhalt fertig sein. Auf knapp 540 Kilometer werden die Kabel vergraben. 
 
In einem zweiten Schritt, „SuedOstLink+“ genannt, kommen nochmals 220 Kilometer Kabel Richtung Norden von Wolmirstedt nach Klein-Rogan in Mecklenburg-Vorpommern hinzu. Mit 4.000 MW Leistung transportieren in der Endausbaustufe die Kabel über 780 Kilometer den Gleichstrom aus Windenergie vom Norden und Osten Deutschlands in den Süden.
 
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bezeichnete den Südostlink als essenziell für die Energieversorgung in Süddeutschland und Bayern. „Wir brauchen ihn dringend“, sagte er bei der Zeremonie. Er betonte auch, dass die Staatsregierung neben den bereits geplanten Leitungen Südlink und Südostlink durchaus offen sei für eine dritte Gleichstromleitung Richtung Bayern.

Söder verteidigt Kabellösung
 
Gleichzeitig verteidigte er nochmals die teure Kabellösung, anstatt des üblichen Freileitungsausbaus mittels Strommasten. Denn zu Beginn der Planungen seien viele in Bayern gegen die Leitungen gewesen, quer durch alle Parteien. Die Erdverkabelung habe zu mehr Akzeptanz geführt. Söder: Auch wenn die Erdverkabelung „aus Sicht des Planers sehr aufwändig, aus Sicht des Strategen vielleicht überflüssig gewesen ist, aus Sicht des Realisten ist sie doch grundlegend notwendig.“
 
Rund zehn Millionen Haushalte sowie Industrie und Gewerbe sollen mittels Südostlink mit Strom versorgt werden. Für den bayerischen Teil des Baus ist der Übertragungsnetzbetreiber Tennet zuständig, nördlich davon 50 Hertz. Tennet-Geschäftsführer Tim Meyerjürgens bezeichnet bei der Veranstaltung den Südostlink als „einen bedeutenden Meilenstein auf dem Weg zu einer sicheren, unabhängigen und kosteneffizienten Stromversorgung in Bayern.“
 
Für Tennet handle es sich bei Südostlink um eines der größten Bauprojekte überhaupt. Rund 11 Milliarden Euro koste die Kabelverbindung. „Das ist der Preis für eine sichere Energieversorgung und er zahlt sich langfristig aus.“ Denn der vermehrte Anschluss von Erneuerbare-Energien-Anlagen sorge für günstigen Ökostrom, um so günstiger werde in der Folge die Energieversorger für den Bürger. Gleichwohl: Der Strom muss auch abtransportiert werden.

Redispach geht in die Milliarden
 
Mayerjürgens verwies in dem Zusammenhang auf die mittlerweilen enormen Kosten für das Redispatch. Allein im Jahr 2022 seien 4,2 Milliarden Euro für die Abschaltung von Erneuerbaren-Anlagen und das Hochfahren von Großkraftwerken bezahlt worden, um das Stromnetzastabil zu halten. „Dieses Geld ist weg“. Schon allein deswegen zahle sich der Netzausbau langfristig aus.
 
Gleichwohl dürften die Kosten nicht aus dem Ruder laufen, „sonst werden wir die Akzeptanz der Menschen verlieren“. Deshalb müsse der Stromnetzausbau auch schnell gehen, damit die Kosten im auch für den Bürger im Rahmen bleiben und langfristig sinken.
 
Viel Politprominenz hat sich beim offiziellen Baustart von Südostlink
in der Nähe von Niederaichbach eingefunden
Quelle: E&M / Stefan Sagmeister

Montag, 11.12.2023, 17:08 Uhr
Stefan Sagmeister

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