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Energie & Management > Erdgas - Bauarbeiten an LNG-Terminals sind gestartet
LNG-Tanker auf hoher See. Quelle: Fotolia
Erdgas

Bauarbeiten an LNG-Terminals sind gestartet

Die Bauarbeiten für das Flüssigerdgasterminal in Stade können beginnen. Auch das Projekt in Lubmin ist gestartet. Gegen die LNG-Pipeline in Wilhelmshaven klagt die Deutsche Umwelthilfe.
In dem Planfeststellungsverfahren für den Bau eines LNG-Anlagers in Stade wurde der vorzeitige Beginn von ersten Teilmaßnahmen zugelassen, wie das niedersächsische Umweltministerium mitteilt. In Stade soll eine der fünf vom Bund gecharterten FSRUs (Floating Storage and Regasification Units) festmachen und ab Ende 2023 Gas ins deutsche Netz einspeisen.

Dazu Niedersachsens Energieminister Olaf Lies: „Die schnellste Großbaustelle Deutschlands befindet sich derzeit in Wilhelmshaven. Sie bekommt nun ihre erste Schwester in Stade. Wir zeigen jetzt auch in Stade, was wir meinen, wenn wir von der neuen Deutschlandgeschwindigkeit sprechen.“ Er sprach von einer „starken Arbeit unserer Genehmigungsbehörden“, die es ermögliche, unabhängig von russischem Gas zu werden und die Versorgungssicherheit zu garantieren. Die Infrastruktur, die hier geschaffen werde, sei außerdem dazu in der Lage, grünes Gas zu importieren.

Die jetzt erteilte Zulassung gilt unter anderem für das Einrichten der Baustelle, die Errichtung der Spundwände und die Wasserbaggerung zur Herstellung der Schwimmtiefe.

Auch in Lubmin und Brunsbüttel geht es voran

In Lubmin ist nach dem Gasnetzbetreiber Gascade diese Woche – wie berichtet – die Deutsche Regas mit Arbeiten an einem weiteren LNG-Terminal an den Start gegangen. Auch hier geht es zunächst um die Schaffung eines FSRU-Liegeplatzes. Gascade arbeitet unterdessen an einer 450 Meter langen Pipeline zum Hafen.

Am Terminal-Standort Brunsbüttel kommen die Dinge ebenfalls voran: In diesen Tagen wurde der Bau einer drei Kilometer langen Anschlussleitung genehmigt, die die Regasifizierungseinheit im Hafen mit dem Gasverteilnetz verbindet. So soll die Entgegennahme von LNG bereits in diesem Winter ermöglicht werden. Bis Ende 2023 ist eine 54 Kilometer lange Verbindung ins europäische Fernleitungsnetz geplant.

Umwelthilfe klagt gegen Laufzeiten

Unterdessen geht die Deutsche Umwelthilfe (DUH) gegen die LNG-Pipeline in Wilhelmshaven vor. Sie will erreichen, dass verflüssigtes Erdgas durch die Röhre nur bis zum Jahr 2033 fließen darf. Danach soll sie ausschließlich für grüne Gase genutzt werden. Dies soll ermöglichen, dass die im Klimaschutzgesetz festgelegten Emissionsminderungen erreichbar bleiben, heißt es in einer Mitteilung der DUH. Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner befürchtet, dass durch eine zeitlich unbefristete Genehmigung weltweit ein Anreiz entstehen könnte, neue Erdgasfelder zu erschließen.

LNG-Terminals sind in Deutschland in Lubmin, Stade, Wilhelmshaven und Brunsbüttel geplant. Das erste von zwei Terminals in Wilhelmshaven soll bereits in diesem Winter seine Arbeit aufnehme, die Gasleitungen zur Anbindung werden aktuell errichtet, ebenso wie die Transportleitung auf See. 

Von den Standorten Wilhelmshaven II" und "Stade" soll ab dem Winter 2023 Flüssigerdgas importieren werden können. Die Versorgungsunternehmen Uniper, RWE und EnBW/VNG dürfen laut Bundeskartellamt die beiden LNG-Terminals in Brunsbüttel und Wilhelmshaven zunächst exklusiv und gemeinsam bewirtschaften. Stade soll von der Hanseatic Energy Hub GmbH betrieben werden.

Dienstag, 20.09.2022, 16:04 Uhr
Günter Drewnitzky
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LNG-Tanker auf hoher See. Quelle: Fotolia
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Bauarbeiten an LNG-Terminals sind gestartet
Die Bauarbeiten für das Flüssigerdgasterminal in Stade können beginnen. Auch das Projekt in Lubmin ist gestartet. Gegen die LNG-Pipeline in Wilhelmshaven klagt die Deutsche Umwelthilfe.
In dem Planfeststellungsverfahren für den Bau eines LNG-Anlagers in Stade wurde der vorzeitige Beginn von ersten Teilmaßnahmen zugelassen, wie das niedersächsische Umweltministerium mitteilt. In Stade soll eine der fünf vom Bund gecharterten FSRUs (Floating Storage and Regasification Units) festmachen und ab Ende 2023 Gas ins deutsche Netz einspeisen.

Dazu Niedersachsens Energieminister Olaf Lies: „Die schnellste Großbaustelle Deutschlands befindet sich derzeit in Wilhelmshaven. Sie bekommt nun ihre erste Schwester in Stade. Wir zeigen jetzt auch in Stade, was wir meinen, wenn wir von der neuen Deutschlandgeschwindigkeit sprechen.“ Er sprach von einer „starken Arbeit unserer Genehmigungsbehörden“, die es ermögliche, unabhängig von russischem Gas zu werden und die Versorgungssicherheit zu garantieren. Die Infrastruktur, die hier geschaffen werde, sei außerdem dazu in der Lage, grünes Gas zu importieren.

Die jetzt erteilte Zulassung gilt unter anderem für das Einrichten der Baustelle, die Errichtung der Spundwände und die Wasserbaggerung zur Herstellung der Schwimmtiefe.

Auch in Lubmin und Brunsbüttel geht es voran

In Lubmin ist nach dem Gasnetzbetreiber Gascade diese Woche – wie berichtet – die Deutsche Regas mit Arbeiten an einem weiteren LNG-Terminal an den Start gegangen. Auch hier geht es zunächst um die Schaffung eines FSRU-Liegeplatzes. Gascade arbeitet unterdessen an einer 450 Meter langen Pipeline zum Hafen.

Am Terminal-Standort Brunsbüttel kommen die Dinge ebenfalls voran: In diesen Tagen wurde der Bau einer drei Kilometer langen Anschlussleitung genehmigt, die die Regasifizierungseinheit im Hafen mit dem Gasverteilnetz verbindet. So soll die Entgegennahme von LNG bereits in diesem Winter ermöglicht werden. Bis Ende 2023 ist eine 54 Kilometer lange Verbindung ins europäische Fernleitungsnetz geplant.

Umwelthilfe klagt gegen Laufzeiten

Unterdessen geht die Deutsche Umwelthilfe (DUH) gegen die LNG-Pipeline in Wilhelmshaven vor. Sie will erreichen, dass verflüssigtes Erdgas durch die Röhre nur bis zum Jahr 2033 fließen darf. Danach soll sie ausschließlich für grüne Gase genutzt werden. Dies soll ermöglichen, dass die im Klimaschutzgesetz festgelegten Emissionsminderungen erreichbar bleiben, heißt es in einer Mitteilung der DUH. Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner befürchtet, dass durch eine zeitlich unbefristete Genehmigung weltweit ein Anreiz entstehen könnte, neue Erdgasfelder zu erschließen.

LNG-Terminals sind in Deutschland in Lubmin, Stade, Wilhelmshaven und Brunsbüttel geplant. Das erste von zwei Terminals in Wilhelmshaven soll bereits in diesem Winter seine Arbeit aufnehme, die Gasleitungen zur Anbindung werden aktuell errichtet, ebenso wie die Transportleitung auf See. 

Von den Standorten Wilhelmshaven II" und "Stade" soll ab dem Winter 2023 Flüssigerdgas importieren werden können. Die Versorgungsunternehmen Uniper, RWE und EnBW/VNG dürfen laut Bundeskartellamt die beiden LNG-Terminals in Brunsbüttel und Wilhelmshaven zunächst exklusiv und gemeinsam bewirtschaften. Stade soll von der Hanseatic Energy Hub GmbH betrieben werden.

Dienstag, 20.09.2022, 16:04 Uhr
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