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Energie & Management > Wärmenetz - Bamberg baut Bayerns größte Abwasserwärmeanlage
Quelle: Fotolia / Detlef
Wärmenetz

Bamberg baut Bayerns größte Abwasserwärmeanlage

Um für die künftigen Bewohnerinnen und Bewohner des Bamberger Lagarde-Campus klimafreundlich mit Energie zu versorgen, soll Abwasser aus dem Osten der Stadt genutzt werden.
Die Restwärme aus dem Abwasser soll Wärmepumpen speisen, die das neue Lagarde-Areal entsteht, versorgen und dort auch Erdwärmespeicher aufladen. Ein entsprechendes Projekt setzen die Bamberger Stadtwerke um. Allein damit will der Versorger jährlich rund 230.000 Liter Heizöl einsparen.

Kommt Abwasser im Kanal an, ist es, je nach Jahreszeit, noch zwischen 5 und 25 Grad warm − und damit vor allem in den kalten Monaten wärmer als die Umgebungstemperatur. „Das sind ideale Voraussetzungen für die weitere Nutzung der Wärme, auch weil diese Energie in unmittelbarer Nähe zum Gelände ganzjährig konstant zur Verfügung steht“, erklärte Projektleiter Stefan Loskarn.

Praktisch umgesetzt wird das Konzept mit Hilfe von großen Wärmetauschermatten aus Edelstahl, die bereits im vergangenen Jahr unterhalb der Zollnerstraße auf den Boden des Abwasserkanals montiert wurden. Der Wärmetauscher erstreckt sich über eine Länge von 250 Metern und ist damit der längste in ganz Bayern. Auf einer Fläche von 720 Quadratmetern nimmt ein Wasserkreislauf in den Stahlmatten die Restenergie des darüber fließenden Abwassers auf. Über eine rund einen Kilometer lange Anbindung, die ab Frühjahr gebaut wird, soll die gewonnene Wärme zunächst zur Energiezentrale des Lagarde-Campus und von dort zu den Wärmepumpen in den Neubauten transportiert werden.

Die Stadtwerke planen, rund 70 % der auf dem Campus benötigten Wärme auf CO2-freiem Weg zu erzeugen. Der Strom für die Wärmepumpen wird übrigens ebenfalls regenerativ gewonnen: in Photovoltaikanlagen, die auf den Dächern der Neubauten installiert werden. „Die Technik ist zwar ausgereift, sie muss aber auch wirtschaftlich sein, damit die Bewohnerinnen und Bewohner bei den Heizkosten nicht drauflegen“, betonte Loskarn. Der Lagarde-Campus biete hierfür ideale Rahmenbedingungen: Weil nicht nur ausreichend Abwasser durch den Kanal fließt, sondern hier auch viele höchst effiziente Neubauten entstehen, in denen diese Energie wiederverwertet werden kann.

Auf dem Bamberger Lagarde-Areal, das auf einem ehemaligen Militärgelände entsteht, entwickeln die Stadtwerke nach eigenen Angaben eines der ökologischsten Wärmesysteme Deutschlands. Es versorgt 1.200 Familien mit Wärme, die zu 70 % vor Ort aus regenerativen Quellen gewonnen wird. Der Versorger investiert 18 Mio. Euro in das Zukunftsquartier. Als wichtiger Baustein der Wärmewende wird das Projekt insgesamt mit 7,6 Mio. Euro durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) gefördert. Weitere 1,9 Mio. Euro steuert die Regierung von Oberfranken bei.

Dienstag, 25.01.2022, 11:30 Uhr
Günter Drewnitzky
Energie & Management > Wärmenetz - Bamberg baut Bayerns größte Abwasserwärmeanlage
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Bamberg baut Bayerns größte Abwasserwärmeanlage
Um für die künftigen Bewohnerinnen und Bewohner des Bamberger Lagarde-Campus klimafreundlich mit Energie zu versorgen, soll Abwasser aus dem Osten der Stadt genutzt werden.
Die Restwärme aus dem Abwasser soll Wärmepumpen speisen, die das neue Lagarde-Areal entsteht, versorgen und dort auch Erdwärmespeicher aufladen. Ein entsprechendes Projekt setzen die Bamberger Stadtwerke um. Allein damit will der Versorger jährlich rund 230.000 Liter Heizöl einsparen.

Kommt Abwasser im Kanal an, ist es, je nach Jahreszeit, noch zwischen 5 und 25 Grad warm − und damit vor allem in den kalten Monaten wärmer als die Umgebungstemperatur. „Das sind ideale Voraussetzungen für die weitere Nutzung der Wärme, auch weil diese Energie in unmittelbarer Nähe zum Gelände ganzjährig konstant zur Verfügung steht“, erklärte Projektleiter Stefan Loskarn.

Praktisch umgesetzt wird das Konzept mit Hilfe von großen Wärmetauschermatten aus Edelstahl, die bereits im vergangenen Jahr unterhalb der Zollnerstraße auf den Boden des Abwasserkanals montiert wurden. Der Wärmetauscher erstreckt sich über eine Länge von 250 Metern und ist damit der längste in ganz Bayern. Auf einer Fläche von 720 Quadratmetern nimmt ein Wasserkreislauf in den Stahlmatten die Restenergie des darüber fließenden Abwassers auf. Über eine rund einen Kilometer lange Anbindung, die ab Frühjahr gebaut wird, soll die gewonnene Wärme zunächst zur Energiezentrale des Lagarde-Campus und von dort zu den Wärmepumpen in den Neubauten transportiert werden.

Die Stadtwerke planen, rund 70 % der auf dem Campus benötigten Wärme auf CO2-freiem Weg zu erzeugen. Der Strom für die Wärmepumpen wird übrigens ebenfalls regenerativ gewonnen: in Photovoltaikanlagen, die auf den Dächern der Neubauten installiert werden. „Die Technik ist zwar ausgereift, sie muss aber auch wirtschaftlich sein, damit die Bewohnerinnen und Bewohner bei den Heizkosten nicht drauflegen“, betonte Loskarn. Der Lagarde-Campus biete hierfür ideale Rahmenbedingungen: Weil nicht nur ausreichend Abwasser durch den Kanal fließt, sondern hier auch viele höchst effiziente Neubauten entstehen, in denen diese Energie wiederverwertet werden kann.

Auf dem Bamberger Lagarde-Areal, das auf einem ehemaligen Militärgelände entsteht, entwickeln die Stadtwerke nach eigenen Angaben eines der ökologischsten Wärmesysteme Deutschlands. Es versorgt 1.200 Familien mit Wärme, die zu 70 % vor Ort aus regenerativen Quellen gewonnen wird. Der Versorger investiert 18 Mio. Euro in das Zukunftsquartier. Als wichtiger Baustein der Wärmewende wird das Projekt insgesamt mit 7,6 Mio. Euro durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) gefördert. Weitere 1,9 Mio. Euro steuert die Regierung von Oberfranken bei.

Dienstag, 25.01.2022, 11:30 Uhr
Günter Drewnitzky

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