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Das Energieunternehmen Badenova übernimmt als Ersatzversorger auch Tausende Kunden des Discounters Gas.de. Der Tarif für sie orientiert sich am Großhandelspreis.
Fremde Kunden, anderer Preis: Der südbadische Strom- und Gasanbieter Badenova springt nach eigenen Angaben bei mehr als 4.000 Kunden, unter anderem von Gas.de, als Ersatzversorger ein. Der Discounter hatte Anfang Dezember bundesweit seine Gaslieferverträge wegen der extrem gestiegenen Beschaffungspreise gekündigt. Badenova steht, wie viele andere Unternehmen, jetzt als Grundversorger in der Pflicht. Und muss die zusätzlich benötigten Erdgasmengen kurzfristig an der Börse einkaufen.
Die ehemaligen Discounter-Kunden bekommen die Marktentwicklung zu spüren. Badenova habe sich dazu entschlossen, „ab dem 15. Dezember 2021 einen eigenen Grund- und Ersatzversorgungstarif für Neukunden anzubieten. In diesem spiegeln sich die derzeit hohen Börsenpreise wider, zu denen aktuell beschafft werden musste“, teilt das Unternehmen mit. Der genaue Tarif steht aktuell noch nicht fest.
Für Bestandskunden ändere sich nichts, sie sollen „weiterhin von der langfristigen Beschaffungsstrategie“ des Unternehmens profitieren, betont Badenova.
Gas.de ist der erste größere Energiediscounter, dem die Preisexplosion an den Börsen einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Am 3. Dezember war dem Billig-Anbieter, der seit dem Jahr 2010 im Vertriebsgeschäfts mitmischte, der Bilanzkreisvertrag gekündigt worden. Auf seiner Website versichert der Discounter, Kunden mit Endabrechnung Guthaben sowie auch zeitanteilig Neukundenboni auszahlen.
Montag, 13.12.2021, 14:02 Uhr
Manfred Fischer
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