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Energie & Management > Bilanz - Axpo steigert Gewinn im ersten Halbjahr
Bild: Eisenhans, Fotolia
Bilanz

Axpo steigert Gewinn im ersten Halbjahr

Der schweizer Energieversorger Axpo hat im ersten Geschäftshalbjahr ein operatives Ergebnis in Höhe von 473 Mio. Euro erreicht. Die Zeichen stehen weiter auf Wachstum.
Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum hat die Axpo-Gruppe ihr operatives Ergebnis (Ebit) in der Zeit von Oktober 2019 bis März 2020 um 4 % Prozent verbessern können. Rund 515 Mio. Schweizer Franken, umgerechnet 473,6 Mio. Euro, schlagen vor Zinsen, Steuern und Sondereffekten zu Buche (2019/20: 456,1 Mio. Euro), wie der Energieversorger mitteilt.

Die Gesamtleistung für das erste Geschäftshalbjahr beziffert er auf knapp 2,7 Mrd. Euro. Das Unternehmensergebnis beträgt 718 Mio. Euro nach einem Minus von 22 Mio. Euro im ersten Geschäftshalbjahr 2019/2020.

Axpo-CEO Christoph Brand sprach bei der Vorstellung der Bilanz von einem stabilen operativen Geschäft. „Gleichzeitig sind wir daran, die Weichen für die Zukunft zu stellen.“ Das Unternehmen habe seine internationale Präsenz ausgebaut und investiere weiter in erneuerbare Energien sowie zukunftsträchtige Technologien wie Batterien und Wasserstoff, sagte Brand.

Neue Stromlieferverträge und Investitionen

Im internationalen Geschäft haben die Schweizer unter anderem einen langfristigen Stromliefervertrag (PPA) mit CGN Europe vereinbart. Er zielt auf die Vermarktung des gesamten Stroms aus einem großen belgischen Onshore-Windpark, die Anlage erzeugt rund 150 Mio. kWh im Jahr. Hinzugekommen ist auch ein Liefervertrag in Polen. Axpo Polska werde eine neue Fabrik zur Produktion von Elektroautobatterien mit grünem Strom versorgen, heißt es. Die Fabrik soll 2022 in Betrieb gehen.

Weiter auf Wachstumskurs steuern die Axpo-Töchter Volkswind und Urbarsolar. Das Windenergieunternehmen hat in dem Halbjahr laut Geschäftsbericht Projekte mit rund 80 MW realisiert. Die Photovoltaiktochter wird im laufenden Geschäftsjahr Anlagen mit einer Gesamtleistung von 300 MW errichten.

Um das Geschäft mit Wasserstoff und Batterien voranzubringen, baut der Konzern dafür jeweils eigene Abteilungen auf. Im Zuge der Erschließung neuer Märkte hat er Ende vergangenen Jahres Niederlassungen in Singapur und Griechenland eröffnet.

Schwierige „Rahmenbedingungen“

Anders als auf den internationalen Märkten sieht der Energieversorger in der Schweiz „noch wenig Möglichkeiten“, den Ausbau der Erneuerbaren zu forcieren. Knackpunkt sind die „Rahmenbedingungen“. Gleichwohl wächst das Geschäftsfeld auf dem Heimatmarkt. Im Juni startete etwa der Bau einer alpinen Solargroßanlage. Die Abnahme des Stroms ist bereits über ein PPA mit einer Laufzeit von über 20 Jahren geregelt.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Schweiz auf dem Geschäft mit PV-Anlagen für Wohnhäuser und öffentliche Einrichtungen. Das auf dem Gebiet agierende Tochterunternehmen CKW hat mit der Übernahme der Solarville AG im Mai in die Nordost- und Nordwestschweiz expandiert.

Wachstum verspricht sich Axpo darüber hinaus von einer Reihe „übergreifender Initiativen“ im Unternehmen wie etwa bei Datenplattformen. Seit Anfang Juni gibt es einen neuen CEO im Konzern, der auf dieses Aufgabenfeld fokussiert.

Verhaltener Ausblick

Unter Berücksichtigung der im ersten Halbjahr angefallenen Sondereffekte und in Erwartung eines weiterhin soliden operativen Geschäfts rechne man für das ganze Geschäftsjahr 2020/21 mit einem niedrigeren operativen Ergebnis als im Vorjahr, teilt der Versorger mit.

Im Ebit des ersten Halbjahres spiegeln sich nach Unternehmensangaben Wertschwankungen der Fonds für die Stilllegung und Entsorgung der Kernkraftwerke (Stenfo) wider. Der Einbruch an den Finanzmärkten im März 2020 habe in der Vorjahresperiode einen stark negativen Einfluss auf die sich in der Erfolgsrechnung niederschlagende Stenfo-Rendite gehabt, heißt es. In der aktuellen Berichtsperiode habe die positive Entwicklung an den Finanzmärkten die Rendite hingegen in die Höhe getrieben.

Dass das Ergebnis, bereinigt um Sondereffekte (hinzu kommt eine Zahlung für die Übertragung eines Stromnetzes), besser ausfiel als im Vergleichszeitraum, ist laut Konzern insbesondere auf höhere Produktionserlöse zurückzuführen. Diese hätten den Rückgang des Handelsergebnisses, das in der Vorjahresperiode außerordentlich hoch ausfiel, mehr als wettgemacht.
 
Kennzahlen
(1. Oktober bis 31. März)
1. Halbjahr 2020/211. Halbjahr 2019/20
Gesamtleistung (Mio. Euro)2.668,42.562,7
Ebit (Mio. Euro)663,9302,5
Ebit vor Sondereffekten (Mio. Euro)473,6456,1
Unternehmensergebnis (Mio. Euro)718,1-22,1
Mitarbeitende5.0695.051

 

Montag, 14.06.2021, 15:06 Uhr
Manfred Fischer
Energie & Management > Bilanz - Axpo steigert Gewinn im ersten Halbjahr
Bild: Eisenhans, Fotolia
Bilanz
Axpo steigert Gewinn im ersten Halbjahr
Der schweizer Energieversorger Axpo hat im ersten Geschäftshalbjahr ein operatives Ergebnis in Höhe von 473 Mio. Euro erreicht. Die Zeichen stehen weiter auf Wachstum.
Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum hat die Axpo-Gruppe ihr operatives Ergebnis (Ebit) in der Zeit von Oktober 2019 bis März 2020 um 4 % Prozent verbessern können. Rund 515 Mio. Schweizer Franken, umgerechnet 473,6 Mio. Euro, schlagen vor Zinsen, Steuern und Sondereffekten zu Buche (2019/20: 456,1 Mio. Euro), wie der Energieversorger mitteilt.

Die Gesamtleistung für das erste Geschäftshalbjahr beziffert er auf knapp 2,7 Mrd. Euro. Das Unternehmensergebnis beträgt 718 Mio. Euro nach einem Minus von 22 Mio. Euro im ersten Geschäftshalbjahr 2019/2020.

Axpo-CEO Christoph Brand sprach bei der Vorstellung der Bilanz von einem stabilen operativen Geschäft. „Gleichzeitig sind wir daran, die Weichen für die Zukunft zu stellen.“ Das Unternehmen habe seine internationale Präsenz ausgebaut und investiere weiter in erneuerbare Energien sowie zukunftsträchtige Technologien wie Batterien und Wasserstoff, sagte Brand.

Neue Stromlieferverträge und Investitionen

Im internationalen Geschäft haben die Schweizer unter anderem einen langfristigen Stromliefervertrag (PPA) mit CGN Europe vereinbart. Er zielt auf die Vermarktung des gesamten Stroms aus einem großen belgischen Onshore-Windpark, die Anlage erzeugt rund 150 Mio. kWh im Jahr. Hinzugekommen ist auch ein Liefervertrag in Polen. Axpo Polska werde eine neue Fabrik zur Produktion von Elektroautobatterien mit grünem Strom versorgen, heißt es. Die Fabrik soll 2022 in Betrieb gehen.

Weiter auf Wachstumskurs steuern die Axpo-Töchter Volkswind und Urbarsolar. Das Windenergieunternehmen hat in dem Halbjahr laut Geschäftsbericht Projekte mit rund 80 MW realisiert. Die Photovoltaiktochter wird im laufenden Geschäftsjahr Anlagen mit einer Gesamtleistung von 300 MW errichten.

Um das Geschäft mit Wasserstoff und Batterien voranzubringen, baut der Konzern dafür jeweils eigene Abteilungen auf. Im Zuge der Erschließung neuer Märkte hat er Ende vergangenen Jahres Niederlassungen in Singapur und Griechenland eröffnet.

Schwierige „Rahmenbedingungen“

Anders als auf den internationalen Märkten sieht der Energieversorger in der Schweiz „noch wenig Möglichkeiten“, den Ausbau der Erneuerbaren zu forcieren. Knackpunkt sind die „Rahmenbedingungen“. Gleichwohl wächst das Geschäftsfeld auf dem Heimatmarkt. Im Juni startete etwa der Bau einer alpinen Solargroßanlage. Die Abnahme des Stroms ist bereits über ein PPA mit einer Laufzeit von über 20 Jahren geregelt.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Schweiz auf dem Geschäft mit PV-Anlagen für Wohnhäuser und öffentliche Einrichtungen. Das auf dem Gebiet agierende Tochterunternehmen CKW hat mit der Übernahme der Solarville AG im Mai in die Nordost- und Nordwestschweiz expandiert.

Wachstum verspricht sich Axpo darüber hinaus von einer Reihe „übergreifender Initiativen“ im Unternehmen wie etwa bei Datenplattformen. Seit Anfang Juni gibt es einen neuen CEO im Konzern, der auf dieses Aufgabenfeld fokussiert.

Verhaltener Ausblick

Unter Berücksichtigung der im ersten Halbjahr angefallenen Sondereffekte und in Erwartung eines weiterhin soliden operativen Geschäfts rechne man für das ganze Geschäftsjahr 2020/21 mit einem niedrigeren operativen Ergebnis als im Vorjahr, teilt der Versorger mit.

Im Ebit des ersten Halbjahres spiegeln sich nach Unternehmensangaben Wertschwankungen der Fonds für die Stilllegung und Entsorgung der Kernkraftwerke (Stenfo) wider. Der Einbruch an den Finanzmärkten im März 2020 habe in der Vorjahresperiode einen stark negativen Einfluss auf die sich in der Erfolgsrechnung niederschlagende Stenfo-Rendite gehabt, heißt es. In der aktuellen Berichtsperiode habe die positive Entwicklung an den Finanzmärkten die Rendite hingegen in die Höhe getrieben.

Dass das Ergebnis, bereinigt um Sondereffekte (hinzu kommt eine Zahlung für die Übertragung eines Stromnetzes), besser ausfiel als im Vergleichszeitraum, ist laut Konzern insbesondere auf höhere Produktionserlöse zurückzuführen. Diese hätten den Rückgang des Handelsergebnisses, das in der Vorjahresperiode außerordentlich hoch ausfiel, mehr als wettgemacht.
 
Kennzahlen
(1. Oktober bis 31. März)
1. Halbjahr 2020/211. Halbjahr 2019/20
Gesamtleistung (Mio. Euro)2.668,42.562,7
Ebit (Mio. Euro)663,9302,5
Ebit vor Sondereffekten (Mio. Euro)473,6456,1
Unternehmensergebnis (Mio. Euro)718,1-22,1
Mitarbeitende5.0695.051

 

Montag, 14.06.2021, 15:06 Uhr
Manfred Fischer

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