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„Beispiellose Verwerfungen an den Energiemärkten“ prägten nach deren Angaben die Bilanz der Schweizer Axpo-Gruppe im Geschäftsjahr 2021/22.
Axpos Gewinn sank um 2,1
Prozent auf 594
Millionen Franken (601
Millionen Euro). Beim Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) erlitt der Schweizer Energiekonzern einen Verlust von 585
Millionen Euro. Zum Vergleich: im Geschäftsjahr 2020/21 hatte sie beim Ebitda einen Gewinn von 1,14
Milliarden Euro verzeichnet.
Ihren Umsatz für 2021/22 beziffert die Axpo mit 9,99
Milliarden Euro, ein Zuwachs um 72
Prozent. Ebenso wie beim operativen Ergebnis (Ebit), das um 38
Prozent auf 1,75
Milliarden Euro anstieg, waren dabei jedoch erhebliche positive Sondereffekte zu berücksichtigen, räumt die Axpo ein. Diese betrafen vor allem Wertaufholungen für den Kraftwerkspark von rund 3,18
Milliarden Euro.
Dem standen negative Sondereffekte von 330
Millionen Euro aus der um 14
Prozent verringerten Rendite des Stilllegungs- und Entsorgungsfonds (Stenfo) für die Kernkraftwerke gegenüber. Absicherungen für Termingeschäfte an den deutschen Strombörsen belasteten die Bilanz mit weiteren 1,48
Milliarden Euro - „insbesondere wegen der ungewöhnlichen Preisdifferenz zwischen Deutschland und der Schweiz im Berichtsjahr.“ In Summe verzeichnete die Axpo somit positive Sondereffekte von 1,36
Milliarden Euro. Um alle Sondereffekte bereinigt, sank das Ebit des Konzerns um 39
Prozent auf 326
Millionen Euro.
Stromproduktion ist gesunkenRückläufig war die Stromproduktion der Axpo-Gruppe:
- Wegen der „außerordentlichen Trockenheit im Sommer 2022“ verringerte sich die Erzeugung mittels Wasserkraftwerken gegenüber dem Geschäftsjahr 2020/21 um 17 Prozent auf 8,2 Milliarden kWh.
- Bei der Produktion aus ihren Windparks und Solaranlagen verbuchte die Axpo einen Rückgang um 2 Prozent auf 1,7 Milliarden kWh,
- bei der Kernkraft ein Absinken um rund 1 Prozent auf 17,8 Milliarden kWh.
In der Bilanz schlug sich dies mit deutlich erhöhten Kosten für Fremdstrom-Bezug nieder: Für Energiebeschaffung, Netznutzung und Wareneinkauf musste die Axpo 9,7
Milliarden Euro aufwenden, um 166
Prozent mehr als 2021/22.
Axpo-CEO Christoph Brand bezeichnete die mittelfristigen Aussichten für den Konzern als „weiterhin positiv, aufgrund der gestiegenen Strompreise haben sie sich sogar verbessert. Wir sind zuversichtlich, dass sich unsere Strategie (...) bewähren und Axpo weiterhin einen wesentlichen Beitrag zur Versorgungssicherheit und zur Dekarbonisierung in der Schweiz und in Europa leisten wird.“ Der Konzern werde aller Voraussicht nach „gestärkt aus der Krise hervorgehen“.
Donnerstag, 8.12.2022, 16:00 Uhr
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