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Energie & Management > Studien - Autoindustrie investiert Hunderte Milliarden in E-Modelle
Quelle: Fotolia / alphaspirit
Studien

Autoindustrie investiert Hunderte Milliarden in E-Modelle

Die Investitionen globaler Autobauer in E-Fahrzeuge summieren sich nach einer Studie in diesem Jahrzehnt auf mehr als eine halbe Billion Euro.  Am meisten stecken Deutsche ins Geschäft.
Geld schießt im Fußball bekanntlich Tore. Im Wettbewerb am Markt für Elektrofahrzeuge führen Millionen offenbar in so manchem Fall nicht zu einem zählbaren Ergebnis: „Es ist keine Korrelation ersichtlich zwischen der Höhe angekündigten Investitionen und dem erwartenden Beitrag zum Wachstum“, sagt Bakar Sadik Agwan, Analyst des Beratungsunternehmens Global Data. Er und seine Kollegen haben in einer Studie beleuchtet, wie sich das Kräftespiel der internationalen Autokonzerne in den nächsten zehn Jahren auf dem Markt für E-Vehikel abzeichnet.

Und sie haben addiert: Gut 540 Mrd. Euro, umgerechnet 600 Mrd. US-Dollar, wollen die Unternehmen investieren. Das Geld fließt laut Analysten vor allem in die Entwicklung von Produktionsanlagen, Technologien und Batterien für Elektroautos sowie in neue Produkte und die Sicherung der Rohstoff-Lieferketten. Als weiteren Investitionsschwerpunkt sehen sie autonome Fahrzeuge.

Die höchsten Investitionen hat der VW-Konzern angekündigt. Mehr als 90 Mrd. Euro will das vom Dieselskandal gebeutelte Unternehmen für E-Modelle bis 2030 in die Hand nehmen. Anfang des Jahres hatten die Wolfsburger erklärt, dass sie binnen der kommenden fünf Jahre Tesla auf dem Markt überholen wollen. Bis Ende des Jahrzehnts sollen vier von zehn verkauften VW batteriebetriebene Fahrzeuge (BEV) sein.

Plus bei Toyota

Die Analysten schätzen, dass VW den höchsten kumulativen Beitrag zum Wachstum von Elektrofahrzeugen in den nächsten zehn Jahren leisten wird im Vergleich zu den geplanten Investitionen.

Etwa auf dem gleichen Niveau liegt der Studie zufolge das Investitionsvolumen, das Ford vorschwebt. Dahinter folgen die Konzerne GM und Stellantis mit gut 70 Mrd. Euro. Obwohl Ford 20 Mrd. Euro mehr als GM investiert, fällt der Wachstumseffekt kaum höher aus – die Analysten taxieren in beiden Fällen auf eher unter 5 %.
 
Investitionen und Marktzuwachs bei E-Fahrzeugen verschiedener Hersteller Quelle: Global Data
(Zum Vergrößern auf die Grafik klicken)

Der Vorreiter auf dem Gebiet für Hybridfahrzeuge, Toyota, peilt bis Ende des Jahrzehnts Investitionen in Höhe von mehr als 60 Mrd. Euro an. Bis 2030 will Toyota nach eigener Aussage 30 solcher Modelle auf dem Markt haben. „Vor dem Hintergrund der angekündigten Investitionen zeichnet sich bei Toyota der höchste Wachstumsbeitrag ab“, sagt Bakar Sadik Agwan. Das Plus sei jedoch weitgehend auf Hybridfahrzeuge zurückzuführen, gefolgt von batterie- und wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen.

Woran angesichts der Vorhaben laut der Marktbeobachter kein Zweifel bestehen: „Die Investitionen bestätigen, dass die Zukunft elektrisch sein muss und dass es für die traditionellen Automobilhersteller kein Zurück mehr gibt“, resümiert Agwan. Die Flut von Ankündigungen könne man jedoch auch als „ein Spiel mit hohen Einsätzen“ der Unternehmen interpretieren, mit dem das Vertrauen der Investoren gestärkt werden soll.

Montag, 4.04.2022, 15:14 Uhr
Manfred Fischer
Energie & Management > Studien - Autoindustrie investiert Hunderte Milliarden in E-Modelle
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Autoindustrie investiert Hunderte Milliarden in E-Modelle
Die Investitionen globaler Autobauer in E-Fahrzeuge summieren sich nach einer Studie in diesem Jahrzehnt auf mehr als eine halbe Billion Euro.  Am meisten stecken Deutsche ins Geschäft.
Geld schießt im Fußball bekanntlich Tore. Im Wettbewerb am Markt für Elektrofahrzeuge führen Millionen offenbar in so manchem Fall nicht zu einem zählbaren Ergebnis: „Es ist keine Korrelation ersichtlich zwischen der Höhe angekündigten Investitionen und dem erwartenden Beitrag zum Wachstum“, sagt Bakar Sadik Agwan, Analyst des Beratungsunternehmens Global Data. Er und seine Kollegen haben in einer Studie beleuchtet, wie sich das Kräftespiel der internationalen Autokonzerne in den nächsten zehn Jahren auf dem Markt für E-Vehikel abzeichnet.

Und sie haben addiert: Gut 540 Mrd. Euro, umgerechnet 600 Mrd. US-Dollar, wollen die Unternehmen investieren. Das Geld fließt laut Analysten vor allem in die Entwicklung von Produktionsanlagen, Technologien und Batterien für Elektroautos sowie in neue Produkte und die Sicherung der Rohstoff-Lieferketten. Als weiteren Investitionsschwerpunkt sehen sie autonome Fahrzeuge.

Die höchsten Investitionen hat der VW-Konzern angekündigt. Mehr als 90 Mrd. Euro will das vom Dieselskandal gebeutelte Unternehmen für E-Modelle bis 2030 in die Hand nehmen. Anfang des Jahres hatten die Wolfsburger erklärt, dass sie binnen der kommenden fünf Jahre Tesla auf dem Markt überholen wollen. Bis Ende des Jahrzehnts sollen vier von zehn verkauften VW batteriebetriebene Fahrzeuge (BEV) sein.

Plus bei Toyota

Die Analysten schätzen, dass VW den höchsten kumulativen Beitrag zum Wachstum von Elektrofahrzeugen in den nächsten zehn Jahren leisten wird im Vergleich zu den geplanten Investitionen.

Etwa auf dem gleichen Niveau liegt der Studie zufolge das Investitionsvolumen, das Ford vorschwebt. Dahinter folgen die Konzerne GM und Stellantis mit gut 70 Mrd. Euro. Obwohl Ford 20 Mrd. Euro mehr als GM investiert, fällt der Wachstumseffekt kaum höher aus – die Analysten taxieren in beiden Fällen auf eher unter 5 %.
 
Investitionen und Marktzuwachs bei E-Fahrzeugen verschiedener Hersteller Quelle: Global Data
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Der Vorreiter auf dem Gebiet für Hybridfahrzeuge, Toyota, peilt bis Ende des Jahrzehnts Investitionen in Höhe von mehr als 60 Mrd. Euro an. Bis 2030 will Toyota nach eigener Aussage 30 solcher Modelle auf dem Markt haben. „Vor dem Hintergrund der angekündigten Investitionen zeichnet sich bei Toyota der höchste Wachstumsbeitrag ab“, sagt Bakar Sadik Agwan. Das Plus sei jedoch weitgehend auf Hybridfahrzeuge zurückzuführen, gefolgt von batterie- und wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen.

Woran angesichts der Vorhaben laut der Marktbeobachter kein Zweifel bestehen: „Die Investitionen bestätigen, dass die Zukunft elektrisch sein muss und dass es für die traditionellen Automobilhersteller kein Zurück mehr gibt“, resümiert Agwan. Die Flut von Ankündigungen könne man jedoch auch als „ein Spiel mit hohen Einsätzen“ der Unternehmen interpretieren, mit dem das Vertrauen der Investoren gestärkt werden soll.

Montag, 4.04.2022, 15:14 Uhr
Manfred Fischer

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