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Energie & Management > Wärmenetz - Augsburg nutzt Wärme von Rolls Royce
Tobias Schnell (l.), Geschäftsführer Rolls-Royce Solutions Augsburg GmbH und SWA-Vertriebsleiter Ulrich Längle. Quelle: SWA
Wärmenetz

Augsburg nutzt Wärme von Rolls Royce

Die Stadtwerke haben mit dem Anlagenbauer einen Vertrag über die Nutzung der Abwärme geschlossen.
Die Stadtwerke Augsburg (SWA) wollen die industrielle Abwärme aus dem Werk der Rolls-Royce Solutions Augsburg GmbH nutzen. Dort werden-Gasaggregate für die Strom- und Wärmeversorgung produziert. Die Wärme soll ab Mitte 2025 in das Fernwärmenetz der SWA eingespeist werden. Die Energie daraus reicht für die Wärmeversorgung von 500 Haushalten, teilten die Stadtwerke mit.

Der örtliche Versorger will vermehrt „nicht vermeidbare industrielle Abwärme“ für die Fernwärme nutzen „Wir sind dazu mit zahlreichen Unternehmen im Gespräch“, so SWA-Vertriebsleiter Ulrich Längle. Mit Rolls-Royce Solutions sei nun eine konkrete Kooperation vereinbart worden. Das Potenzial der industriellen Abwärme der Unternehmen in Augsburg beziffern die Stadtwerke auf rund 60 MW.

Die Stadtwerke setzen in Sachen Wärmewende stark auf die Fernwärme. Bereits heute decke die Fernwärme rund ein Viertel des Augsburger Wärmebedarfs, heißt es weiter. Allerdings: Mehr als die Hälfte der Wärme wird noch mit Erdgasheizungen erzeugt. Ziel sei es, bis 2040 bis zu 70 Prozent des Augsburger Wärmebedarfs mit Fern- und Nahwärme zu decken.

Dafür wollen die Stadtwerke jährlich über 60 Millionen Euro in den kommenden Jahren investieren. „Das Fernwärmenetz mit einer Länge von heute gut 200 Kilometern soll bis dahin deutlich erweitert und neue, zusätzliche Erzeugungsanlagen sowie Wärmespeicher gebaut werden.“ Neben der industriellen Abwärme soll die Heizenergie von einem weiteren Biomassekraftwerk, Großwärmepumpen, Wärmespeichern und der Abwärme aus der Müllverbrennung stammen.

Nachfrage nach Fernwärme ist „explodiert“

„Fernwärme ist technologieoffen“, beschreibt der Vertriebsleiter einen der Vorteile der Fernwärme. „Wir liefern heißes Wasser in Haushalte und Unternehmen, das auf unterschiedliche Weise regenerativ erzeugt werden kann.“ Bereits heute stammen mehr als 60 Prozent der Fernwärme aus regenerativer Erzeugung und Abwärme, wie dem Biomassekraftwerk oder der Müllverbrennungsanlage. Da der Freistaat Bayern beschlossen hat, bis 2040 klimaneutral zu wirtschaften, – der Bund will das 2045 schaffen – müssen sich die Augsburger trotzdem ranhalten.

Bisher liefern die SWA je nach Kälte im Winter jährlich bis zu 680 Millionen kWh an ihre Kunden, das entspricht einem Wärmebedarf von rund 35.000 Haushalten. 2040 sollen es mit rund 1,1 Milliarden kWh fast doppelt so viel sein. Und die Nachfrage ist vorhanden: „Spätestens seit der Energiekrise ist die Nachfrage nach Fernwärme regelrecht explodiert.“

Allerdings heißt es von den Stadtwerken: Auch wenn große Flächen des Stadtgebiets künftig mit Fernwärme erschlossen werden und sich Gebäudeeigentümer an das Netz anschließen lassen können, wird es auch Bereiche geben, in denen keine Fernwärme verfügbar sein wird. „Insbesondere in Vierteln mit größtenteils kleinteiliger Eigenheim-Bebauung sind andere Lösungen wie Wärmepumpen oder Pellet-Heizungen sinnvoller“, so Längle.

Freitag, 26.04.2024, 15:57 Uhr
Stefan Sagmeister
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Tobias Schnell (l.), Geschäftsführer Rolls-Royce Solutions Augsburg GmbH und SWA-Vertriebsleiter Ulrich Längle. Quelle: SWA
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Die Stadtwerke haben mit dem Anlagenbauer einen Vertrag über die Nutzung der Abwärme geschlossen.
Die Stadtwerke Augsburg (SWA) wollen die industrielle Abwärme aus dem Werk der Rolls-Royce Solutions Augsburg GmbH nutzen. Dort werden-Gasaggregate für die Strom- und Wärmeversorgung produziert. Die Wärme soll ab Mitte 2025 in das Fernwärmenetz der SWA eingespeist werden. Die Energie daraus reicht für die Wärmeversorgung von 500 Haushalten, teilten die Stadtwerke mit.

Der örtliche Versorger will vermehrt „nicht vermeidbare industrielle Abwärme“ für die Fernwärme nutzen „Wir sind dazu mit zahlreichen Unternehmen im Gespräch“, so SWA-Vertriebsleiter Ulrich Längle. Mit Rolls-Royce Solutions sei nun eine konkrete Kooperation vereinbart worden. Das Potenzial der industriellen Abwärme der Unternehmen in Augsburg beziffern die Stadtwerke auf rund 60 MW.

Die Stadtwerke setzen in Sachen Wärmewende stark auf die Fernwärme. Bereits heute decke die Fernwärme rund ein Viertel des Augsburger Wärmebedarfs, heißt es weiter. Allerdings: Mehr als die Hälfte der Wärme wird noch mit Erdgasheizungen erzeugt. Ziel sei es, bis 2040 bis zu 70 Prozent des Augsburger Wärmebedarfs mit Fern- und Nahwärme zu decken.

Dafür wollen die Stadtwerke jährlich über 60 Millionen Euro in den kommenden Jahren investieren. „Das Fernwärmenetz mit einer Länge von heute gut 200 Kilometern soll bis dahin deutlich erweitert und neue, zusätzliche Erzeugungsanlagen sowie Wärmespeicher gebaut werden.“ Neben der industriellen Abwärme soll die Heizenergie von einem weiteren Biomassekraftwerk, Großwärmepumpen, Wärmespeichern und der Abwärme aus der Müllverbrennung stammen.

Nachfrage nach Fernwärme ist „explodiert“

„Fernwärme ist technologieoffen“, beschreibt der Vertriebsleiter einen der Vorteile der Fernwärme. „Wir liefern heißes Wasser in Haushalte und Unternehmen, das auf unterschiedliche Weise regenerativ erzeugt werden kann.“ Bereits heute stammen mehr als 60 Prozent der Fernwärme aus regenerativer Erzeugung und Abwärme, wie dem Biomassekraftwerk oder der Müllverbrennungsanlage. Da der Freistaat Bayern beschlossen hat, bis 2040 klimaneutral zu wirtschaften, – der Bund will das 2045 schaffen – müssen sich die Augsburger trotzdem ranhalten.

Bisher liefern die SWA je nach Kälte im Winter jährlich bis zu 680 Millionen kWh an ihre Kunden, das entspricht einem Wärmebedarf von rund 35.000 Haushalten. 2040 sollen es mit rund 1,1 Milliarden kWh fast doppelt so viel sein. Und die Nachfrage ist vorhanden: „Spätestens seit der Energiekrise ist die Nachfrage nach Fernwärme regelrecht explodiert.“

Allerdings heißt es von den Stadtwerken: Auch wenn große Flächen des Stadtgebiets künftig mit Fernwärme erschlossen werden und sich Gebäudeeigentümer an das Netz anschließen lassen können, wird es auch Bereiche geben, in denen keine Fernwärme verfügbar sein wird. „Insbesondere in Vierteln mit größtenteils kleinteiliger Eigenheim-Bebauung sind andere Lösungen wie Wärmepumpen oder Pellet-Heizungen sinnvoller“, so Längle.

Freitag, 26.04.2024, 15:57 Uhr
Stefan Sagmeister

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