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Energie & Management > Windkraft -
Quelle: Lutz Weidler (LKW)
Windkraft

"Antonia" bewirkt nochmal Einspeise-Rekorde

Das Orkantief "Antonia" hat die deutschen Windkraft-Rotoren am 20. Februar rekordmäßig drehen lassen. Am Folgetag dagegen bleibt die Einspeisung bisher unter der Prognose.
Im Gefolge des Orkantiefs "Antonia" haben die deutschen Windkraft-Anlagen an Land und auf See am 20. Februar sieben Einspeise-Rekorde hintereinander eingestellt: Zwischen 20.15 und 20.30 Uhr speisten 48.663 MW Windkraft ins Netz ein, geht aus dem Transparenzportal der europäischen Übertragungsnetzbetreiber hervor. Davon entfielen 44.269 MW auf Onshore-Windenergieanlagen und 4.439 MW auf Offshore-Windparks.

Damit brach die Windkraft den Rekord, den sie erst am 17. Februar während des Orkantiefs "Ylenia" aufgestellt hatte. Damals waren aus dieser Quelle zwischen 15.45 und 16 Uhr 47.129 MW Leistung ins deutsche Netz gegangen. Auch der damalige Höchststand toppte einen nur einen Tag alten Rekord, jener wiederum die bisherige Höchstleistung vom 30. Novembers 2021. Die Einspeisung ließ hinterher nach, obwohl am 18. Februar das Orkantief "Zeynep" über Deutschland hinwegfegte.

Um 17 Uhr ging es schlagartig los

Am 20. Februar eröffnete die Viertelstunde nach 17 Uhr den Reigen der sieben neuen Rekorde, als die Wind-Leistung von 45.933 auf 47.788 MW heftig emporschnellte. Jede nachfolgende Viertelstunde war noch windstärker, bis zu den 15 Minuten nach 18 Uhr, in denen 48.536 MW erreicht waren. Nach einer leichten Delle gingen in der Viertelstunde vor 19 Uhr noch 5 MW mehr ins Netz. Danach verharrte die Leistung im Auf und Ab auf hohem Niveau, um in der Viertelstunde vor 20.30 Uhr den neuen Rekord zu setzen. Danach ging die Einspeiseleistung auf unter 47.000 MW zurück.

Überraschenderweise durchstieß die deutsche Windkraft diese Mauer auch am 21. Februar zumindest bis 10 Uhr nicht mehr, ging sogar zeitweise fast auf 42.000 MW zurück. Am 18. Februar war wegen des Orkantiefs "Antonia" noch eine neuerliche Rekordeinspeisung von 49.000 MW prognostiziert worden.

Der Deutsche Wetterdienst meldete für den 21. Februar beim mehrmaligen Durchzug von "Antonia" und von Zwischentiefs "verbreitet starke bis stürmische Böen" mit bis zu 70 km/h und an exponierten Stellen orkanartige Böen bis zu 115 km/h oder 11 Beaufort, auf höheren Berggipfeln auch darüber. Im Tagesverlauf sollte sich der Wind im norddeutschen Binnenland abschwächen, in der Nacht zum 22. Februar weiter abflauen, bei gebietsweise erneut bis zu orkanartigen Böen.

Verbreitet Zuschläge zu knapp 100.000 Euro

Am Regelarbeitsmarkt zur kurzfristigen Ausregelung des deutschen Stromnetzes blieben die mittleren Vergabepreise für eventuelle Abrufe von Sekundärreserve und negativer Minutenreserve für den 21. Februar im vierstelligen Euro-Bereich pro MW. Allein die positive Minutenreserve wurde von 4 Uhr an fünfstellig vergeben, mit dem höchsten Durchschnittspreis von 26.523 Euro pro MW zwischen 12 und 16 Uhr.

Zu Peak-Zeiten lagen die höchsten Zuschläge beim technischen Limit von knapp 100.000 Euro pro MWh. Dieses Limit war von der Bundesnetzagentur auf 9.999,99 Euro gedeckelt worden. Im Eilverfahren war die Fortum-Kraftwerkstochter Uniper im Januar erfolgreich vor dem Bundesgerichtshof dagegen vorgegangen.

Allerdings kam es laut dem Übertragungsnetzbetreiber-Portal regelleistung.net am 21. Februar zu keinen Abrufen, sodass die Bieter insofern leer ausgingen. 

Montag, 21.02.2022, 12:39 Uhr
Georg Eble
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Quelle: Lutz Weidler (LKW)
Windkraft
"Antonia" bewirkt nochmal Einspeise-Rekorde
Das Orkantief "Antonia" hat die deutschen Windkraft-Rotoren am 20. Februar rekordmäßig drehen lassen. Am Folgetag dagegen bleibt die Einspeisung bisher unter der Prognose.
Im Gefolge des Orkantiefs "Antonia" haben die deutschen Windkraft-Anlagen an Land und auf See am 20. Februar sieben Einspeise-Rekorde hintereinander eingestellt: Zwischen 20.15 und 20.30 Uhr speisten 48.663 MW Windkraft ins Netz ein, geht aus dem Transparenzportal der europäischen Übertragungsnetzbetreiber hervor. Davon entfielen 44.269 MW auf Onshore-Windenergieanlagen und 4.439 MW auf Offshore-Windparks.

Damit brach die Windkraft den Rekord, den sie erst am 17. Februar während des Orkantiefs "Ylenia" aufgestellt hatte. Damals waren aus dieser Quelle zwischen 15.45 und 16 Uhr 47.129 MW Leistung ins deutsche Netz gegangen. Auch der damalige Höchststand toppte einen nur einen Tag alten Rekord, jener wiederum die bisherige Höchstleistung vom 30. Novembers 2021. Die Einspeisung ließ hinterher nach, obwohl am 18. Februar das Orkantief "Zeynep" über Deutschland hinwegfegte.

Um 17 Uhr ging es schlagartig los

Am 20. Februar eröffnete die Viertelstunde nach 17 Uhr den Reigen der sieben neuen Rekorde, als die Wind-Leistung von 45.933 auf 47.788 MW heftig emporschnellte. Jede nachfolgende Viertelstunde war noch windstärker, bis zu den 15 Minuten nach 18 Uhr, in denen 48.536 MW erreicht waren. Nach einer leichten Delle gingen in der Viertelstunde vor 19 Uhr noch 5 MW mehr ins Netz. Danach verharrte die Leistung im Auf und Ab auf hohem Niveau, um in der Viertelstunde vor 20.30 Uhr den neuen Rekord zu setzen. Danach ging die Einspeiseleistung auf unter 47.000 MW zurück.

Überraschenderweise durchstieß die deutsche Windkraft diese Mauer auch am 21. Februar zumindest bis 10 Uhr nicht mehr, ging sogar zeitweise fast auf 42.000 MW zurück. Am 18. Februar war wegen des Orkantiefs "Antonia" noch eine neuerliche Rekordeinspeisung von 49.000 MW prognostiziert worden.

Der Deutsche Wetterdienst meldete für den 21. Februar beim mehrmaligen Durchzug von "Antonia" und von Zwischentiefs "verbreitet starke bis stürmische Böen" mit bis zu 70 km/h und an exponierten Stellen orkanartige Böen bis zu 115 km/h oder 11 Beaufort, auf höheren Berggipfeln auch darüber. Im Tagesverlauf sollte sich der Wind im norddeutschen Binnenland abschwächen, in der Nacht zum 22. Februar weiter abflauen, bei gebietsweise erneut bis zu orkanartigen Böen.

Verbreitet Zuschläge zu knapp 100.000 Euro

Am Regelarbeitsmarkt zur kurzfristigen Ausregelung des deutschen Stromnetzes blieben die mittleren Vergabepreise für eventuelle Abrufe von Sekundärreserve und negativer Minutenreserve für den 21. Februar im vierstelligen Euro-Bereich pro MW. Allein die positive Minutenreserve wurde von 4 Uhr an fünfstellig vergeben, mit dem höchsten Durchschnittspreis von 26.523 Euro pro MW zwischen 12 und 16 Uhr.

Zu Peak-Zeiten lagen die höchsten Zuschläge beim technischen Limit von knapp 100.000 Euro pro MWh. Dieses Limit war von der Bundesnetzagentur auf 9.999,99 Euro gedeckelt worden. Im Eilverfahren war die Fortum-Kraftwerkstochter Uniper im Januar erfolgreich vor dem Bundesgerichtshof dagegen vorgegangen.

Allerdings kam es laut dem Übertragungsnetzbetreiber-Portal regelleistung.net am 21. Februar zu keinen Abrufen, sodass die Bieter insofern leer ausgingen. 

Montag, 21.02.2022, 12:39 Uhr
Georg Eble

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