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Energie & Management > Gaskraftwerke - Analysten sehen substanzielle Einsparungen beim Gas
Quelle: Fotolia / Ralf Urner
Gaskraftwerke

Analysten sehen substanzielle Einsparungen beim Gas

Die Enervis Energy Advisors haben die Auswirkungen des Ersatzkraftwerkebereithaltungsgesetzes untersucht.
Noch im laufenden Jahr würde sich nach Berechnung von Enervis Energy Advisors der Gaseinsatz in der Stromerzeugung um 30 Mrd. kWh verringern. Die Einsparungen in den kommenden Jahren seien ebenfalls "substanziell", heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens.

"Unsere Prognosen zeigen, dass sich 2023 der Gaseinsatz im Strommarkt um zirka 100 Milliarden Kilowattstunden reduzieren könnte", sagt Mirko Schlossarczyk. Dies entspreche etwa 80 % der Gasmenge, die 2021 insgesamt verstromt wurde beziehungsweise knapp 10 % des gesamten deutschen Gasbedarfs, so der Partner und Strommarktexperte bei Enervis. Sofern das Gesetz bis in die erste Jahreshälfte 2024 in Kraft bleibe, würden weitere 25 Mrd. kWh Gas eingespart.

Wenn das im Bundeskabinett beschlossene Gesetz im Juli in Kraft tritt, wird sich die Gasverstromung über einen Aufschlag verteuern. Gleichzeitig sollen Kohle- und Ölkraftwerke in der Reserve ertüchtigt werden, um kurzfristig auf Abruf in den Markt zurückkehren zu können. Damit gehen allerdings höhere CO2-Emissionen einher, bis zu 40 Mio. Tonnen zusätzlich allein im Jahr 2023.

Um im Fall einer Gefährdung des Gasversorgungssystems in der Lage zu sein, die Stromerzeugung in Gaskraftwerken schnell zu reduzieren, will die Bundesregierung auf eine Verordnungsermächtigung zurückgreifen. Damit soll es möglich sein, im Krisenfall den Einsatz von Gaskraftwerken sehr schnell und für die Dauer von maximal sechs Monaten zu begrenzen. Die Verordnung der Bundesregierung kann dann ohne Zustimmung von Bundestag oder Bundesrat erlassen werden. Sie wird berücksichtigen, dass einige Kraftwerke nicht nur Strom, sondern auch Wärme bereitstellen.

Eine Pönalisierung der Gasverstromung wirke strompreistreibend, schreiben die Analysten. Schlossarczyk spricht von einem deutlich höheren Strompreisniveau, insbesondere im Jahr 2023, gegenüber den aktuellen Terminmarktnotierungen. Denn die Gaskraftwerke würden nur zum Einsatz kommen, wenn die anderen Erzeugungskapazitäten zur Deckung der Nachfrage nicht mehr ausreichten.

Dienstag, 21.06.2022, 09:18 Uhr
Fritz Wilhelm
Energie & Management > Gaskraftwerke - Analysten sehen substanzielle Einsparungen beim Gas
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Die Enervis Energy Advisors haben die Auswirkungen des Ersatzkraftwerkebereithaltungsgesetzes untersucht.
Noch im laufenden Jahr würde sich nach Berechnung von Enervis Energy Advisors der Gaseinsatz in der Stromerzeugung um 30 Mrd. kWh verringern. Die Einsparungen in den kommenden Jahren seien ebenfalls "substanziell", heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens.

"Unsere Prognosen zeigen, dass sich 2023 der Gaseinsatz im Strommarkt um zirka 100 Milliarden Kilowattstunden reduzieren könnte", sagt Mirko Schlossarczyk. Dies entspreche etwa 80 % der Gasmenge, die 2021 insgesamt verstromt wurde beziehungsweise knapp 10 % des gesamten deutschen Gasbedarfs, so der Partner und Strommarktexperte bei Enervis. Sofern das Gesetz bis in die erste Jahreshälfte 2024 in Kraft bleibe, würden weitere 25 Mrd. kWh Gas eingespart.

Wenn das im Bundeskabinett beschlossene Gesetz im Juli in Kraft tritt, wird sich die Gasverstromung über einen Aufschlag verteuern. Gleichzeitig sollen Kohle- und Ölkraftwerke in der Reserve ertüchtigt werden, um kurzfristig auf Abruf in den Markt zurückkehren zu können. Damit gehen allerdings höhere CO2-Emissionen einher, bis zu 40 Mio. Tonnen zusätzlich allein im Jahr 2023.

Um im Fall einer Gefährdung des Gasversorgungssystems in der Lage zu sein, die Stromerzeugung in Gaskraftwerken schnell zu reduzieren, will die Bundesregierung auf eine Verordnungsermächtigung zurückgreifen. Damit soll es möglich sein, im Krisenfall den Einsatz von Gaskraftwerken sehr schnell und für die Dauer von maximal sechs Monaten zu begrenzen. Die Verordnung der Bundesregierung kann dann ohne Zustimmung von Bundestag oder Bundesrat erlassen werden. Sie wird berücksichtigen, dass einige Kraftwerke nicht nur Strom, sondern auch Wärme bereitstellen.

Eine Pönalisierung der Gasverstromung wirke strompreistreibend, schreiben die Analysten. Schlossarczyk spricht von einem deutlich höheren Strompreisniveau, insbesondere im Jahr 2023, gegenüber den aktuellen Terminmarktnotierungen. Denn die Gaskraftwerke würden nur zum Einsatz kommen, wenn die anderen Erzeugungskapazitäten zur Deckung der Nachfrage nicht mehr ausreichten.

Dienstag, 21.06.2022, 09:18 Uhr
Fritz Wilhelm

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