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Energie & Management > Stromnetz - Amprion: Netzausbau hat höchste Priorität
Quelle: Shutterstock / peopleandmore
Stromnetz

Amprion: Netzausbau hat höchste Priorität

Auf ein schwieriges Jahr blicken die Übertragungsnetzbetreiber zurück. Die europäische Zusammenarbeit habe Tubulenzen am Strommarkt aber abgefedert, resümiert Amprion.
Das Jahr 2021 war für den europäischen Strommarkt herausfordernd: An den Spotmärkten in Deutschland vervierfachten sich die Strompreise – die Gaspreise stiegen fast um das Siebenfache. "Diese anhaltende Volatilität stellt Verbraucher vor erhebliche Herausforderungen", so Hans-Jürgen Brick. Der CEO des Ãœbertragungsnetzbetreibers Amprion erklärte: "Unser Marktbericht zeigt aber auch, dass die Integration der europäischen Strommärkte gegen solche Turbulenzen wirkt". Selbst im schwierigen Marktumfeld des vergangenen Jahres sei sie weiter fortgeschritten.

Das zeige sich unter anderem an dem hohen Niveau der Preiskonvergenz in Zentral-West-Europa (CWE) mit Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Niederlande, Belgien, Österreich. Trotz der extremen Preise Ende 2021 habe diese auf dem Niveau des Vorjahres gelegen. Der Strompreis im Marktgebiet CWE konnte somit frei gebildet und Strom ohne Einschränkungen gehandelt werden, so Amprion.

Zugleich weist der Ãœbertragungsnetzbetreiber auf die Bedeutung des Ausbaus der Infrastruktur hin. "Der Netzausbau hat für uns auch weiterhin höchste Priorität", hob Brick hervor. "Dabei müssen wir sowohl die Erfordernisse des Netzes als auch des Marktes berücksichtigen." Wie stark das Netz der begrenzende Faktor sei, zeige sich am Stromtransport im Bereich CWE: In der Hälfte der Stunden im Jahr 2021 standen ausreichend Kapazitäten zur Verfügung, um günstigen Strom vom einen ins andere Marktgebiet zu transportieren. In der anderen Jahreshälfte gab es jedoch Beschränkungen. Dies führte nach Angaben von Amprion dazu, dass in einem Marktgebiet ein höherer Preis an der Strombörse gezahlt werden musste als im benachbarten. Im Durchschnitt lag der Preisspread im vierten Quartal bei 25 Euro pro Megawattstunde.

In Zukunft müssen Strommarkt und europäisches Übertragungsnetz stärker gemeinsam gedacht und weiterentwickelt werden, so ein Fazit des Berichts. Zugleich wird auf ein von Amprion entwickeltes Konzept für ein neues Marktdesign hingewiesen. Im sogenannten Systemmarkt werden dabei über modulare Märkte sowohl die notwendigen Erzeugungsanlagen angereizt als auch Allokationssignale gesetzt, damit sie an systemdienlichen Orten entstehen. Außerdem, so heißt es, sichert das Marktdesign die Versorgung mit Systemdienstleistungen, die notwendig für den stabilen Netzbetrieb sind.

Dienstag, 24.05.2022, 10:57 Uhr
Günter Drewnitzky
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Auf ein schwieriges Jahr blicken die Übertragungsnetzbetreiber zurück. Die europäische Zusammenarbeit habe Tubulenzen am Strommarkt aber abgefedert, resümiert Amprion.
Das Jahr 2021 war für den europäischen Strommarkt herausfordernd: An den Spotmärkten in Deutschland vervierfachten sich die Strompreise – die Gaspreise stiegen fast um das Siebenfache. "Diese anhaltende Volatilität stellt Verbraucher vor erhebliche Herausforderungen", so Hans-Jürgen Brick. Der CEO des Ãœbertragungsnetzbetreibers Amprion erklärte: "Unser Marktbericht zeigt aber auch, dass die Integration der europäischen Strommärkte gegen solche Turbulenzen wirkt". Selbst im schwierigen Marktumfeld des vergangenen Jahres sei sie weiter fortgeschritten.

Das zeige sich unter anderem an dem hohen Niveau der Preiskonvergenz in Zentral-West-Europa (CWE) mit Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Niederlande, Belgien, Österreich. Trotz der extremen Preise Ende 2021 habe diese auf dem Niveau des Vorjahres gelegen. Der Strompreis im Marktgebiet CWE konnte somit frei gebildet und Strom ohne Einschränkungen gehandelt werden, so Amprion.

Zugleich weist der Ãœbertragungsnetzbetreiber auf die Bedeutung des Ausbaus der Infrastruktur hin. "Der Netzausbau hat für uns auch weiterhin höchste Priorität", hob Brick hervor. "Dabei müssen wir sowohl die Erfordernisse des Netzes als auch des Marktes berücksichtigen." Wie stark das Netz der begrenzende Faktor sei, zeige sich am Stromtransport im Bereich CWE: In der Hälfte der Stunden im Jahr 2021 standen ausreichend Kapazitäten zur Verfügung, um günstigen Strom vom einen ins andere Marktgebiet zu transportieren. In der anderen Jahreshälfte gab es jedoch Beschränkungen. Dies führte nach Angaben von Amprion dazu, dass in einem Marktgebiet ein höherer Preis an der Strombörse gezahlt werden musste als im benachbarten. Im Durchschnitt lag der Preisspread im vierten Quartal bei 25 Euro pro Megawattstunde.

In Zukunft müssen Strommarkt und europäisches Übertragungsnetz stärker gemeinsam gedacht und weiterentwickelt werden, so ein Fazit des Berichts. Zugleich wird auf ein von Amprion entwickeltes Konzept für ein neues Marktdesign hingewiesen. Im sogenannten Systemmarkt werden dabei über modulare Märkte sowohl die notwendigen Erzeugungsanlagen angereizt als auch Allokationssignale gesetzt, damit sie an systemdienlichen Orten entstehen. Außerdem, so heißt es, sichert das Marktdesign die Versorgung mit Systemdienstleistungen, die notwendig für den stabilen Netzbetrieb sind.

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