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Energie & Management > Klimaschutz - Aktuelle Klima-Projektion sieht 2-Grad-Obergrenze in Reichweite
Bild: Fotolia
Klimaschutz

Aktuelle Klima-Projektion sieht 2-Grad-Obergrenze in Reichweite

Beim Petersberger Klimadialog steht die Vorbereitung der Weltklimakonferenz im November 2021 in Glasgow im Fokus. CO2-Reduktion könnte die Erwärmung laut Studie auf 2,4 Grad begrenzen.
Ausgangspunkt der Beratungen auf dem Petersberger Klimadialog bilden unter anderem die bisher angekündigten Klimaziele mehrerer großer Volkswirtschaften. Eine neue Berechnung des „Climate Action Tracker“ (CAT), die am 4. Mai vorgestellt wurde, kommt zu dem Schluss, dass bei Umsetzung der bisherigen weltweiten Klimaschutzmaßnahmen die Erderwärmung bis Ende des Jahrhunderts 2,4 Grad Celsius erreicht.

Die Prognosen stellte der Klimaforscher Niklas Höhne vom CAT vor. In einem „optimistischen Szenario“ mit weitreichenden Emissionsminderungen betrüge die Erwärmung den Berechnungen zufolge 2,0 Grad. 131 Staaten hätten sich aktuell Ziele gesetzt, um klimaneutral zu werden, erklärte Höhne. Das decke 73 % der globalen Treibhausgasemissionen ab und sei „eindeutig eine kritische Masse“.

Ein guter Anfang aber nicht genug

Um die Ziele des Pariser Klimaabkommens aus dem Jahr 2015 jedoch voll zu erfüllen, dürfe der Temperaturanstieg bis Ende des Jahrhunderts maximal 1,5 Grad betragen. Dafür müssten bis 2030 alle globalen Emissionen halbiert werden, so Höhne. Es klaffe allerdings noch „eine gigantische Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit“, mahnte er. Ausreichende kurzfristige Reduktionsziele habe sich bislang noch kein einziges Land gesetzt, bilanzierte Höhne.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze kommentierte, der Kampf gegen die Klimakrise habe in den letzten zwölf Monaten weltweit eine ganz neue Dynamik bekommen. Das Pariser Klimaschutzabkommen entfalte schrittweise seine volle Wirkung. „Die Ergebnisse des Climate Action Tracker sind für mich eine wichtige Grundlage für die anstehenden Gespräche“, sagte Schulze. Sie zeigten neben größtem Handlungsbedarf auch, dass sich die Mühe lohnt und Fortschritte möglich sind im internationalen Klimaschutz.

Weitere Länder ins Boot holen

Noch vor wenigen Jahren sei die Welt auf einem Kurs in Richtung 3,5 Grad Erderhitzung gewesen, erinnerte Schulze. Die neuen Zusagen seien noch lange nicht das Ende der Entwicklung, hofft die Ministerin. „Entscheidend für den Erfolg sind die kurzfristigen Fortschritte in den 20er Jahren“, mahnte Schulze. Es sei gut, dass die EU und Großbritannien hier mutig vorangegangen sind und die Messlatte hoch gelegt hätten.

Die USA, Japan und Kanada seien gefolgt, nun müssten viele weitere folgen. „Wir brauchen klare, einheitliche Regeln für alle Länder unter dem Pariser Klimaabkommen. Das betrifft die Berichtspflichten für Treibhausgase oder die Frage, wie Emissionsminderungen gehandelt und angerechnet werden“, die solle der Klimadialog vorbereiten.

Dynamik der Klimapolitik erhalten

Der designierte Präsident der Weltklimakonferenz COP 26 im November im schottischen Glasgow, Alok Sharma, sagte: „Es ist mir sehr daran gelegen, die aktuelle Dynamik in der Klimapolitik aufrechtzuerhalten und zu nutzen: zum Beispiel um eine stabile Klimafinanzierung zu erreichen, den Schutz vor den Auswirkungen des Klimawandels zu verstärken und um offene Punkten des Pariser Regelwerks zu lösen.“

Wie in den Jahren zuvor bietet der Petersberger Klimadialog eine Plattform für den informellen Austausch auf politischer Ebene. Er wird in diesem Jahr Ministerinnen und Minister aus rund 40 Ländern virtuell zusammenbringen. Der Höhepunkt der diesjährigen Sitzung ist das hochrangige Segment unter Teilnahme von UN-Generalsekretär Antonio Guterres, dem britischen Premierministers Boris Johnson und Bundeskanzlerin Angela Merkel am 6. Mai.

Die Berechnungen des „Climate Action Trackers“ stehen im Internet in englischer Sprache zur Verfügung.

Dienstag, 4.05.2021, 16:00 Uhr
Susanne Harmsen
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Aktuelle Klima-Projektion sieht 2-Grad-Obergrenze in Reichweite
Beim Petersberger Klimadialog steht die Vorbereitung der Weltklimakonferenz im November 2021 in Glasgow im Fokus. CO2-Reduktion könnte die Erwärmung laut Studie auf 2,4 Grad begrenzen.
Ausgangspunkt der Beratungen auf dem Petersberger Klimadialog bilden unter anderem die bisher angekündigten Klimaziele mehrerer großer Volkswirtschaften. Eine neue Berechnung des „Climate Action Tracker“ (CAT), die am 4. Mai vorgestellt wurde, kommt zu dem Schluss, dass bei Umsetzung der bisherigen weltweiten Klimaschutzmaßnahmen die Erderwärmung bis Ende des Jahrhunderts 2,4 Grad Celsius erreicht.

Die Prognosen stellte der Klimaforscher Niklas Höhne vom CAT vor. In einem „optimistischen Szenario“ mit weitreichenden Emissionsminderungen betrüge die Erwärmung den Berechnungen zufolge 2,0 Grad. 131 Staaten hätten sich aktuell Ziele gesetzt, um klimaneutral zu werden, erklärte Höhne. Das decke 73 % der globalen Treibhausgasemissionen ab und sei „eindeutig eine kritische Masse“.

Ein guter Anfang aber nicht genug

Um die Ziele des Pariser Klimaabkommens aus dem Jahr 2015 jedoch voll zu erfüllen, dürfe der Temperaturanstieg bis Ende des Jahrhunderts maximal 1,5 Grad betragen. Dafür müssten bis 2030 alle globalen Emissionen halbiert werden, so Höhne. Es klaffe allerdings noch „eine gigantische Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit“, mahnte er. Ausreichende kurzfristige Reduktionsziele habe sich bislang noch kein einziges Land gesetzt, bilanzierte Höhne.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze kommentierte, der Kampf gegen die Klimakrise habe in den letzten zwölf Monaten weltweit eine ganz neue Dynamik bekommen. Das Pariser Klimaschutzabkommen entfalte schrittweise seine volle Wirkung. „Die Ergebnisse des Climate Action Tracker sind für mich eine wichtige Grundlage für die anstehenden Gespräche“, sagte Schulze. Sie zeigten neben größtem Handlungsbedarf auch, dass sich die Mühe lohnt und Fortschritte möglich sind im internationalen Klimaschutz.

Weitere Länder ins Boot holen

Noch vor wenigen Jahren sei die Welt auf einem Kurs in Richtung 3,5 Grad Erderhitzung gewesen, erinnerte Schulze. Die neuen Zusagen seien noch lange nicht das Ende der Entwicklung, hofft die Ministerin. „Entscheidend für den Erfolg sind die kurzfristigen Fortschritte in den 20er Jahren“, mahnte Schulze. Es sei gut, dass die EU und Großbritannien hier mutig vorangegangen sind und die Messlatte hoch gelegt hätten.

Die USA, Japan und Kanada seien gefolgt, nun müssten viele weitere folgen. „Wir brauchen klare, einheitliche Regeln für alle Länder unter dem Pariser Klimaabkommen. Das betrifft die Berichtspflichten für Treibhausgase oder die Frage, wie Emissionsminderungen gehandelt und angerechnet werden“, die solle der Klimadialog vorbereiten.

Dynamik der Klimapolitik erhalten

Der designierte Präsident der Weltklimakonferenz COP 26 im November im schottischen Glasgow, Alok Sharma, sagte: „Es ist mir sehr daran gelegen, die aktuelle Dynamik in der Klimapolitik aufrechtzuerhalten und zu nutzen: zum Beispiel um eine stabile Klimafinanzierung zu erreichen, den Schutz vor den Auswirkungen des Klimawandels zu verstärken und um offene Punkten des Pariser Regelwerks zu lösen.“

Wie in den Jahren zuvor bietet der Petersberger Klimadialog eine Plattform für den informellen Austausch auf politischer Ebene. Er wird in diesem Jahr Ministerinnen und Minister aus rund 40 Ländern virtuell zusammenbringen. Der Höhepunkt der diesjährigen Sitzung ist das hochrangige Segment unter Teilnahme von UN-Generalsekretär Antonio Guterres, dem britischen Premierministers Boris Johnson und Bundeskanzlerin Angela Merkel am 6. Mai.

Die Berechnungen des „Climate Action Trackers“ stehen im Internet in englischer Sprache zur Verfügung.

Dienstag, 4.05.2021, 16:00 Uhr
Susanne Harmsen

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