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Energie & Management > Stromnetz - Aktualisierter Netzentwicklungsplan vorgelegt
Bild: Jonas Rosenberger
Stromnetz

Aktualisierter Netzentwicklungsplan vorgelegt

Der zweite Entwurf des Netzentwicklungsplans 2035 berücksichtigt die im Konsultationsverfahren eingegangenen Stellungnahmen und enthält eine Bewertung der Netzstabilität.
Die Stromnetzbetreiber Amprion, Tennet, Tansnet BW und 50 Hertz haben der Bundesnetzagentur einen zweiten Entwurf des Netzentwicklungsplans übergeben. Gleichzeitig haben die vier Unternehmen das 228 Seiten umfassende Dokument im Internet veröffentlicht.

Darin sind einer Mitteilung der Netzbetreiber zufolge Anregungen aus dem öffentlichen Konsultationsverfahren berücksichtigt, das zwischen dem 29. Januar und 5. März 2021 stattgefunden hat. Dabei sei am häufigsten der Szenariorahmen angesprochen worden mit der Forderung, die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens müssten erreicht werden. Darüber hinaus sei häufig der Hinweis erfolgt, die künftige Planung der Stromnetze werde auch von der Nutzung grünen Wasserstoffs beeinflusst. Schließlich seien auch die Kosten und Umweltauswirkungen konkreter Netzprojekte kommentiert worden.

Insgesamt sind nach Angaben der Netzbetreiber rund 3.300 Einsendungen während der gut einmonatigen Konsultationsphase eingegangen. Davon seien allerdings 3.100 auf einen Serienbrief der Fridays-for-Future-Bewegung zurückzuführen.
Der Netzentwicklungsplan zeigt auf, welchen Ausbaubedarf die Übertragungsnetzbetreiber unter bestimmten Rahmenbedingungen bis 2035 sehen. Grundlage dafür sind drei Szenarien, in denen sie eine Einschätzung der Stromerzeugung und des Stromverbrauchs in den nächsten Jahren treffen. Ein weiteres Szenario hat das Jahr 2040 als Zieldatum.

Den Netzbetreibern zufolge sind im Szenario B 2040 gegenüber dem Szenario B 2035 weitere 550 km an Netzverstärkungen an Wechselstromleitungen notwendig. Zusätzlich bleibe ein Redispatch-Bedarf in Höhe von 1,7 Mrd. kWh. Der höhere Bedarf an Transportleitungen sei vor allem auf eine höhere Nachfrage sowie die gestiegene Einspeisung aus erneuerbaren Energien zurückzuführen. Die installierte Leistung bei der Offshore-Windenergie werde mit zusätzlichen 10.000 Megawatt veranschlagt, die zusätzliche Kapazität an Elektrolyseuren mit 5.000 Megawatt.

Das Szenario B beschreibt die Entwicklung des Stromsektors mit einer ausgeprägten Sektorenkopplung und einem netzdienlichen Verhalten von Erzeugern und Verbrauchern. Szenario C geht darüber hinaus und spricht beiden eine entscheidende Rolle bei der Transformation des Energiesystems zu, während Szenario A von einer eher untergeordneten Bedeutung ausgeht.

In ihrem zweiten Entwurf haben die Netzbetreiber Kosten-Nutzen-Analysen für sechs grenzüberschreitende Leitungsprojekte eingearbeitet. Wie es in der Mitteilung heißt, zeigen die Ergebnisse einen positiven volkswirtschaftlichen Nutzen dieser Interkonnektoren, da sie vor allem zu einer wesentlichen Verringerung der Gesamtsystemkosten beitragen. Vor diesem Hintergrund lasse sich auch ein Rückgang der CO2-Emissionen nachweisen und ein wesentlicher Beitrag zur Integration der erneuerbaren Energien. Im Szenariorahmen gehen die Netzbetreiber von einem Anteil der erneuerbaren Energien bezogen auf den Bruttostromverbrauch zwischen 70 und 74 % für 2035 und 76 % für 2040 aus.

Im zweiten Entwurf des Netzentwicklungsplans haben die Unternehmen auf der Grundlage des Szenarios B 2035 auch eine Bewertung der Netzstabilität vorgenommen. Demnach seien Blindleistungskompensationsanlagen zur Deckung des stationären und regelbaren Bedarfs zur Spannungshaltung mit einer installierten Leistung von 60 Gvar (Gigavoltampere reaktiv) erforderlich, heißt es in ihrer Mitteilung.

Die zweite Version des Netzentwicklungsplans 2035 (2021) und alle damit zusammenhängenden Dokumente stehen im Internet zum Download zur Verfügung.

Montag, 26.04.2021, 16:49 Uhr
Fritz Wilhelm
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Aktualisierter Netzentwicklungsplan vorgelegt
Der zweite Entwurf des Netzentwicklungsplans 2035 berücksichtigt die im Konsultationsverfahren eingegangenen Stellungnahmen und enthält eine Bewertung der Netzstabilität.
Die Stromnetzbetreiber Amprion, Tennet, Tansnet BW und 50 Hertz haben der Bundesnetzagentur einen zweiten Entwurf des Netzentwicklungsplans übergeben. Gleichzeitig haben die vier Unternehmen das 228 Seiten umfassende Dokument im Internet veröffentlicht.

Darin sind einer Mitteilung der Netzbetreiber zufolge Anregungen aus dem öffentlichen Konsultationsverfahren berücksichtigt, das zwischen dem 29. Januar und 5. März 2021 stattgefunden hat. Dabei sei am häufigsten der Szenariorahmen angesprochen worden mit der Forderung, die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens müssten erreicht werden. Darüber hinaus sei häufig der Hinweis erfolgt, die künftige Planung der Stromnetze werde auch von der Nutzung grünen Wasserstoffs beeinflusst. Schließlich seien auch die Kosten und Umweltauswirkungen konkreter Netzprojekte kommentiert worden.

Insgesamt sind nach Angaben der Netzbetreiber rund 3.300 Einsendungen während der gut einmonatigen Konsultationsphase eingegangen. Davon seien allerdings 3.100 auf einen Serienbrief der Fridays-for-Future-Bewegung zurückzuführen.
Der Netzentwicklungsplan zeigt auf, welchen Ausbaubedarf die Übertragungsnetzbetreiber unter bestimmten Rahmenbedingungen bis 2035 sehen. Grundlage dafür sind drei Szenarien, in denen sie eine Einschätzung der Stromerzeugung und des Stromverbrauchs in den nächsten Jahren treffen. Ein weiteres Szenario hat das Jahr 2040 als Zieldatum.

Den Netzbetreibern zufolge sind im Szenario B 2040 gegenüber dem Szenario B 2035 weitere 550 km an Netzverstärkungen an Wechselstromleitungen notwendig. Zusätzlich bleibe ein Redispatch-Bedarf in Höhe von 1,7 Mrd. kWh. Der höhere Bedarf an Transportleitungen sei vor allem auf eine höhere Nachfrage sowie die gestiegene Einspeisung aus erneuerbaren Energien zurückzuführen. Die installierte Leistung bei der Offshore-Windenergie werde mit zusätzlichen 10.000 Megawatt veranschlagt, die zusätzliche Kapazität an Elektrolyseuren mit 5.000 Megawatt.

Das Szenario B beschreibt die Entwicklung des Stromsektors mit einer ausgeprägten Sektorenkopplung und einem netzdienlichen Verhalten von Erzeugern und Verbrauchern. Szenario C geht darüber hinaus und spricht beiden eine entscheidende Rolle bei der Transformation des Energiesystems zu, während Szenario A von einer eher untergeordneten Bedeutung ausgeht.

In ihrem zweiten Entwurf haben die Netzbetreiber Kosten-Nutzen-Analysen für sechs grenzüberschreitende Leitungsprojekte eingearbeitet. Wie es in der Mitteilung heißt, zeigen die Ergebnisse einen positiven volkswirtschaftlichen Nutzen dieser Interkonnektoren, da sie vor allem zu einer wesentlichen Verringerung der Gesamtsystemkosten beitragen. Vor diesem Hintergrund lasse sich auch ein Rückgang der CO2-Emissionen nachweisen und ein wesentlicher Beitrag zur Integration der erneuerbaren Energien. Im Szenariorahmen gehen die Netzbetreiber von einem Anteil der erneuerbaren Energien bezogen auf den Bruttostromverbrauch zwischen 70 und 74 % für 2035 und 76 % für 2040 aus.

Im zweiten Entwurf des Netzentwicklungsplans haben die Unternehmen auf der Grundlage des Szenarios B 2035 auch eine Bewertung der Netzstabilität vorgenommen. Demnach seien Blindleistungskompensationsanlagen zur Deckung des stationären und regelbaren Bedarfs zur Spannungshaltung mit einer installierten Leistung von 60 Gvar (Gigavoltampere reaktiv) erforderlich, heißt es in ihrer Mitteilung.

Die zweite Version des Netzentwicklungsplans 2035 (2021) und alle damit zusammenhängenden Dokumente stehen im Internet zum Download zur Verfügung.

Montag, 26.04.2021, 16:49 Uhr
Fritz Wilhelm

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