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Energie & Management > Studien - 900 Milliarden Euro für Wärme- und Mobilitätswende
Quelle: Fotolia / alphaspirit
Studien

900 Milliarden Euro für Wärme- und Mobilitätswende

Laut dem Beratungsunternehmen Wyman müssen bis 2037 etwa 650 Milliarden Euro in Erzeugungsanlagen und Speicher sowie 210 bis 270 Milliarden Euro in die Netze investiert werden.
Um den Energiebedarf im deutschen Wärme- und Mobilitätssektor vollständig mit Strom zu decken, könnten bis 2037 Gesamtinvestitionen von rund 900 Milliarden Euro nötig sein. Das konstatiert das Beratungsunternehmen Oliver Wyman in einer Studie mit dem Titel „Wärme- und Mobilitätswende“, deren Kurzfassung am 12. Januar veröffentlicht wurde. Ihr zufolge entfallen von dem Gesamtbetrag etwa 650 Milliarden Euro auf Erzeugungskapazitäten, insbesondere Windparks und Photovoltaikanlagen, sowie auf Speicher.

Weitere 210 bis 270 Milliarden Euro wären für die Ertüchtigung und den Ausbau der Netze nötig, davon 100 bis 135 Milliarden Euro für die Verteilnetze. Laut der Wyman-Studie müssten die Investitionen in die Windkraft und die PV gegenüber den durchschnittlichen Aufwendungen in den vergangenen fünf Jahren somit verfünf- bis versiebenfacht werden.

Der Strombedarf würde sich laut der Studie durch die Elektrifizierung des Wärme- und Verkehrsbereichs auf 853 Milliarden kWh nahezu verdoppeln. Zu seiner Deckung wäre es außer dem Ausbau der Stromerzeugung mittels Wind- und Solarenergie notwendig, rund 30 Milliarden kWh zu importieren oder in Gaskraftwerken zu produzieren, konstatieren die Autoren.

Lastmanagement wichtig

Das Beratungsunternehmen geht bei seinen Schätzungen vom Szenariorahmen für den „Netzentwicklungsplan Strom“ aus. Diesem zufolge dürfte sich der Bestand an Wärmepumpen im Jahr 2037 auf etwa 14 Millionen Stück belaufen, der Bestand an Elektroautos auf 32 Millionen. Verbunden damit wären laut der Wyman-Studie erhebliche Belastungen für die Stromnetze, womit sich die „Relevanz einer intelligenten Steuerung und eines konsequentes Lastmanagements“ erhöhe. Damit ließen sich Systemüberlastungen sowie ein „massiver und damit unwirtschaftlicher Ausbau“ der Stromnetze vermeiden.

Investitionen fördern, Verfahren „entschlacken“

Den Studienautoren zufolge ist es dennoch nötig, mittels geeigneter regulatorischer Rahmenbedingungen Investitionen in den jedenfalls erforderlichen Netzausbau zu fördern. Überdies sollten die Genehmigungsverfahren „entschlackt und beschleunigt werden.“ Vor allem auf regionaler Ebene als hilfreich erweisen könnten sich Kombinationen von Photovoltaikanlagen, Batterien und Wärmepumpen. Sie würden „Netzausbaukosten reduzieren und Autarkie auf kleinster Ebene schaffen.“ Ferner plädieren die Autoren der Wyman-Studie für „Technologieoffenheit bei der Erzeugung von Strom und Wärme“. Diese fördere „den Technologiemix und kann zu einem gesamtwirtschaftlichen Optimum führen.“

Als „Grundvoraussetzung“ für das Gelingen der Energiewende wird in der Studie schließlich die „Einbindung der Bevölkerung“ bezeichnet. Denn ohne diese könnten die „ambitionierten Pläne nicht realisiert werden.“

Freitag, 13.01.2023, 16:01 Uhr
Klaus Fischer
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900 Milliarden Euro für Wärme- und Mobilitätswende
Laut dem Beratungsunternehmen Wyman müssen bis 2037 etwa 650 Milliarden Euro in Erzeugungsanlagen und Speicher sowie 210 bis 270 Milliarden Euro in die Netze investiert werden.
Um den Energiebedarf im deutschen Wärme- und Mobilitätssektor vollständig mit Strom zu decken, könnten bis 2037 Gesamtinvestitionen von rund 900 Milliarden Euro nötig sein. Das konstatiert das Beratungsunternehmen Oliver Wyman in einer Studie mit dem Titel „Wärme- und Mobilitätswende“, deren Kurzfassung am 12. Januar veröffentlicht wurde. Ihr zufolge entfallen von dem Gesamtbetrag etwa 650 Milliarden Euro auf Erzeugungskapazitäten, insbesondere Windparks und Photovoltaikanlagen, sowie auf Speicher.

Weitere 210 bis 270 Milliarden Euro wären für die Ertüchtigung und den Ausbau der Netze nötig, davon 100 bis 135 Milliarden Euro für die Verteilnetze. Laut der Wyman-Studie müssten die Investitionen in die Windkraft und die PV gegenüber den durchschnittlichen Aufwendungen in den vergangenen fünf Jahren somit verfünf- bis versiebenfacht werden.

Der Strombedarf würde sich laut der Studie durch die Elektrifizierung des Wärme- und Verkehrsbereichs auf 853 Milliarden kWh nahezu verdoppeln. Zu seiner Deckung wäre es außer dem Ausbau der Stromerzeugung mittels Wind- und Solarenergie notwendig, rund 30 Milliarden kWh zu importieren oder in Gaskraftwerken zu produzieren, konstatieren die Autoren.

Lastmanagement wichtig

Das Beratungsunternehmen geht bei seinen Schätzungen vom Szenariorahmen für den „Netzentwicklungsplan Strom“ aus. Diesem zufolge dürfte sich der Bestand an Wärmepumpen im Jahr 2037 auf etwa 14 Millionen Stück belaufen, der Bestand an Elektroautos auf 32 Millionen. Verbunden damit wären laut der Wyman-Studie erhebliche Belastungen für die Stromnetze, womit sich die „Relevanz einer intelligenten Steuerung und eines konsequentes Lastmanagements“ erhöhe. Damit ließen sich Systemüberlastungen sowie ein „massiver und damit unwirtschaftlicher Ausbau“ der Stromnetze vermeiden.

Investitionen fördern, Verfahren „entschlacken“

Den Studienautoren zufolge ist es dennoch nötig, mittels geeigneter regulatorischer Rahmenbedingungen Investitionen in den jedenfalls erforderlichen Netzausbau zu fördern. Überdies sollten die Genehmigungsverfahren „entschlackt und beschleunigt werden.“ Vor allem auf regionaler Ebene als hilfreich erweisen könnten sich Kombinationen von Photovoltaikanlagen, Batterien und Wärmepumpen. Sie würden „Netzausbaukosten reduzieren und Autarkie auf kleinster Ebene schaffen.“ Ferner plädieren die Autoren der Wyman-Studie für „Technologieoffenheit bei der Erzeugung von Strom und Wärme“. Diese fördere „den Technologiemix und kann zu einem gesamtwirtschaftlichen Optimum führen.“

Als „Grundvoraussetzung“ für das Gelingen der Energiewende wird in der Studie schließlich die „Einbindung der Bevölkerung“ bezeichnet. Denn ohne diese könnten die „ambitionierten Pläne nicht realisiert werden.“

Freitag, 13.01.2023, 16:01 Uhr
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