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Energie & Management > Windkraft Offshore - 2020 Rekordjahr für die Offshore-Windenergie weltweit
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Windkraft Offshore

2020 Rekordjahr für die Offshore-Windenergie weltweit

Für dieses Jahr erwartet das World Forum Offshore Wind global gleich zwei Dutzend Neubauprojekte auf See. China avanciert 2021 zum weltweit zweitgrößten Offshore-Windmarkt.
Wenn es nach der Statistik des World Forum Offshore Wind (WFO) geht, ist 2020 ein Rekordjahr beim Ausbau der Offshore-Windenergie gewesen. Die WFO-Experten haben für das vergangene Jahr insgesamt 15 neue Meerwindkraftwerke mit zusammen 5.206 MW Leistung gezählt. Das sind exakt 12 MW mehr Leistung im Vergleich zum Vorjahr. Deshalb sollte für das zurückliegende Jahr eher von einer Stagnation bei den Seewind-Projekten gesprochen werden. Ende 2020 umfasste die weltweite Offshore-Windleistung nun 32.510 MW.

Bei seinem Zahlenwerk weist WFO, die weltweit einzige Non-Profit-Organisation mit dem alleinigen Schwerpunkt Offshore-Windenergie, nur komplett errichtete Meerwindkraftwerke aus, von denen zumindest eine Windturbine mit der Stromeinspeisung begonnen hat.

Dass es im vergangenen Jahr nur zu einem Mini-Plus gereicht hat, dafür gibt es zwei offensichtliche Ursachen: In Deutschland, jahrelang Treiber auf dem europäischen Offshore-Windmarkt, gab es zuletzt mit einem Zubau von nur 219 MW den erwarteten – politisch verursachten − Einbruch. Und nicht nur das: Vor den chinesischen Küsten war für das zurückliegende Jahr ein Zubau von rund 3.700 MW erwartet worden. Infolge von zahlreichen Verzögerungen sind es „nur“ rund 2.000 MW geworden, womit China aber erstmals im internationalen Vergleich die größte Zubaukapazität binnen Jahresfrist aufweist.
 
2020 sind weltweit 15 neue Offshore-Windparks in Betrieb gegangen.

Es ist absehbar, dass sich das Reich der Mitte in diesem Jahr nach Großbritannien zum zweitgrößten Offshore-Windmarkt weltweit aufschwingt. Bis zur nächsten Silvesternacht ist der Start mehrerer Projekte mit zusammen 4.372 MW avisiert. „Wir wissen um die Unsicherheiten solcher Prognosen“, betonte WFO-Geschäftsführer Gunnar Herzig gegenüber der Redaktion, „aber da in Deutschland in diesem Jahr nicht eine einzige Windturbine auf See neu ans Netz geht, wird China an Deutschland, dem bislang Zweitplatzierten in unserem Ranking, vorbeiziehen.“

Für dieses Jahr erwartet WFO – trotz aller Unsicherheiten – ein neues Rekordjahr: Weltweit laufen derzeit die Errichtungsarbeiten für 26 Offshore-Windparks mit zusammen gut 9.900 MW Leistung. Zu diesen Projekten zählt auch ein kleines 60-MW-Demonstrationsvorhaben vor der Küste Südkoreas. Für das asiatische Land bedeutet das den Eintritt ins „Offshorewind-Zeitalter“. WFO-Geschäftsführer: „Eine solch Vielzahl von Neubauprojekten auf See wird keine Ausnahme bleiben, die Offshore-Windenergie steht erst am Anfang ihres weltweiten Siegeszuges.“

Bei der WFO-Ãœbersicht der in den kommenden Monaten zu erwartenden Offshore-Windparks fällt auf, dass in diesem Jahr nur ein Floating-Vorhaben erwartet wird, nämlich das Kincardine-Projekt mit 48 MW Leistung vor der schottischen Küste. „Offshore-Windenergie auf schwimmenden Plattformen steckt nach wie vor noch in den Kinderschuhen“, erklärt WFO-Geschäftsführer Herzig die geringe Zahl, „Floating hat aber enormes Potenzial und wird richtig Fahrt aufnehmen, wenn erst einmal 1.000 MW in Betrieb sind.“ Dann lägen nicht nur genügend Betriebserfahrungen vor, auch die Kosten würden deutlich nach unten gehen.
 

Dienstag, 9.02.2021, 13:50 Uhr
Ralf Köpke
Energie & Management > Windkraft Offshore - 2020 Rekordjahr für die Offshore-Windenergie weltweit
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2020 Rekordjahr für die Offshore-Windenergie weltweit
Für dieses Jahr erwartet das World Forum Offshore Wind global gleich zwei Dutzend Neubauprojekte auf See. China avanciert 2021 zum weltweit zweitgrößten Offshore-Windmarkt.
Wenn es nach der Statistik des World Forum Offshore Wind (WFO) geht, ist 2020 ein Rekordjahr beim Ausbau der Offshore-Windenergie gewesen. Die WFO-Experten haben für das vergangene Jahr insgesamt 15 neue Meerwindkraftwerke mit zusammen 5.206 MW Leistung gezählt. Das sind exakt 12 MW mehr Leistung im Vergleich zum Vorjahr. Deshalb sollte für das zurückliegende Jahr eher von einer Stagnation bei den Seewind-Projekten gesprochen werden. Ende 2020 umfasste die weltweite Offshore-Windleistung nun 32.510 MW.

Bei seinem Zahlenwerk weist WFO, die weltweit einzige Non-Profit-Organisation mit dem alleinigen Schwerpunkt Offshore-Windenergie, nur komplett errichtete Meerwindkraftwerke aus, von denen zumindest eine Windturbine mit der Stromeinspeisung begonnen hat.

Dass es im vergangenen Jahr nur zu einem Mini-Plus gereicht hat, dafür gibt es zwei offensichtliche Ursachen: In Deutschland, jahrelang Treiber auf dem europäischen Offshore-Windmarkt, gab es zuletzt mit einem Zubau von nur 219 MW den erwarteten – politisch verursachten − Einbruch. Und nicht nur das: Vor den chinesischen Küsten war für das zurückliegende Jahr ein Zubau von rund 3.700 MW erwartet worden. Infolge von zahlreichen Verzögerungen sind es „nur“ rund 2.000 MW geworden, womit China aber erstmals im internationalen Vergleich die größte Zubaukapazität binnen Jahresfrist aufweist.
 
2020 sind weltweit 15 neue Offshore-Windparks in Betrieb gegangen.

Es ist absehbar, dass sich das Reich der Mitte in diesem Jahr nach Großbritannien zum zweitgrößten Offshore-Windmarkt weltweit aufschwingt. Bis zur nächsten Silvesternacht ist der Start mehrerer Projekte mit zusammen 4.372 MW avisiert. „Wir wissen um die Unsicherheiten solcher Prognosen“, betonte WFO-Geschäftsführer Gunnar Herzig gegenüber der Redaktion, „aber da in Deutschland in diesem Jahr nicht eine einzige Windturbine auf See neu ans Netz geht, wird China an Deutschland, dem bislang Zweitplatzierten in unserem Ranking, vorbeiziehen.“

Für dieses Jahr erwartet WFO – trotz aller Unsicherheiten – ein neues Rekordjahr: Weltweit laufen derzeit die Errichtungsarbeiten für 26 Offshore-Windparks mit zusammen gut 9.900 MW Leistung. Zu diesen Projekten zählt auch ein kleines 60-MW-Demonstrationsvorhaben vor der Küste Südkoreas. Für das asiatische Land bedeutet das den Eintritt ins „Offshorewind-Zeitalter“. WFO-Geschäftsführer: „Eine solch Vielzahl von Neubauprojekten auf See wird keine Ausnahme bleiben, die Offshore-Windenergie steht erst am Anfang ihres weltweiten Siegeszuges.“

Bei der WFO-Ãœbersicht der in den kommenden Monaten zu erwartenden Offshore-Windparks fällt auf, dass in diesem Jahr nur ein Floating-Vorhaben erwartet wird, nämlich das Kincardine-Projekt mit 48 MW Leistung vor der schottischen Küste. „Offshore-Windenergie auf schwimmenden Plattformen steckt nach wie vor noch in den Kinderschuhen“, erklärt WFO-Geschäftsführer Herzig die geringe Zahl, „Floating hat aber enormes Potenzial und wird richtig Fahrt aufnehmen, wenn erst einmal 1.000 MW in Betrieb sind.“ Dann lägen nicht nur genügend Betriebserfahrungen vor, auch die Kosten würden deutlich nach unten gehen.
 

Dienstag, 9.02.2021, 13:50 Uhr
Ralf Köpke

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