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Energie & Management > Regenerative - 15. E&M-Direktvermarktungsumfrage: Statkraft bleibt der Größte
Quelle: Fotolia / Jürgen Fälchle
Regenerative

15. E&M-Direktvermarktungsumfrage: Statkraft bleibt der Größte

Die Direktvermarktung Erneuerbarer ist zum Jahreswechsel zehn Jahre alt geworden. Die E&M-Direktvermarktungsübersicht blickt zum 15. Mal intensiv auf den Geschäftsbereich.
Das 10-jährige Jubiläum zur Direktvermarktung via Marktprämienmodell zu Beginn dieses Jahres ist in der Energie- und Medienwelt weitestgehend untergegangen. Was unverständlich ist: Für die Integration der erneuerbaren Energien in den Strommarkt hat die Direktvermarktung einen erheblichen Schub geleistet, resümiert Daniel Hölder von Baywa Re.

„Direktvermarktung ist heute eine absolute Selbstverständlichkeit“, urteilt der erfahrene Energieexperte, der im zurückliegenden Jahrzehnt die Direktvermarktung hautnah für einige Anbieter verfolgt hat. „Deutschland hat heute europaweit den liquidesten Kurzfristhandel“, so Hölder, „das ist unter anderem all den Fortschritten zu verdanken, die wir erlebt haben.“

Beispielsweise sei die Online-Anbindung und Fernsteuerung, über die vor Jahren noch heiß diskutiert wurde, heute eine Selbstverständlichkeit, ohne die niemand regenerative Kraftwerke vermarkten würde.
 
Eine Konstante gibt es in den zehn Jahren Direktvermarktung hierzulande: Von Beginn bis heute ist Statkraft Markets stets der größte Anbieter gewesen, so auch bei der mittlerweile 15. Branchenerhebung durch Energie & Management zur Direktvermarktung, die offiziell am 1. Februar erscheint.

Entsprechend „zufrieden“ ist Marc Kohlenbach, seit 2019 Leiter für das Direktvermarktungsgeschäft. Kohlenbach ist sogar „sehr zufrieden“ mit dem derzeitigen Vertragsbestand von 11.075 MW. Auf den Plätzen zwei und drei folgen mit Quadra Energy und EnBW „alte Bekannte“ im Direktvermarktungs-Business.
Im zurückliegenden Sommer hatte Kohlenbach bei der 14. Direktvermarktungsumfrage von E&M mit einem Hauch von Understatement prognostiziert, dass Statkrafts Portfolio „auf keinen Fall zum Jahreswechsel unter die 10.000-MW-Marke“ fallen werde. Mit seiner Vorhersage hat der passionierte Rennradfahrer mehr als eine Punktlandung geschafft.
 
Dass Kohlenbach von einem Jahr „voller Herausforderungen“ spricht, hängt auch damit zusammen, dass das bundesweite Vermarktungspotenzial via Marktprämienmodell im Jahr 2021 um lediglich etwas mehr als 4.000 auf 85.190 MW gewachsen ist. Der Kuchen ist nur wenig größer geworden: In den besten Jahren hatte das Plus bei deutlich über 7.000 MW gelegen.

Wer bei Biomasse vorne liegt
 
Zu den Konstanten bei der heimischen Direktvermarktung und bei den entsprechenden E&M-Branchenumfragen gehört auch Energy2Market (E2M). Die Leipziger zählten zu den 20 Unternehmen, die im Frühjahr 2013 bei der Premiere der Direktvermarktungsumfrage aus dem Hause Energie & Management dabei gewesen sind.
 
Schon damals lag E2M, die seit gut drei Jahren zum französischen EDF-Konzern gehört, bei der Biomasse-Vermarktung vorn – allerdings mit überschaubaren 250 MW Leistung. In diesem Teilsegment bleibt E2M mit zuletzt 1.890 MW Spitzenreiter.

„Klar wollen wir weiter bundesweit größter Direktvermarkter bleiben“, zeigt sich Gesamtvertriebsleiterin Dorothee Kastner-Haas selbstbewusst. Dafür will sich E2M künftig noch stärker als Flexibilitäts- und Regelenergieanbieter positionieren.

Damoklesschwert Regelarbeitsmarkt
 
Auch wenn Daniel Hölder von Baywa Re die ersten zehn Jahre Direktvermarktung von Ökostrom als „bemerkenswerte Erfolgsgeschichte" bewertet, will er sich nicht darauf festlegen, ob nach weiteren zehn Jahren das nächste Erfolgskapitel geschrieben werden kann.

Hölder verweist auf einen Eilbeschluss des Bundesgerichtshofes (BGH) von Beginn dieses Jahres: Danach kippte der BGH nach einer Klage von Uniper den Deckel für die Arbeitspreise am Regelarbeitsmarkt von 9.999,99 Euro pro MWh, den die Netzagentur im Januar 2021 festgelegt hatte. „Damit sind auch wieder fünfstellige Beträge beim Ausgleichsenergiepreis möglich, was den einen oder anderen Anbieter, der über kein großes Regelenergieportfolio verfügt, hart treffen und finanziell in Schleudern bringen könnte“, mit diesen Worten befürchtet Hölder eine weitere Oligopolisierung.
 

Montag, 31.01.2022, 16:14 Uhr
Ralf Köpke
Energie & Management > Regenerative - 15. E&M-Direktvermarktungsumfrage: Statkraft bleibt der Größte
Quelle: Fotolia / Jürgen Fälchle
Regenerative
15. E&M-Direktvermarktungsumfrage: Statkraft bleibt der Größte
Die Direktvermarktung Erneuerbarer ist zum Jahreswechsel zehn Jahre alt geworden. Die E&M-Direktvermarktungsübersicht blickt zum 15. Mal intensiv auf den Geschäftsbereich.
Das 10-jährige Jubiläum zur Direktvermarktung via Marktprämienmodell zu Beginn dieses Jahres ist in der Energie- und Medienwelt weitestgehend untergegangen. Was unverständlich ist: Für die Integration der erneuerbaren Energien in den Strommarkt hat die Direktvermarktung einen erheblichen Schub geleistet, resümiert Daniel Hölder von Baywa Re.

„Direktvermarktung ist heute eine absolute Selbstverständlichkeit“, urteilt der erfahrene Energieexperte, der im zurückliegenden Jahrzehnt die Direktvermarktung hautnah für einige Anbieter verfolgt hat. „Deutschland hat heute europaweit den liquidesten Kurzfristhandel“, so Hölder, „das ist unter anderem all den Fortschritten zu verdanken, die wir erlebt haben.“

Beispielsweise sei die Online-Anbindung und Fernsteuerung, über die vor Jahren noch heiß diskutiert wurde, heute eine Selbstverständlichkeit, ohne die niemand regenerative Kraftwerke vermarkten würde.
 
Eine Konstante gibt es in den zehn Jahren Direktvermarktung hierzulande: Von Beginn bis heute ist Statkraft Markets stets der größte Anbieter gewesen, so auch bei der mittlerweile 15. Branchenerhebung durch Energie & Management zur Direktvermarktung, die offiziell am 1. Februar erscheint.

Entsprechend „zufrieden“ ist Marc Kohlenbach, seit 2019 Leiter für das Direktvermarktungsgeschäft. Kohlenbach ist sogar „sehr zufrieden“ mit dem derzeitigen Vertragsbestand von 11.075 MW. Auf den Plätzen zwei und drei folgen mit Quadra Energy und EnBW „alte Bekannte“ im Direktvermarktungs-Business.
Im zurückliegenden Sommer hatte Kohlenbach bei der 14. Direktvermarktungsumfrage von E&M mit einem Hauch von Understatement prognostiziert, dass Statkrafts Portfolio „auf keinen Fall zum Jahreswechsel unter die 10.000-MW-Marke“ fallen werde. Mit seiner Vorhersage hat der passionierte Rennradfahrer mehr als eine Punktlandung geschafft.
 
Dass Kohlenbach von einem Jahr „voller Herausforderungen“ spricht, hängt auch damit zusammen, dass das bundesweite Vermarktungspotenzial via Marktprämienmodell im Jahr 2021 um lediglich etwas mehr als 4.000 auf 85.190 MW gewachsen ist. Der Kuchen ist nur wenig größer geworden: In den besten Jahren hatte das Plus bei deutlich über 7.000 MW gelegen.

Wer bei Biomasse vorne liegt
 
Zu den Konstanten bei der heimischen Direktvermarktung und bei den entsprechenden E&M-Branchenumfragen gehört auch Energy2Market (E2M). Die Leipziger zählten zu den 20 Unternehmen, die im Frühjahr 2013 bei der Premiere der Direktvermarktungsumfrage aus dem Hause Energie & Management dabei gewesen sind.
 
Schon damals lag E2M, die seit gut drei Jahren zum französischen EDF-Konzern gehört, bei der Biomasse-Vermarktung vorn – allerdings mit überschaubaren 250 MW Leistung. In diesem Teilsegment bleibt E2M mit zuletzt 1.890 MW Spitzenreiter.

„Klar wollen wir weiter bundesweit größter Direktvermarkter bleiben“, zeigt sich Gesamtvertriebsleiterin Dorothee Kastner-Haas selbstbewusst. Dafür will sich E2M künftig noch stärker als Flexibilitäts- und Regelenergieanbieter positionieren.

Damoklesschwert Regelarbeitsmarkt
 
Auch wenn Daniel Hölder von Baywa Re die ersten zehn Jahre Direktvermarktung von Ökostrom als „bemerkenswerte Erfolgsgeschichte" bewertet, will er sich nicht darauf festlegen, ob nach weiteren zehn Jahren das nächste Erfolgskapitel geschrieben werden kann.

Hölder verweist auf einen Eilbeschluss des Bundesgerichtshofes (BGH) von Beginn dieses Jahres: Danach kippte der BGH nach einer Klage von Uniper den Deckel für die Arbeitspreise am Regelarbeitsmarkt von 9.999,99 Euro pro MWh, den die Netzagentur im Januar 2021 festgelegt hatte. „Damit sind auch wieder fünfstellige Beträge beim Ausgleichsenergiepreis möglich, was den einen oder anderen Anbieter, der über kein großes Regelenergieportfolio verfügt, hart treffen und finanziell in Schleudern bringen könnte“, mit diesen Worten befürchtet Hölder eine weitere Oligopolisierung.
 

Montag, 31.01.2022, 16:14 Uhr
Ralf Köpke

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