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Das Einsparpotenzial beim Strom ist immens hoch: 12 Milliarden Euro gehen im Jahr durch vergeudete Energie verloren, sagt eine gemeinnützige Beratungsgesellschaft.
Stromfresser haben einen enormen Hunger: Unnötig verbrauchte Energie führt in Deutschland jedes Jahr zu vermeidbaren Kosten in Höhe von 12 Milliarden Euro und zum unnötigen Ausstoß von 13 Millionen Tonnen CO2. Das hat die gemeinnützige Berliner Beratungsgesellschaft „co2online“ über ihren aktuellen „Stromspiegel“ errechnet.
Demnach ließen sich etwa 30 Milliarden kWh in deutschen Haushalten einsparen, was der gesamten Stromerzeugung aus Steinkohle in Deutschland entspreche. Zwei Drittel der im Stromspiegel mitwirkenden Haushalte „geben an, dass sie noch Strom sparen können – sie wissen nur nicht immer, wie“, so Tanja Loitz, Geschäftsführerin von Co2online, laut einer Mitteilung.
Für ihre Einschätzung hat die Beratungsgesellschaft 57.000 private Stromrechnungen aus allen Teilen der Republik ausgewertet und daraus eine Hochrechnung auf die Gesamtbevölkerung erstellt. Die Langzeitbetrachtung des von Bundeswirtschaftsministerium und Umweltbundesamt unterstützten Beratungshauses fußt auf Daten von mehr als 2.200 Haushalten, die seit 2019 ihren jährlichen Stromverbrauch für die Analyse zur Verfügung gestellt haben.
Als Haushalt mit deutlichem Sparpotenzial gilt nach Darstellung von CO2-online eine Wohnung mit zwei Menschen, die bei zentraler Warmwasserbereitung jährlich 1.900 kWh verbrauchen. Dies führe zu Mehrkosten von 280 Euro gegenüber einem „sparsamen“ Haushalt, heißt es. Am sparsamsten leben nach der Erhebung Zwei-Personen-Haushalte in den ostdeutschen Bundesländern
- Sachsen mit 1.075 kWh pro Jahr,
- Thüringen mit 1.115 kWh und
- Mecklenburg‑Vorpommern mit 1.125 kWh.
Dort fielen entsprechend nur 430 bis 450 Euro Stromkosten pro Kopf an. Anders sieht es im mittleren Westen Deutschlands aus. Den meisten Strom verbrauchen die Zweier-Haushalte
- im Saarland (1.365 kWh),
- in Rheinland‑Pfalz (1.350 kWh) und
- Nordrhein‑Westfalen (1.340 kWh).
Hier zahlt jedes Haushaltsmitglied etwa 535 bis 545 Euro.
Grundsätzlich sei der Trend zum Stromsparen 2024 nahezu gestoppt, so die Beratungsgesellschaft. Gegenüber dem Jahr zuvor sank der Stromverbrauch nur um 0,6 Prozent. Während der Pandemie schnellte der Energieverbrauch 2021 um 5,7 Prozent in die Höhe, danach fiel er rapide um 13 Prozent. CO2-online folgert, dass der inzwischen stagnierende Verbrauch „auf einen wieder geringeren öffentlichen Fokus aufs Energiesparen“ hindeute.
Dienstag, 13.05.2025, 16:52 Uhr
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