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Energie & Management > Studien - 100 Prozent Versorgung mit Erneuerbaren bis 2050 möglich
Quelle: Pixabay / Piro
Studien

100 Prozent Versorgung mit Erneuerbaren bis 2050 möglich

Nötig dafür seien technische Entwicklungen und Änderungen im regulatorischen Rahmenwerk, so eine Studie der VDE ETG.
Lokal verfügbare, erneuerbare Energiequellen in Kombination mit Speichern können entscheidend zur Sicherheit, aber auch zur Bezahlbarkeit der Energieversorgung beitragen – und bereits im Jahr 2050 den Energiebedarf in Deutschland zu 100 Prozent decken. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Zukunftsbild Energie“ einer Task Force der VDE ETG, der Energietechnischen Gesellschaft im VDE (Verband der Elektrotechnik Elektronik und Informationstechnik e.V.).

Die sieht Deutschland an einem „historischen Wendepunkt in der Energiepolitik und der weiteren Ausgestaltung des Energiesektors“. Die Nutzung der Energie aus Sonne und Wind sei wirtschaftlicher geworden, als der Bau neuer fossiler Kraftwerke, die Stromgestehungskosten für Strom aus Sonne oder Wind hätten im Vergleich zu fossilen Ressourcen den „Break-even“ erreicht und würden diesen Vorteil in den kommenden Jahren und Jahrzehnten noch weiter ausbauen, heißt es in der Studie.

Allerdings müssten Lösungen gefunden werden, um einen Ausgleich zwischen dargebotenen erneuerbaren Energien und dem aktuellen Energiebedarf herzustellen. Hierzu gehörten einerseits neben planbar einsetzbaren Erzeugungseinheiten auch Energiespeicher, sowohl als Kurzzeitspeicher für den Ausgleich im Stundenrhythmus als auch als Langzeitspeicher für die Überbrückung sogenannter Dunkelflauten und für den saisonalen Ausgleich. Auch lastseitig müsse eine Anpassung an das Erneuerbare-Energien-Dargebot angestrebt werden (Demand-Side-Management). Insbesondere die zusätzliche Stromnachfrage durch Sektorenkopplung werde sich am Erneuerbare-Energien-Dargebot orientieren.

Wichtiger Treiber für Wachstum und Wohlstand

Das zukünftige Energiesystem werde eine Kombination aus zentralen und lokalen Elementen in eher dezentralen Strukturen aufweisen. Es werde auf kleineren und größeren Erzeugungseinheiten wie Photovoltaik, Onshore- und Offshore-Wind, wo möglich auch Geothermie, biogenen nachwachsenden Brennstoffen sowie Wasserkraft basieren. Infolgedessen werde sich die Anzahl der Erzeugungseinrichtungen von heute etwa 2 Millionen immens erhöhen, hin zu lokalen beziehungsweise regionalen Einheiten mit eigenständiger Planung und Betrieb sowie Optimierung und zellularen Strukturen.

Die Lösung und der Weg hin zum Energiesystem der Zukunft seien ein wichtiger Treiber für Wirtschaftswachstum und Wohlstand in Deutschland, so die Forschenden. Die jetzt im Kontext der Energiekrise getroffenen Maßnahmen müssten zukunftstauglich und kompatibel mit diesem Energiesystem sein. Teil der Studie sind daher Handlungsempfehlungen, die sich sowohl an die Fachwelt wie auch die Gesellschaft richten, darunter die Etablierung eines Schwerpunktprogramms zur Flexibilisierung des Energiesystems, eine verstärkte Beschleunigung der Sektorenkopplung, die Behebung des Fachpersonalmangels sowie die Etablierung einer „befugten und befähigten Institution, die einen systemischen Ansatz unter anderem für Energie, das heißt Strom und Wärme/Kälte, Verkehr und Bauwesen verfolgt“.

Die vollständige Studie mit allen Handlungsempfehlungen ist auf der Internetseite des VDE abrufbar.

Dienstag, 10.01.2023, 15:49 Uhr
Katia Meyer-Tien
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100 Prozent Versorgung mit Erneuerbaren bis 2050 möglich
Nötig dafür seien technische Entwicklungen und Änderungen im regulatorischen Rahmenwerk, so eine Studie der VDE ETG.
Lokal verfügbare, erneuerbare Energiequellen in Kombination mit Speichern können entscheidend zur Sicherheit, aber auch zur Bezahlbarkeit der Energieversorgung beitragen – und bereits im Jahr 2050 den Energiebedarf in Deutschland zu 100 Prozent decken. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Zukunftsbild Energie“ einer Task Force der VDE ETG, der Energietechnischen Gesellschaft im VDE (Verband der Elektrotechnik Elektronik und Informationstechnik e.V.).

Die sieht Deutschland an einem „historischen Wendepunkt in der Energiepolitik und der weiteren Ausgestaltung des Energiesektors“. Die Nutzung der Energie aus Sonne und Wind sei wirtschaftlicher geworden, als der Bau neuer fossiler Kraftwerke, die Stromgestehungskosten für Strom aus Sonne oder Wind hätten im Vergleich zu fossilen Ressourcen den „Break-even“ erreicht und würden diesen Vorteil in den kommenden Jahren und Jahrzehnten noch weiter ausbauen, heißt es in der Studie.

Allerdings müssten Lösungen gefunden werden, um einen Ausgleich zwischen dargebotenen erneuerbaren Energien und dem aktuellen Energiebedarf herzustellen. Hierzu gehörten einerseits neben planbar einsetzbaren Erzeugungseinheiten auch Energiespeicher, sowohl als Kurzzeitspeicher für den Ausgleich im Stundenrhythmus als auch als Langzeitspeicher für die Überbrückung sogenannter Dunkelflauten und für den saisonalen Ausgleich. Auch lastseitig müsse eine Anpassung an das Erneuerbare-Energien-Dargebot angestrebt werden (Demand-Side-Management). Insbesondere die zusätzliche Stromnachfrage durch Sektorenkopplung werde sich am Erneuerbare-Energien-Dargebot orientieren.

Wichtiger Treiber für Wachstum und Wohlstand

Das zukünftige Energiesystem werde eine Kombination aus zentralen und lokalen Elementen in eher dezentralen Strukturen aufweisen. Es werde auf kleineren und größeren Erzeugungseinheiten wie Photovoltaik, Onshore- und Offshore-Wind, wo möglich auch Geothermie, biogenen nachwachsenden Brennstoffen sowie Wasserkraft basieren. Infolgedessen werde sich die Anzahl der Erzeugungseinrichtungen von heute etwa 2 Millionen immens erhöhen, hin zu lokalen beziehungsweise regionalen Einheiten mit eigenständiger Planung und Betrieb sowie Optimierung und zellularen Strukturen.

Die Lösung und der Weg hin zum Energiesystem der Zukunft seien ein wichtiger Treiber für Wirtschaftswachstum und Wohlstand in Deutschland, so die Forschenden. Die jetzt im Kontext der Energiekrise getroffenen Maßnahmen müssten zukunftstauglich und kompatibel mit diesem Energiesystem sein. Teil der Studie sind daher Handlungsempfehlungen, die sich sowohl an die Fachwelt wie auch die Gesellschaft richten, darunter die Etablierung eines Schwerpunktprogramms zur Flexibilisierung des Energiesystems, eine verstärkte Beschleunigung der Sektorenkopplung, die Behebung des Fachpersonalmangels sowie die Etablierung einer „befugten und befähigten Institution, die einen systemischen Ansatz unter anderem für Energie, das heißt Strom und Wärme/Kälte, Verkehr und Bauwesen verfolgt“.

Die vollständige Studie mit allen Handlungsempfehlungen ist auf der Internetseite des VDE abrufbar.

Dienstag, 10.01.2023, 15:49 Uhr
Katia Meyer-Tien

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