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Energie & Management > Bilanz - Wiesbadener Versorger fährt höheren Gewinn ein
Quelle: Pixabay / Gerd Altmann
Bilanz

Wiesbadener Versorger fährt höheren Gewinn ein

Vom eigenen Ergebnis überrascht zeigt sich der Wiesbadener Versorger ESWE. Das Ergebnis vor Steuern verbesserte sich nicht nur, sondern übertraf auch die zurückhaltende Prognose.
Mit einer vorsichtigen Strategie ist die „ESWE Versorgungs AG“ offenbar glänzend gefahren. Für das Geschäftsjahr 2022 meldet der Wiesbadener Energieversorger einen Gewinn vor Steuern von 51,8 Millionen Euro.

Das ist insofern bemerkenswert, als es nicht nur das Vorjahresergebnis um annähernd 8 Millionen Euro überragt (44,1 Millionen Euro). Die Verantwortlichen in der hessischen Landeshauptstadt hatten überdies auch vorsorglich einen geringeren Gewinn als noch 2021 erwartet, sie waren von 43 Millionen Euro ausgegangen.

Das bessere Resultat wurde möglich, weil das Unternehmen im Krisenjahr defensiv wirtschaftete. Laut einer Mitteilung hatte ESWE geplante Investitionen, die nicht unbedingt erforderlich waren, verschoben oder ganz Abstand von ihnen genommen. Dies habe die Liquidität sichergestellt.

Außerdem ließ ESWE im Jahresverlauf die Finger vom überregionalen Vertriebsgeschäft mit Strom und Erdgas. Begründung: Es hätten „keine wettbewerbsfähigen Konditionen dargestellt werden“ können. In Summe war der Versorger weniger stark von der Preisexplosion auf den Energiebeschaffungsmärkten betroffen, da er die erforderlichen Energiemengen bereits vor dem Preisanstieg eingekauft hatte.

Gänzlich unberührt von den Turbulenzen blieb ESWE gleichwohl nicht. Höhere Beschaffungs- und Baukosten führten laut Unternehmen zu einer „deutlich verschlechterten Liquiditätslage“. Gestiegenen Ausgaben hatte der Versorger keine Mehreinnahmen in entsprechendem Maße entgegenzusetzen. Mit dieser Entwicklung begründet ESWE die im Oktober vorgenommenen Tariferhöhungen für Kunden bei Abschlag und Arbeitspreis.

Die Preisanpassungen und aufgeschobenen Investitionen führten letztlich dazu, dass die Hessen auch einen geringeren Energieabsatz verkraften konnten. Die Stromlieferungen gingen um 7,3 Prozent zurück, Gas war um fast ein Fünftel (18,4 Prozent) weniger gefragt. Der Wärmeabsatz schließlich ließ um 13,6 Prozent nach.

Für die Stadt Wiesbaden, die über die WVV Wiesbaden Holding Mehrheitseignerin (50,62 Prozent) der ESWE ist, bleiben 30,9 Millionen Euro Gewinnabführung. Als zweiter Anteilseigner beim Versorger mit im Boot ist die Thüga mit 49,38 Prozent. An den strategischen Partner überweist ESWE 17,3 Millionen Euro, wie ein Sprecher des Versorgers auf Anfrage unserer Redaktion mitteilte.

Dienstag, 1.08.2023, 12:30 Uhr
Volker Stephan
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Wiesbadener Versorger fährt höheren Gewinn ein
Vom eigenen Ergebnis überrascht zeigt sich der Wiesbadener Versorger ESWE. Das Ergebnis vor Steuern verbesserte sich nicht nur, sondern übertraf auch die zurückhaltende Prognose.
Mit einer vorsichtigen Strategie ist die „ESWE Versorgungs AG“ offenbar glänzend gefahren. Für das Geschäftsjahr 2022 meldet der Wiesbadener Energieversorger einen Gewinn vor Steuern von 51,8 Millionen Euro.

Das ist insofern bemerkenswert, als es nicht nur das Vorjahresergebnis um annähernd 8 Millionen Euro überragt (44,1 Millionen Euro). Die Verantwortlichen in der hessischen Landeshauptstadt hatten überdies auch vorsorglich einen geringeren Gewinn als noch 2021 erwartet, sie waren von 43 Millionen Euro ausgegangen.

Das bessere Resultat wurde möglich, weil das Unternehmen im Krisenjahr defensiv wirtschaftete. Laut einer Mitteilung hatte ESWE geplante Investitionen, die nicht unbedingt erforderlich waren, verschoben oder ganz Abstand von ihnen genommen. Dies habe die Liquidität sichergestellt.

Außerdem ließ ESWE im Jahresverlauf die Finger vom überregionalen Vertriebsgeschäft mit Strom und Erdgas. Begründung: Es hätten „keine wettbewerbsfähigen Konditionen dargestellt werden“ können. In Summe war der Versorger weniger stark von der Preisexplosion auf den Energiebeschaffungsmärkten betroffen, da er die erforderlichen Energiemengen bereits vor dem Preisanstieg eingekauft hatte.

Gänzlich unberührt von den Turbulenzen blieb ESWE gleichwohl nicht. Höhere Beschaffungs- und Baukosten führten laut Unternehmen zu einer „deutlich verschlechterten Liquiditätslage“. Gestiegenen Ausgaben hatte der Versorger keine Mehreinnahmen in entsprechendem Maße entgegenzusetzen. Mit dieser Entwicklung begründet ESWE die im Oktober vorgenommenen Tariferhöhungen für Kunden bei Abschlag und Arbeitspreis.

Die Preisanpassungen und aufgeschobenen Investitionen führten letztlich dazu, dass die Hessen auch einen geringeren Energieabsatz verkraften konnten. Die Stromlieferungen gingen um 7,3 Prozent zurück, Gas war um fast ein Fünftel (18,4 Prozent) weniger gefragt. Der Wärmeabsatz schließlich ließ um 13,6 Prozent nach.

Für die Stadt Wiesbaden, die über die WVV Wiesbaden Holding Mehrheitseignerin (50,62 Prozent) der ESWE ist, bleiben 30,9 Millionen Euro Gewinnabführung. Als zweiter Anteilseigner beim Versorger mit im Boot ist die Thüga mit 49,38 Prozent. An den strategischen Partner überweist ESWE 17,3 Millionen Euro, wie ein Sprecher des Versorgers auf Anfrage unserer Redaktion mitteilte.

Dienstag, 1.08.2023, 12:30 Uhr
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