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Energie & Management > Regenerative - Weniger Strom aus Erneuerbaren im Netz
Quelle: Fotolia, vencav
Regenerative

Weniger Strom aus Erneuerbaren im Netz

Ökostrom aus Wind, Sonne und anderen erneuerbaren Energiequellen hat in diesem Jahr bisher rund 43 % des Bruttostromverbrauchs in Deutschland gedeckt.
(dpa) – Die Werte liegen unter denen vom Vorjahr. Vor allem Windräder an Land und auf See produzierten von Januar bis September weniger Strom als in den ersten drei Quartalen 2020, wie vorläufige Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zeigen.

Von Januar bis September 2020 lag der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttoinlandsstromverbrauch den Angaben zufolge mit knapp 48 % deutlich höher als in diesem Jahr. Der höhere Anteil an erneuerbaren Energien im Vorjahr sei allerdings von einem ungewöhnlich windreichen ersten Quartal 2020 und einem durch die Corona-Einschränkungen deutlich niedrigeren Stromverbrauch geprägt gewesen, berichtete der BDEW. Inzwischen liege der Stromverbrauch wieder auf dem üblichen Niveau.

„Die Energiewende muss ganz oben auf der To-Do-Liste der neuen Bundesregierung stehen“, sagte Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, mit Blick auf die beginnenden Koalitionssondierungen. Vor allem beim Ausbau der Windenergie an Land müsse es mehr Tempo geben. Prof. Frithjof Staiß, geschäftsführender Vorstand des ZSW, mahnte Fortschritte beim Stromsparen und der Energieeffizienz an. „Darum muss sich die neue Bundesregierung intensiver kümmern, wenn sie das ambitionierte Klimaschutzziel von 65 % weniger Treibhausgas-Emissionen gegenüber 1990 bis zum Jahr 2030 erreichen will“, sagte er.

Zuwachs bei Photovoltaik, Windkraft stagniert

Der Bau neuer Windräder war in den vergangenen Jahren ins Stocken geraten. 2020 waren in Deutschland nur 420 Anlagen an Land hinzugekommen. Damit war 2020 das zweitschwächste Ausbaujahr seit Einführung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes im Jahr 2000 − nach 2019, als ein Tiefststand erreicht worden war. Besser sieht es bei der Photovoltaik aus. Ihr Beitrag zur Stromerzeugung steigt kontinuierlich − von gut 40 Mrd. kWh 2019 auf fast 46 Mrd. kWh in diesem Jahr.

In den ersten drei Quartalen 2021 lag die Bruttostromerzeugung nach vorläufigen Berechnungen bei 426 Mrd. kWh – ein Anstieg von 4 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum (Quartal 1-3 2020: 411 Mrd. kWh). Insgesamt wurden knapp 178 Mrd. kWh Strom aus Sonne, Wind und anderen regenerativen Quellen erzeugt (Quartal 1-3 2020: 191 kWh).

Davon stammten gut 63 Mrd. kWh aus Wind an Land, knapp 46 Mrd. kWh aus Photovoltaik, knapp 37 Mrd. kWh aus Biomasse (einschließlich biogenen Siedlungsabfällen), rund 16 Mrd. kWh aus Wind auf See und knapp 16 Mrd. kWh aus Wasserkraft.

Der relativ schwache Wind und der wieder steigende Stromverbrauch haben zu einer stärkeren Stromerzeugung mit Kohle geführt. Der Anteil der Braun- und Steinkohle an der Stromerzeugung stieg von 22 auf 27 %. Aus konventionellen Energieträgern wurden knapp 249 Mrd. kWh erzeugt. Im Vorjahreszeitraum waren es knapp 220 Mrd. kWh.
 

Dienstag, 28.09.2021, 08:50 Uhr
dpa
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Weniger Strom aus Erneuerbaren im Netz
Ökostrom aus Wind, Sonne und anderen erneuerbaren Energiequellen hat in diesem Jahr bisher rund 43 % des Bruttostromverbrauchs in Deutschland gedeckt.
(dpa) – Die Werte liegen unter denen vom Vorjahr. Vor allem Windräder an Land und auf See produzierten von Januar bis September weniger Strom als in den ersten drei Quartalen 2020, wie vorläufige Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zeigen.

Von Januar bis September 2020 lag der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttoinlandsstromverbrauch den Angaben zufolge mit knapp 48 % deutlich höher als in diesem Jahr. Der höhere Anteil an erneuerbaren Energien im Vorjahr sei allerdings von einem ungewöhnlich windreichen ersten Quartal 2020 und einem durch die Corona-Einschränkungen deutlich niedrigeren Stromverbrauch geprägt gewesen, berichtete der BDEW. Inzwischen liege der Stromverbrauch wieder auf dem üblichen Niveau.

„Die Energiewende muss ganz oben auf der To-Do-Liste der neuen Bundesregierung stehen“, sagte Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, mit Blick auf die beginnenden Koalitionssondierungen. Vor allem beim Ausbau der Windenergie an Land müsse es mehr Tempo geben. Prof. Frithjof Staiß, geschäftsführender Vorstand des ZSW, mahnte Fortschritte beim Stromsparen und der Energieeffizienz an. „Darum muss sich die neue Bundesregierung intensiver kümmern, wenn sie das ambitionierte Klimaschutzziel von 65 % weniger Treibhausgas-Emissionen gegenüber 1990 bis zum Jahr 2030 erreichen will“, sagte er.

Zuwachs bei Photovoltaik, Windkraft stagniert

Der Bau neuer Windräder war in den vergangenen Jahren ins Stocken geraten. 2020 waren in Deutschland nur 420 Anlagen an Land hinzugekommen. Damit war 2020 das zweitschwächste Ausbaujahr seit Einführung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes im Jahr 2000 − nach 2019, als ein Tiefststand erreicht worden war. Besser sieht es bei der Photovoltaik aus. Ihr Beitrag zur Stromerzeugung steigt kontinuierlich − von gut 40 Mrd. kWh 2019 auf fast 46 Mrd. kWh in diesem Jahr.

In den ersten drei Quartalen 2021 lag die Bruttostromerzeugung nach vorläufigen Berechnungen bei 426 Mrd. kWh – ein Anstieg von 4 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum (Quartal 1-3 2020: 411 Mrd. kWh). Insgesamt wurden knapp 178 Mrd. kWh Strom aus Sonne, Wind und anderen regenerativen Quellen erzeugt (Quartal 1-3 2020: 191 kWh).

Davon stammten gut 63 Mrd. kWh aus Wind an Land, knapp 46 Mrd. kWh aus Photovoltaik, knapp 37 Mrd. kWh aus Biomasse (einschließlich biogenen Siedlungsabfällen), rund 16 Mrd. kWh aus Wind auf See und knapp 16 Mrd. kWh aus Wasserkraft.

Der relativ schwache Wind und der wieder steigende Stromverbrauch haben zu einer stärkeren Stromerzeugung mit Kohle geführt. Der Anteil der Braun- und Steinkohle an der Stromerzeugung stieg von 22 auf 27 %. Aus konventionellen Energieträgern wurden knapp 249 Mrd. kWh erzeugt. Im Vorjahreszeitraum waren es knapp 220 Mrd. kWh.
 

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