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Energie & Management > Windkraft Onshore - Vier Windenergie-Anlagen auf einem der größten Schlachtfelder
Quelle: Fotolia / Mellimage
Windkraft Onshore

Vier Windenergie-Anlagen auf einem der größten Schlachtfelder

Schwerter zu Pflugscharen: Auf den Seelower Höhen, dem Schauplatz einer der größten Weltkriegs-Schlachten, entstehen vier Windenergie-Anlagen. Zuvor wurde nach Kampfmitteln gesucht.
Mitte April 1945 führte die Rote Armee in Richtung Seelower Höhen am brandenburgischen Oderbruch gegen die Wehrmacht eine der größten Schlachten der Kriegsgeschichte, nach der der Marsch auf Berlin im Wesentlichen frei war: Binnen vier Tagen fielen 33.000 Sowjetsoldaten sowie Polen und 12.000 Wehrmachts- sowie Waffen-SS-Angehörige, gut 1.000 Panzer beider Seiten wurden zerstört, am ersten Tag verschoss allein die Sowjetarmee 1,2 Millionen Granaten aus 44.000 Artilleriegeschützen.

Jetzt entsteht auf den Seelower Höhen ein Windpark aus vier GE-Vernova-Anlagen vom Typ GE 5.5–158 mit einer Gesamtleistung von 22 MW, die mit 240 Metern auch das Siegesdenkmal bei Weitem überragen, das sich die Sowjets noch 1945 in Seelow gesetzt hatten. Das Vorhaben war Grund genug, den Boden fast 79 Jahre nach der Schlacht „umfassend“ auf Kampfmittel zu untersuchen. „Die einst so von Zerstörung geprägte Gegend wird nun durch die Windenergieanlagen auch zum Symbol für die Energiewende“, erklärt Projektleiter Abdullah Al-Mansour in einer Mitteilung des Projektierers Prokon.

Nach der Untersuchung begann im März demnach die Bauvorbereitung und im April der Bau der Fundamente. Im November will Prokon dann die erste Anlage in Betrieb nehmen. Das Genehmigungsverfahren wurde erst nach rund drei Jahren im April 2023 abgeschlossen, die Lieferung der danach bestellten Komponenten wird laut Projektleiter Al-Mansour nochmal zwölf Monate dauern. Prokon will an einer Windkraft-Ausschreibung teilnehmen.

Projektierer will auch fremde Windparks anschließen

Der Windpark soll jährlich 60,5 Millionen kWh Strom erzeugen, der über ein in Seelow geplantes Umspannwerk von Prokon in das öffentliche Stromnetz eingespeist wird. Das Umspannwerk soll auch weitere Windenergieanlagen anschließen, die sich aktuell noch im Genehmigungsverfahren befinden. Auf der Gemarkung Vierlinden-Friedersdorf projektieren laut Prokon vier Vorhabenträger insgesamt 22 Windenergieanlagen, von denen sechs 2023 errichtet wurden.

Prokon-Vorständin Katharina Beyer verwendete auch das Argument „Energiewende in Bürgerhand“: Die Anwohner könnten sich an dem Projekt beteiligen − indem sie Anteile der in ganz Deutschland, Polen und Finnland tätigen Prokon Erneuerbare Energien eG zeichnen.

Prokon ist mit 40.000 Mitgliedern die größte deutsche Energiegenossenschaft. Sie hat bislang mehr als 400 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 870 MW realisiert. Unternehmensziel ist es, die Erzeugungsmengen von 2023 bis 2030 auf 2 Milliarden kWh zu verdoppeln.

Dienstag, 23.04.2024, 16:19 Uhr
Georg Eble
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Vier Windenergie-Anlagen auf einem der größten Schlachtfelder
Schwerter zu Pflugscharen: Auf den Seelower Höhen, dem Schauplatz einer der größten Weltkriegs-Schlachten, entstehen vier Windenergie-Anlagen. Zuvor wurde nach Kampfmitteln gesucht.
Mitte April 1945 führte die Rote Armee in Richtung Seelower Höhen am brandenburgischen Oderbruch gegen die Wehrmacht eine der größten Schlachten der Kriegsgeschichte, nach der der Marsch auf Berlin im Wesentlichen frei war: Binnen vier Tagen fielen 33.000 Sowjetsoldaten sowie Polen und 12.000 Wehrmachts- sowie Waffen-SS-Angehörige, gut 1.000 Panzer beider Seiten wurden zerstört, am ersten Tag verschoss allein die Sowjetarmee 1,2 Millionen Granaten aus 44.000 Artilleriegeschützen.

Jetzt entsteht auf den Seelower Höhen ein Windpark aus vier GE-Vernova-Anlagen vom Typ GE 5.5–158 mit einer Gesamtleistung von 22 MW, die mit 240 Metern auch das Siegesdenkmal bei Weitem überragen, das sich die Sowjets noch 1945 in Seelow gesetzt hatten. Das Vorhaben war Grund genug, den Boden fast 79 Jahre nach der Schlacht „umfassend“ auf Kampfmittel zu untersuchen. „Die einst so von Zerstörung geprägte Gegend wird nun durch die Windenergieanlagen auch zum Symbol für die Energiewende“, erklärt Projektleiter Abdullah Al-Mansour in einer Mitteilung des Projektierers Prokon.

Nach der Untersuchung begann im März demnach die Bauvorbereitung und im April der Bau der Fundamente. Im November will Prokon dann die erste Anlage in Betrieb nehmen. Das Genehmigungsverfahren wurde erst nach rund drei Jahren im April 2023 abgeschlossen, die Lieferung der danach bestellten Komponenten wird laut Projektleiter Al-Mansour nochmal zwölf Monate dauern. Prokon will an einer Windkraft-Ausschreibung teilnehmen.

Projektierer will auch fremde Windparks anschließen

Der Windpark soll jährlich 60,5 Millionen kWh Strom erzeugen, der über ein in Seelow geplantes Umspannwerk von Prokon in das öffentliche Stromnetz eingespeist wird. Das Umspannwerk soll auch weitere Windenergieanlagen anschließen, die sich aktuell noch im Genehmigungsverfahren befinden. Auf der Gemarkung Vierlinden-Friedersdorf projektieren laut Prokon vier Vorhabenträger insgesamt 22 Windenergieanlagen, von denen sechs 2023 errichtet wurden.

Prokon-Vorständin Katharina Beyer verwendete auch das Argument „Energiewende in Bürgerhand“: Die Anwohner könnten sich an dem Projekt beteiligen − indem sie Anteile der in ganz Deutschland, Polen und Finnland tätigen Prokon Erneuerbare Energien eG zeichnen.

Prokon ist mit 40.000 Mitgliedern die größte deutsche Energiegenossenschaft. Sie hat bislang mehr als 400 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 870 MW realisiert. Unternehmensziel ist es, die Erzeugungsmengen von 2023 bis 2030 auf 2 Milliarden kWh zu verdoppeln.

Dienstag, 23.04.2024, 16:19 Uhr
Georg Eble

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