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Energie & Management > Stadtwerke - Versorger in Bocholt und Rhede wollen enger kooperieren
Quelle: E&MJonas / Rosenberger
Stadtwerke

Versorger in Bocholt und Rhede wollen enger kooperieren

Die  Stadtwerke in Bocholt und Rhede loten die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit aus. Auch eine Fusion ziehen sie in Betracht.
Die Lokalpresse sieht die beiden ineinander greifenden Hände vor dem Verwaltungsgebäude der Stadtwerke Bocholt bereits als neues Symbol. „Partnerschaft“ steht auf der Tafel am Boden vor der Bronzeplastik aus dem Jahr 2010, als das Unternehmen auf 150 Jahre Gasversorgung zurückblickte. Künftig könnte das Werk des Bocholter Bildhauers Jürgen Ebert auch für ein enges Miteinander mit den Stadtwerken in Rhede stehen. Die beiden Kommunalversorger im westlichen Münsterland sind nach eigenen Angaben dabei zu prüfen, inwieweit sie zusammenarbeiten können.

Man habe „Kontakt zu den Stadtwerken Rhede aufgenommen, um über eine intensivere und dauerhafte Zusammenarbeit der benachbarten Unternehmen zu sprechen“, ließ Bocholts Bürgermeister Thomas Kerkhoff kürzlich durchblicken. In der Nachbarstadt stieß man auf offene Ohren. „Für die Stadtwerke Rhede sind durch das altersbedingte Ausscheiden unseres Geschäftsführers im kommenden Jahr wesentliche Weichenstellungen des Unternehmens erforderlich. Diese wollen wir aktiv im Sinne des Unternehmens angehen“, erklärte Aufsichtsratsvorsitzender Simon Böing.

Wie die Kommunen mitteilen, soll zunächst in einer „Machbarkeitsstudie“ aufgezeigt werden“, in welchen Bereichen und welchen Strukturen eine Zusammenarbeit möglich und sinnvoll ist“. Die Studie soll dem Vernehmen nach in den kommenden vier bis sechs Monaten fertiggestellt werden.

"Ergebnisoffener" Prozess

Der Prozess sei „bewusst ergebnisoffen gestaltet“, so die Stadtwerke. “Ob am Ende der Prüfung eine reine strategische Kooperation oder ein gemeinsames Unternehmen sinnvoll ist, ist nicht fixiert.“ Beide Versorger weisen darauf hin, dass „die Idee nicht aus einer wirtschaftlichen Notwendigkeit eines der beiden Unternehmen entstanden ist, sondern aus dem Gedanken, durch eine strategischere und engere Kooperation neue Kraft und Stärke für die anstehenden Herausforderungen im Marktumfeld der Stadtwerkelandschaft zu generieren“.
 

Die Kommunalversorger sind sich in der Vergangenheit immer wieder mal näher gekommen. So kooperierten sie etwa beim Bau der Bochholter Wasserkraftanlage. Erste Anfragen aus Bocholt nach einer Vertiefung der Zusammenarbeit gab es laut Lokalpresse Anfang der 2000er-Jahre.

Rhedens Stadtwerke-Chef Roland Heinze zeigte sich zu der neuerlichen Initiative pragmatisch und zurückhaltend zugleich: Es gehe darum, „sinnvolle Felder zu identifizieren, wo man zusammenarbeiten kann“, sagte er dem Bocholter-Borkener Volksblatt. Mit einem Zusammenschluss der Unternehmen kann er sich offenbar nicht anfreuden. „Jeder, der das Wort Fusion in den Mund nimmt, zahlt in die Phrasenkasse“, wird er zitiert. Heinze scheidet altersbedingt Ende April 2024 aus dem Unternehmen aus. Bis Herbst, so das Lokalblatt, soll entschieden sein, ob ein neuer Geschäftsführer – unter Umständen nur interimsweise – berufen wird.

Das bronzene Partnerschaftssymbol würden er und die Mitarbeiter auch für den Fall einer Fusion nicht vom Schreibtisch aus in Augenschein nehmen können. Das Gebäude in Rheden soll so oder so Sitz des Versorgers bleiben.

Mittwoch, 12.04.2023, 13:40 Uhr
Manfred Fischer
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Versorger in Bocholt und Rhede wollen enger kooperieren
Die  Stadtwerke in Bocholt und Rhede loten die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit aus. Auch eine Fusion ziehen sie in Betracht.
Die Lokalpresse sieht die beiden ineinander greifenden Hände vor dem Verwaltungsgebäude der Stadtwerke Bocholt bereits als neues Symbol. „Partnerschaft“ steht auf der Tafel am Boden vor der Bronzeplastik aus dem Jahr 2010, als das Unternehmen auf 150 Jahre Gasversorgung zurückblickte. Künftig könnte das Werk des Bocholter Bildhauers Jürgen Ebert auch für ein enges Miteinander mit den Stadtwerken in Rhede stehen. Die beiden Kommunalversorger im westlichen Münsterland sind nach eigenen Angaben dabei zu prüfen, inwieweit sie zusammenarbeiten können.

Man habe „Kontakt zu den Stadtwerken Rhede aufgenommen, um über eine intensivere und dauerhafte Zusammenarbeit der benachbarten Unternehmen zu sprechen“, ließ Bocholts Bürgermeister Thomas Kerkhoff kürzlich durchblicken. In der Nachbarstadt stieß man auf offene Ohren. „Für die Stadtwerke Rhede sind durch das altersbedingte Ausscheiden unseres Geschäftsführers im kommenden Jahr wesentliche Weichenstellungen des Unternehmens erforderlich. Diese wollen wir aktiv im Sinne des Unternehmens angehen“, erklärte Aufsichtsratsvorsitzender Simon Böing.

Wie die Kommunen mitteilen, soll zunächst in einer „Machbarkeitsstudie“ aufgezeigt werden“, in welchen Bereichen und welchen Strukturen eine Zusammenarbeit möglich und sinnvoll ist“. Die Studie soll dem Vernehmen nach in den kommenden vier bis sechs Monaten fertiggestellt werden.

"Ergebnisoffener" Prozess

Der Prozess sei „bewusst ergebnisoffen gestaltet“, so die Stadtwerke. “Ob am Ende der Prüfung eine reine strategische Kooperation oder ein gemeinsames Unternehmen sinnvoll ist, ist nicht fixiert.“ Beide Versorger weisen darauf hin, dass „die Idee nicht aus einer wirtschaftlichen Notwendigkeit eines der beiden Unternehmen entstanden ist, sondern aus dem Gedanken, durch eine strategischere und engere Kooperation neue Kraft und Stärke für die anstehenden Herausforderungen im Marktumfeld der Stadtwerkelandschaft zu generieren“.
 

Die Kommunalversorger sind sich in der Vergangenheit immer wieder mal näher gekommen. So kooperierten sie etwa beim Bau der Bochholter Wasserkraftanlage. Erste Anfragen aus Bocholt nach einer Vertiefung der Zusammenarbeit gab es laut Lokalpresse Anfang der 2000er-Jahre.

Rhedens Stadtwerke-Chef Roland Heinze zeigte sich zu der neuerlichen Initiative pragmatisch und zurückhaltend zugleich: Es gehe darum, „sinnvolle Felder zu identifizieren, wo man zusammenarbeiten kann“, sagte er dem Bocholter-Borkener Volksblatt. Mit einem Zusammenschluss der Unternehmen kann er sich offenbar nicht anfreuden. „Jeder, der das Wort Fusion in den Mund nimmt, zahlt in die Phrasenkasse“, wird er zitiert. Heinze scheidet altersbedingt Ende April 2024 aus dem Unternehmen aus. Bis Herbst, so das Lokalblatt, soll entschieden sein, ob ein neuer Geschäftsführer – unter Umständen nur interimsweise – berufen wird.

Das bronzene Partnerschaftssymbol würden er und die Mitarbeiter auch für den Fall einer Fusion nicht vom Schreibtisch aus in Augenschein nehmen können. Das Gebäude in Rheden soll so oder so Sitz des Versorgers bleiben.

Mittwoch, 12.04.2023, 13:40 Uhr
Manfred Fischer

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