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Energie & Management > Österreich - Verbund: Strompreiserhöhung für Bestandskunden
Quelle: Pixabay / Jürgen Sieber
Österreich

Verbund: Strompreiserhöhung für Bestandskunden

Betroffen ist etwa die Hälfte der Haushalts- und Gewerbekunden. Wegen der „Stromkostenbremse“ des Bundes bezahlen sie rund 60 Euro mehr pro Jahr. Die Preise für Neukunden sinken.
Der Verbund, der größte Stromkonzern Österreichs, erhöht per 1. März die Strompreise für Bestandskunden in den Segmenten Haushalte und Gewerbe. Sie bezahlen ab diesem Zeitpunkt 28,68 Cent pro kWh, hieß es in einer Mitteilung. Somit würden die jährlichen Kosten für einen durchschnittlichen Haushalt mit 3.500 kWh Jahresverbrauch bei 1003,80 Euro liegen.

Zu berücksichtigen ist laut dem Verbund indessen die sogenannte „Stromkostenbremse“ des Bundes. Aufgrund dessen steigen die Stromkosten für Durchschnittshaushalte um 5 Euro pro Monat oder 60 Euro pro Jahr. Wie berichtet, gilt die „Kostenbremse“ für einen Maximalbedarf von 2.900 kWh pro Jahr. Für diese Menge beträgt der Preis 10 Cent/kWh. Für die darüberliegende Menge ist der Preis zu bezahlen, den der Stromlieferant für sein jeweiliges Produkt verlangt.

Daraus ergibt sich: Unter Berücksichtigung der „Kostenbremse“ hat ein durchschnittlicher Haushaltskunde des Verbunds mit 3.500 kWh Jahresbedarf ab 1. März weiterhin 10 Cent/kWh für 2.900 kWh zu bezahlen, also 290 Euro pro Jahr. Zusätzlich schlagen die verbleibenden 600 kWh mit jeweils 28,68 Cent zu Buche, pro Jahr also mit 172,08 Euro. Die jährlichen Gesamtkosten liegen daher bei 462,08 Euro. Verglichen mit den ohne „Kostenbremse“ anfallenden 1003,80 Euro ergibt sich folglich eine Differenz zugunsten der Kunden von 541,72 Euro. Mehr als die Hälfte der Bestandskunden sei von der Erhöhung ohnehin nicht betroffen, ergänzte der Verbund: Sie verbrauchen weniger als 2.900 kWh pro Jahr. In solchen Fällen gleicht
 
die „Kostenbremse“ die Preiserhöhung dem Konzern zufolge offenbar völlig aus.

Gestiegene Beschaffungskosten

Als Grund für die Preiserhöhungen nannte der Verbund die „stark gestiegenen Beschaffungskosten“ im Stromgroßhandel. Sie hätten sich „im Vergleich zu 2022 um mehr als 170 Prozent und im Vergleich zu 2021 sogar um über 400 Prozent erhöht.“ Der Verbund gebe dies „nicht in vollem Umfang an die Endverbraucherinnen weiter, sondern erhöht die Energiepreise − im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten − lediglich im unbedingt notwendigen Umfang.“

Für neue Haushalts- und Gewerbekunden vergünstigt der Verbund seinen kWh-Preis mit sofortiger Wirkung um rund 19,5 Prozent von 49,2 Cent auf 39,6 Cent. Statt bislang 1.722,0 Euro bezahlt ein Durchschnittshaushalt mit 3.500 kWh Jahresbedarf als Neukunde 1.386,0 Euro pro Jahr. Der Verbund erläuterte, die Strombeschaffung für Bestandskunden erfolge „langfristig“, konkret um bis zu zwei Jahre im Voraus. Im Neukundensegment könne dagegen „kurzfristiger auf Preisbewegungen reagiert werden.“ Auf die Frage der Redaktion nach den Gründen hierfür antwortete der Verbund nicht. Auch die Frage, ob Erhöhungen bei den Gaspreisen geplant sind, bliebt unbeantwortet.

Montag, 16.01.2023, 15:39 Uhr
Klaus Fischer
Energie & Management > Österreich - Verbund: Strompreiserhöhung für Bestandskunden
Quelle: Pixabay / Jürgen Sieber
Österreich
Verbund: Strompreiserhöhung für Bestandskunden
Betroffen ist etwa die Hälfte der Haushalts- und Gewerbekunden. Wegen der „Stromkostenbremse“ des Bundes bezahlen sie rund 60 Euro mehr pro Jahr. Die Preise für Neukunden sinken.
Der Verbund, der größte Stromkonzern Österreichs, erhöht per 1. März die Strompreise für Bestandskunden in den Segmenten Haushalte und Gewerbe. Sie bezahlen ab diesem Zeitpunkt 28,68 Cent pro kWh, hieß es in einer Mitteilung. Somit würden die jährlichen Kosten für einen durchschnittlichen Haushalt mit 3.500 kWh Jahresverbrauch bei 1003,80 Euro liegen.

Zu berücksichtigen ist laut dem Verbund indessen die sogenannte „Stromkostenbremse“ des Bundes. Aufgrund dessen steigen die Stromkosten für Durchschnittshaushalte um 5 Euro pro Monat oder 60 Euro pro Jahr. Wie berichtet, gilt die „Kostenbremse“ für einen Maximalbedarf von 2.900 kWh pro Jahr. Für diese Menge beträgt der Preis 10 Cent/kWh. Für die darüberliegende Menge ist der Preis zu bezahlen, den der Stromlieferant für sein jeweiliges Produkt verlangt.

Daraus ergibt sich: Unter Berücksichtigung der „Kostenbremse“ hat ein durchschnittlicher Haushaltskunde des Verbunds mit 3.500 kWh Jahresbedarf ab 1. März weiterhin 10 Cent/kWh für 2.900 kWh zu bezahlen, also 290 Euro pro Jahr. Zusätzlich schlagen die verbleibenden 600 kWh mit jeweils 28,68 Cent zu Buche, pro Jahr also mit 172,08 Euro. Die jährlichen Gesamtkosten liegen daher bei 462,08 Euro. Verglichen mit den ohne „Kostenbremse“ anfallenden 1003,80 Euro ergibt sich folglich eine Differenz zugunsten der Kunden von 541,72 Euro. Mehr als die Hälfte der Bestandskunden sei von der Erhöhung ohnehin nicht betroffen, ergänzte der Verbund: Sie verbrauchen weniger als 2.900 kWh pro Jahr. In solchen Fällen gleicht
 
die „Kostenbremse“ die Preiserhöhung dem Konzern zufolge offenbar völlig aus.

Gestiegene Beschaffungskosten

Als Grund für die Preiserhöhungen nannte der Verbund die „stark gestiegenen Beschaffungskosten“ im Stromgroßhandel. Sie hätten sich „im Vergleich zu 2022 um mehr als 170 Prozent und im Vergleich zu 2021 sogar um über 400 Prozent erhöht.“ Der Verbund gebe dies „nicht in vollem Umfang an die Endverbraucherinnen weiter, sondern erhöht die Energiepreise − im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten − lediglich im unbedingt notwendigen Umfang.“

Für neue Haushalts- und Gewerbekunden vergünstigt der Verbund seinen kWh-Preis mit sofortiger Wirkung um rund 19,5 Prozent von 49,2 Cent auf 39,6 Cent. Statt bislang 1.722,0 Euro bezahlt ein Durchschnittshaushalt mit 3.500 kWh Jahresbedarf als Neukunde 1.386,0 Euro pro Jahr. Der Verbund erläuterte, die Strombeschaffung für Bestandskunden erfolge „langfristig“, konkret um bis zu zwei Jahre im Voraus. Im Neukundensegment könne dagegen „kurzfristiger auf Preisbewegungen reagiert werden.“ Auf die Frage der Redaktion nach den Gründen hierfür antwortete der Verbund nicht. Auch die Frage, ob Erhöhungen bei den Gaspreisen geplant sind, bliebt unbeantwortet.

Montag, 16.01.2023, 15:39 Uhr
Klaus Fischer

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