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Energie & Management > IT - Thüga-Netzwerk nutzt 450-MHz-Netz
Quelle: Pixabay
IT

Thüga-Netzwerk nutzt 450-MHz-Netz

Die Thüga hat mit 450 Connect einen Funkdienste-Rahmenvertrag abgeschlossen. Das Funknetz wird für Smart-Grid-Anwendungen und zur Krisenkommunikation zur Verfügung stehen.
Der Kreis der Nutzer des 450-MHz-Netzes wächst weiter. Wie die Partner nun mitgeteilt haben, hat die Thüga AG Anfang September dieses Jahres einen Rahmenvertrag geschlossen, der den Stadtwerken im Thüga-Netzwerk den Zugang zum 450-MHz-Netz ebnet. Sie können die Frequenzen damit sowohl für Smart-Grid- und Smart-Metering-Anwendungen als auch für die Kommunikation in Krisensituationen nutzen.

„Mit Hilfe der 450-MHz-Kommunikationsinfrastruktur schaffen unsere Partnerunternehmen mehr Transparenz in ihren Mittel- und Niederspannungsnetzen, können aufgrund einer guten Gebäudedurchdringung ein zuverlässiges Messen und Steuern über intelligente Messsysteme erreichen sowie eine ausfallsichere Sprachkommunikation gewährleisten“, wird Matthias Cord, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Thüga, in einer Mitteilung von 450 Connect zitiert.

Laut Hans Capko, Leiter Technik im Kompetenzcenter Netze der Thüga AG, begleitet das Unternehmen bereits seit 2016 in einem Pilotprojekt die Umsetzung dieser Mobilfunktechnologie in der Energiewirtschaft.

Ende März 2023 hat 450 Connect den Testbetrieb des 450-MHz-Netzes auf LTE-Basis mit Kunden aus dem Gesellschafterkreis des Unternehmens begonnen – zunächst in ausgewählten Regionen in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und im Saarland. Der deutschlandweit flächendeckende Ausbau des Funknetzes soll schrittweise bis 2025 erfolgen. Der Testbetrieb mit den ersten Unternehmen aus dem Thüga-Partnern werde "in Kürze" starten, heißt in der aktuellen Mitteilung.

Bis 2025 flächendeckender Ausbau

450 Connect hatte im Juli 2021 von der Bundesnetzagentur die bundesweite Zuteilung für die 450-MHz-Frequenzen bis zum Jahr 2040 erhalten. Es ist ein von der Energie- und Wasserwirtschaft getragenes Joint Venture, an dem vier Gesellschafter mit jeweils 25 Prozent beteiligt sind. Zum einen ist dies der Telekommunikations- und Stromnetzbetreiber Alliander, zum anderen ein Konsortium der sogenannten Ankerkunden − Regionalversorger, zu denen beispielsweise EWE Netz, die Wemag und die Entega gehören. Mit diesen Ankerkunden hatte 450 Connect bereits 2016, damals noch als 100-prozentige Tochtergesellschaft von Alliander, begonnen, regionale 450-MHz-Netze aufzubauen und zu betreiben.

Zum Gesellschafterkreis gehört darüber hinaus die Versorger-Allianz 450. Diese ist aus einem eingetragenen Verein hervorgegangen, der die Interessen von knapp 200 kommunalen Energie- und Wasserversorgern gebündelt hat. Als vierter Gesellschafter ist Eon an der 450 Connect beteiligt. Der Konzern hat bereits im Dezember 2022 einen Funkdienste-Rahmenvertrag mit 450 Connect abgeschlossen und kündigte damals an, bis 2040 rund eine halbe Milliarde Euro in Funkdienstleistungen auf Basis des 450-MHz-Netzes zu investieren. Insgesamt betreibt Eon nach eigenen Angaben rund 180.000 Ortsnetzstationen. Bis 2026 sollen 28.000 von ihnen an das 450-MHz-Netz angebunden werden.

Für einen flächendeckenden Ausbau des Netzes veranschlagt 450 Connect rund 1.600 Funkstandorte. Angesichts dieser relativ geringen Zahl sei die Notstromversorgung aller Netzelemente gut zu bewerkstelligen, erläuterte Frederik Giessing, Geschäftsführer des Funknetzbetreibers, im Gespräch mit der Redaktion im Dezember 2022.
 

Für 72 Stunden soll diese gewährleistet sein, so dass die Energieversorger und Netzbetreiber auch in Krisensituationen eine stabile Kommunikationsinfrastruktur zur Verfügung haben. Darüber hinaus lassen sich über diese relativ langwellige Frequenz auch Geräte wie Smart Meter Gateways anbinden, die in Kellerräumen verbaut sind und mit kurzwelliger Mobilfunktechnik nicht erreicht werden können.

Das LTE-450-Funknetz wird über den Gesellschafterkreis hinaus allen Betreibern kritischer Infrastrukturen zur Verfügung stehen, versichert der Betreiber. „Jeder bekommt die gleichen Konditionen und den gleichen Funkdienste-Rahmenvertrag“, hatte 450-Connect-Geschäftsführer Giessing im Gespräch mit der Redaktion betont.

Donnerstag, 14.09.2023, 16:02 Uhr
Fritz Wilhelm
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Thüga-Netzwerk nutzt 450-MHz-Netz
Die Thüga hat mit 450 Connect einen Funkdienste-Rahmenvertrag abgeschlossen. Das Funknetz wird für Smart-Grid-Anwendungen und zur Krisenkommunikation zur Verfügung stehen.
Der Kreis der Nutzer des 450-MHz-Netzes wächst weiter. Wie die Partner nun mitgeteilt haben, hat die Thüga AG Anfang September dieses Jahres einen Rahmenvertrag geschlossen, der den Stadtwerken im Thüga-Netzwerk den Zugang zum 450-MHz-Netz ebnet. Sie können die Frequenzen damit sowohl für Smart-Grid- und Smart-Metering-Anwendungen als auch für die Kommunikation in Krisensituationen nutzen.

„Mit Hilfe der 450-MHz-Kommunikationsinfrastruktur schaffen unsere Partnerunternehmen mehr Transparenz in ihren Mittel- und Niederspannungsnetzen, können aufgrund einer guten Gebäudedurchdringung ein zuverlässiges Messen und Steuern über intelligente Messsysteme erreichen sowie eine ausfallsichere Sprachkommunikation gewährleisten“, wird Matthias Cord, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Thüga, in einer Mitteilung von 450 Connect zitiert.

Laut Hans Capko, Leiter Technik im Kompetenzcenter Netze der Thüga AG, begleitet das Unternehmen bereits seit 2016 in einem Pilotprojekt die Umsetzung dieser Mobilfunktechnologie in der Energiewirtschaft.

Ende März 2023 hat 450 Connect den Testbetrieb des 450-MHz-Netzes auf LTE-Basis mit Kunden aus dem Gesellschafterkreis des Unternehmens begonnen – zunächst in ausgewählten Regionen in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und im Saarland. Der deutschlandweit flächendeckende Ausbau des Funknetzes soll schrittweise bis 2025 erfolgen. Der Testbetrieb mit den ersten Unternehmen aus dem Thüga-Partnern werde "in Kürze" starten, heißt in der aktuellen Mitteilung.

Bis 2025 flächendeckender Ausbau

450 Connect hatte im Juli 2021 von der Bundesnetzagentur die bundesweite Zuteilung für die 450-MHz-Frequenzen bis zum Jahr 2040 erhalten. Es ist ein von der Energie- und Wasserwirtschaft getragenes Joint Venture, an dem vier Gesellschafter mit jeweils 25 Prozent beteiligt sind. Zum einen ist dies der Telekommunikations- und Stromnetzbetreiber Alliander, zum anderen ein Konsortium der sogenannten Ankerkunden − Regionalversorger, zu denen beispielsweise EWE Netz, die Wemag und die Entega gehören. Mit diesen Ankerkunden hatte 450 Connect bereits 2016, damals noch als 100-prozentige Tochtergesellschaft von Alliander, begonnen, regionale 450-MHz-Netze aufzubauen und zu betreiben.

Zum Gesellschafterkreis gehört darüber hinaus die Versorger-Allianz 450. Diese ist aus einem eingetragenen Verein hervorgegangen, der die Interessen von knapp 200 kommunalen Energie- und Wasserversorgern gebündelt hat. Als vierter Gesellschafter ist Eon an der 450 Connect beteiligt. Der Konzern hat bereits im Dezember 2022 einen Funkdienste-Rahmenvertrag mit 450 Connect abgeschlossen und kündigte damals an, bis 2040 rund eine halbe Milliarde Euro in Funkdienstleistungen auf Basis des 450-MHz-Netzes zu investieren. Insgesamt betreibt Eon nach eigenen Angaben rund 180.000 Ortsnetzstationen. Bis 2026 sollen 28.000 von ihnen an das 450-MHz-Netz angebunden werden.

Für einen flächendeckenden Ausbau des Netzes veranschlagt 450 Connect rund 1.600 Funkstandorte. Angesichts dieser relativ geringen Zahl sei die Notstromversorgung aller Netzelemente gut zu bewerkstelligen, erläuterte Frederik Giessing, Geschäftsführer des Funknetzbetreibers, im Gespräch mit der Redaktion im Dezember 2022.
 

Für 72 Stunden soll diese gewährleistet sein, so dass die Energieversorger und Netzbetreiber auch in Krisensituationen eine stabile Kommunikationsinfrastruktur zur Verfügung haben. Darüber hinaus lassen sich über diese relativ langwellige Frequenz auch Geräte wie Smart Meter Gateways anbinden, die in Kellerräumen verbaut sind und mit kurzwelliger Mobilfunktechnik nicht erreicht werden können.

Das LTE-450-Funknetz wird über den Gesellschafterkreis hinaus allen Betreibern kritischer Infrastrukturen zur Verfügung stehen, versichert der Betreiber. „Jeder bekommt die gleichen Konditionen und den gleichen Funkdienste-Rahmenvertrag“, hatte 450-Connect-Geschäftsführer Giessing im Gespräch mit der Redaktion betont.

Donnerstag, 14.09.2023, 16:02 Uhr
Fritz Wilhelm

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