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Energie & Management > Stromnetz - Tennet steigert Umsatz auf knapp 10 Milliarden Euro
Quelle: Fotolia / Tom Bayer
Stromnetz

Tennet steigert Umsatz auf knapp 10 Milliarden Euro

Mitten in den Verkaufsverhandlungen für sein deutsches Stromnetz an den Bund zeigt „TenneT“ sich von seiner glänzenden Seite. Das Jahr 2022 brachte Zuwächse in allen Bereichen.
Stabile und sichere Netze, Rekordausgaben für den Leitungsbau und verbesserte Ergebnisse kennzeichneten das Geschäftsjahr 2022 beim Stromnetzunternehmen Tennet. Die Niederländer legten in allen Bereichen zu und stärkten damit nebenbei ihre Position in den Verhandlungen mit der Bundesregierung, die die deutschen Netze von Tennet übernehmen will.

Der Konzern steigerte den Umsatz im Vergleich zu 2021 (6,367 Milliarden) auf 9,840 Milliarden Euro. Vor Zinsen und Steuern (Ebit) lag das bereinigte Ergebnis nun bei 1,210 Milliarden statt 834 Millionen Euro. Dem niederländischen Staat, einziger Anteilseigner, spülen die Aktivitäten Tennets laut einer Mitteilung 207 Millionen Euro in die Kassen.

Tennet spricht insgesamt von einem „soliden Finanzergebnis“. Auf die Ausgabenseite wirkten sich vor allem höhere Kosten für die Netzstabilisierung aus. Tennet betraf dies zum Beispiel durch den Zukauf von Strom zu erhöhten Preisen, ausgelöst durch Neuregelungen beim grenzüberschreitenden Handel und den Ukraine-Krieg.

4,5 Milliarden Euro stellen Investitionsrekord dar

In Deutschland seien die Ausgaben für Engpassmanagement, Regelenergie und andere Systemdienstleistungen deutlich gestiegen. Zahlungen des Staates hätten hier verhindert, die Übertragungsnetzentgelte erhöhen zu müssen. Insgesamt bleibt dennoch eine negative Zahl: Das Ebit darf nach geltenden Regeln die zu erwartenden Ausgleichszahlungen für außerordentliche Netzstabilisierung nicht erfassen. Darum steht hier ein Minus von 976 Millionen Euro in der Bilanz.

Bei den Investitionen spricht Tennet von einem Rekordjahr. Die Anbindung von Meereswindparks, den Bau von Knotenpunkten und Hubs in der Nordsee sowie neue Leitungen an Land ließ Tennet sich insgesamt rund 4,5 Milliarden Euro kosten. Das ist noch einmal eine halbe Milliarde Euro mehr als 2021 (3,969 Milliarden). 200 Kilometer der 320 Kilometer langen neuen Onshore-Leitungen befinden sich auf deutschem Gebiet.

Den Verkauf des Deutschland-Geschäfts, das Tennet 2010 wegen EU-Auflagen von Eon übernommen hatte, treiben die Niederländer voran, um „den Kapitalbedarf für die umfassende Investitionsagenda langfristig zu sichern“, heißt es in der Mitteilung. Tennet will bis 2030 etwa 40.000 MW an Offshore-Windenergiekapazität in den Niederlanden und Deutschland anschließen. Dies geschieht im Rahmen der „Esbjerg-Erklärung“, die im Mai 2022 die Meereswindkraftpläne von vier Nordsee-Anrainerstaaten bündelte.

Dienstag, 14.03.2023, 14:17 Uhr
Volker Stephan
Energie & Management > Stromnetz - Tennet steigert Umsatz auf knapp 10 Milliarden Euro
Quelle: Fotolia / Tom Bayer
Stromnetz
Tennet steigert Umsatz auf knapp 10 Milliarden Euro
Mitten in den Verkaufsverhandlungen für sein deutsches Stromnetz an den Bund zeigt „TenneT“ sich von seiner glänzenden Seite. Das Jahr 2022 brachte Zuwächse in allen Bereichen.
Stabile und sichere Netze, Rekordausgaben für den Leitungsbau und verbesserte Ergebnisse kennzeichneten das Geschäftsjahr 2022 beim Stromnetzunternehmen Tennet. Die Niederländer legten in allen Bereichen zu und stärkten damit nebenbei ihre Position in den Verhandlungen mit der Bundesregierung, die die deutschen Netze von Tennet übernehmen will.

Der Konzern steigerte den Umsatz im Vergleich zu 2021 (6,367 Milliarden) auf 9,840 Milliarden Euro. Vor Zinsen und Steuern (Ebit) lag das bereinigte Ergebnis nun bei 1,210 Milliarden statt 834 Millionen Euro. Dem niederländischen Staat, einziger Anteilseigner, spülen die Aktivitäten Tennets laut einer Mitteilung 207 Millionen Euro in die Kassen.

Tennet spricht insgesamt von einem „soliden Finanzergebnis“. Auf die Ausgabenseite wirkten sich vor allem höhere Kosten für die Netzstabilisierung aus. Tennet betraf dies zum Beispiel durch den Zukauf von Strom zu erhöhten Preisen, ausgelöst durch Neuregelungen beim grenzüberschreitenden Handel und den Ukraine-Krieg.

4,5 Milliarden Euro stellen Investitionsrekord dar

In Deutschland seien die Ausgaben für Engpassmanagement, Regelenergie und andere Systemdienstleistungen deutlich gestiegen. Zahlungen des Staates hätten hier verhindert, die Übertragungsnetzentgelte erhöhen zu müssen. Insgesamt bleibt dennoch eine negative Zahl: Das Ebit darf nach geltenden Regeln die zu erwartenden Ausgleichszahlungen für außerordentliche Netzstabilisierung nicht erfassen. Darum steht hier ein Minus von 976 Millionen Euro in der Bilanz.

Bei den Investitionen spricht Tennet von einem Rekordjahr. Die Anbindung von Meereswindparks, den Bau von Knotenpunkten und Hubs in der Nordsee sowie neue Leitungen an Land ließ Tennet sich insgesamt rund 4,5 Milliarden Euro kosten. Das ist noch einmal eine halbe Milliarde Euro mehr als 2021 (3,969 Milliarden). 200 Kilometer der 320 Kilometer langen neuen Onshore-Leitungen befinden sich auf deutschem Gebiet.

Den Verkauf des Deutschland-Geschäfts, das Tennet 2010 wegen EU-Auflagen von Eon übernommen hatte, treiben die Niederländer voran, um „den Kapitalbedarf für die umfassende Investitionsagenda langfristig zu sichern“, heißt es in der Mitteilung. Tennet will bis 2030 etwa 40.000 MW an Offshore-Windenergiekapazität in den Niederlanden und Deutschland anschließen. Dies geschieht im Rahmen der „Esbjerg-Erklärung“, die im Mai 2022 die Meereswindkraftpläne von vier Nordsee-Anrainerstaaten bündelte.

Dienstag, 14.03.2023, 14:17 Uhr
Volker Stephan

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