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Der Übertragungsnetzbetreiber APG schließt eine der letzten Lücken in seinem 380-kV-Ring. Das hilft beim Ausgleich von Erzeugungsschwankungen und bei internationalen Stromtransporten.
Österreichs größter Übertragungsnetzbetreiber Austrian Power Grid (APG) hat mit der Inbetriebnahme der sogenannten „Salzburgleitung
2“ begonnen. Das erste von zwei 380-kV-Systemen auf der rund 40
Kilometer langen Strecke zwischen den Umspannwerken Tauern nahe dem Pumpspeicherkraftwerk Kaprun und St.
Johann im Pongau ist seit kurzem operativ, meldete die APG am 3.
Februar.
Schrittweise werden nun weitere Teilstücke der insgesamt rund 100
Kilometer langen Leitung zwischen den Umspannwerken Tauern und Elixhausen nördlich der Stadt Salzburg unter Strom gesetzt. Nach Abschluss dieser Arbeiten erhöht die APG auch die Spannung auf der seit 2011 bestehenden 46
Kilometer langen „Salzburgleitung
1“ zwischen Elixhausen und St.
Peter am Hart in Oberösterreich von 220 auf 380
kV.
Das Umspannwerk St. Peter liegt 5
Kilometer östlich des bayerischen Netzknotens Simbach und wird mit diesem über die 380-kV-„Deutschlandleitung“ verbunden, deren Inbetriebnahme für Ende 2027 vorgesehen ist. Somit unterstützt die Salzburgleitung künftig indirekt den Stromhandel zwischen Deutschland und Österreich. Bekanntlich unterliegt der Transport elektrischer Energie zwischen den beiden Staaten seit 1.
Oktober 2018 einem Auktionsregime.
Nötiger LückenschlussMit der Salzburgleitung schließt die APG eine der größten Lücken in ihrem 380-kV-Ring, der Österreich umfasst - mit Ausnahme der beiden westlichen Bundesländer Tirol und Vorarlberg. Besonders verbessert die Leitung die Verbindung zwischen den leistungsstarken Windparks im Osten Österreichs sowie der Pumpspeichergruppe Kaprun in den Salzburger Tauern.
Dies lässt die wetterbedingt stark schwankende Stromproduktion der Windkraftanlagen leichter ausgleichen. Ferner ist die Salzburgleitung die Voraussetzung für den Betrieb des 480-MW-Pumpspeichers Limberg
III, der Kaprun erweitert und nach Angaben des Verbunds heurigen 12.
September in Betrieb geht.
Auch die Realisierung der zweiten Hauptstufe von Kaprun, des Pumpspeichers Schaufelberg, wäre ohne die Salzburgleitung nicht möglich. Wie berichtet, hat Schaufelberg ebenfalls eine Kapazität von 480
MW und soll 2030 ans Netz gehen.
Lange umstrittenDie Salzburgleitung 2 war lange Zeit heftig umstritten. Schon 2012 hatte die APG mit dem Genehmigungsverfahren begonnen. Aber erst Ende Oktober 2020 erfolgte die endgültige Genehmigung durch den österreichischen Verwaltungsgerichtshof (VwGH). Projektgegner forderten vor allem, die Kabel unter die Erde zu bringen. Dies lehnte die APG wegen der Kosten sowie aus technischen Gründen ab. Infolge der langen Dauer des Verfahrens stiegen die Kosten der Leitung von ursprünglich 600
Millionen Euro auf mittlerweile rund 1
Milliarde Euro.
Parallel zur Realisierung der Salzburgleitung 2 werden nicht mehr benötigte 110-kV- sowie 220-kV-Leitungen demontiert. In „Naturschutzmaßnahmen und den Erhalt der Biodiversität im Bundesland Salzburg“ investiert die APG im Zusammenhang mit der Salzburgleitung
2 rund 47
Millionen Euro. Etwa 200
Ausgleichsmaßnahmen, darunter ein Artenschutzprojekt für das Auerhuhn, die Schaffung von Lebensräumen für Amphibien und Reptilien sowie Schutzwaldpflanzungen, realisiert das Unternehmen auf einer Fläche von etwa 1.100
Hektar.
Letzte LückeUnterdessen arbeitet die APG an der Schließung der letzten Lücke in ihrem 380-kV-Ring. Wie sie am 30.
Januar mitteilte, beginnt sie noch im Februar mit Voruntersuchungen für den Bau einer rund 180
Kilometer langen Leitung zwischen Lienz in Osttirol und Obersielach bei Völkermarkt, etwa 25
Kilometer östlich der Kärntner Landeshauptstadt Klagenfurt.
Das Genehmigungsverfahren will die APG 2027 einleiten, der Abschluss der Bauarbeiten ist für 2033 vorgesehen. Zu den voraussichtlichen Kosten des Projekts machte das Unternehmen keine Angaben. Bis 2034 möchte es insgesamt rund 9
Milliarden Euro in die Erweiterung und Ertüchtigung seiner Anlagen investieren.
Montag, 3.02.2025, 16:19 Uhr
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