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Energie & Management > Gaskraftwerke - RWE vergibt Auftrag für 800-MW-Gaskraftwerk
Visualisierung des GuD-Kraftwerks Weisweiler. Quelle: RWE
Gaskraftwerke

RWE vergibt Auftrag für 800-MW-Gaskraftwerk

An seinen Kraftwerksstandorten will RWE H2-fähige Gasblöcke bauen. Für Weisweiler hat der Konzern nun ein Konsortium ausgewählt. Und er übt Subventionsdruck auf den Bund aus.
Bis zum Jahr 2030 will der Energiekonzern RWE den Ausstieg aus der Kohleverstromung erreicht haben. Mit diesem Ziel vor Augen prüft RWE die Errichtung wasserstofffähiger Gaskraftwerke an seinen Standorten. Einer davon ist Weisweiler, nahe Aachen (Nordrhein-Westfalen). Aktuell sind dort drei Braunkohle-Blöcke in Betrieb. Außerdem gibt es zwei Gasturbinen.

Wie der Konzern am 28. Juli bekannt gab, habe er nun die Voraussetzungen geschaffen, um in Weisweiler bis zum Ende des Jahrzehnts ein Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerk (GuD) mit einer Leistung von 800 MW zu realisieren. Diese Anlage soll bereits zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme technisch in der Lage sein, mindestens 50 Prozent Wasserstoff einzusetzen. Eine Umrüstung auf den Einsatz von 100 Prozent Wasserstoff soll bis 2035 möglich sein.

In einer Ausschreibung für die geplante Anlage habe sich ein italienisch-spanisches Konsortium durchgesetzt, verkündet RWE. Es besteht aus dem Energieunternehmen Ansaldo Energia aus Genua und dem Generalunternehmer Tecnicas Reunidas aus Madrid. Die Partner hätten jetzt ihr Unterschrift unter einen Vertrag gesetzt, der als ersten Schritt die Genehmigungsplanung für das Kraftwerk in Weisweiler vorsehe, hieß es weiter. Diese gelte als die Voraussetzung dafür, dass RWE rasch in die Umsetzung gehen kann, "sobald die Rahmenbedingungen in Deutschland passen". Kraftwerks-Komponenten will RWE aber erst bestellen, wenn die Investition endgültig beschlossen ist.

RWE Generation fordert Wasserstoff und "passenden" Rahmen

Roger Miesen, CEO der Kraftwerkssparte RWE Generation, erklärt das Vorgehen: "Mit der beauftragten Genehmigungsplanung gehen wir in Vorleistung, um die Chance einer Fertigstellung bis 2030 offenzuhalten". RWE sei bereit, mit dem Bau wasserstofffähiger Gaskraftwerke einen Beitrag zu grüner Versorgungssicherheit zu leisten und so den Kohleausstieg 2030 zu ermöglichen. Dafür brauche es jedoch zügig Weichenstellungen seitens der Politik. Miesen: "Nur wenn die Wasserstoff-Netzanbindungen gesichert sind und ein wirtschaftlicher Betrieb der Kraftwerke durch passende Rahmenbedingungen ermöglicht wird, können wir finale Investitionsentscheidungen treffen." Wie viel Geld RWE für den Bau veranschlagt, gab Miesen nicht bekannt.

Die Bundesregierung hatte angekündigt, zeitnah einen Regulierungsrahmen für die
Ausschreibungen von wasserstofffähigen Gaskraftwerken zu schaffen. Daran will sich der Essener Energiekonzern beteiligen. Entsprechend den jüngst vorgestellten Planungen zum Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur in Deutschland könnte Weisweiler künftig nah an der nationalen Wasserstoffleitung liegen.
 
 
In einem Interview mit dieser Redaktion hatte die Präsidentin des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE), Simone Peter, gefordert, zuerst das künftige Strommarkt-Design festzulegen und dann zu prüfen, ob die verkündeten 20.000 MW Backup in Gaskraftwerks-Leistung tatsächlich nötig sind.

Freitag, 28.07.2023, 16:04 Uhr
Davina Spohn
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Visualisierung des GuD-Kraftwerks Weisweiler. Quelle: RWE
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An seinen Kraftwerksstandorten will RWE H2-fähige Gasblöcke bauen. Für Weisweiler hat der Konzern nun ein Konsortium ausgewählt. Und er übt Subventionsdruck auf den Bund aus.
Bis zum Jahr 2030 will der Energiekonzern RWE den Ausstieg aus der Kohleverstromung erreicht haben. Mit diesem Ziel vor Augen prüft RWE die Errichtung wasserstofffähiger Gaskraftwerke an seinen Standorten. Einer davon ist Weisweiler, nahe Aachen (Nordrhein-Westfalen). Aktuell sind dort drei Braunkohle-Blöcke in Betrieb. Außerdem gibt es zwei Gasturbinen.

Wie der Konzern am 28. Juli bekannt gab, habe er nun die Voraussetzungen geschaffen, um in Weisweiler bis zum Ende des Jahrzehnts ein Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerk (GuD) mit einer Leistung von 800 MW zu realisieren. Diese Anlage soll bereits zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme technisch in der Lage sein, mindestens 50 Prozent Wasserstoff einzusetzen. Eine Umrüstung auf den Einsatz von 100 Prozent Wasserstoff soll bis 2035 möglich sein.

In einer Ausschreibung für die geplante Anlage habe sich ein italienisch-spanisches Konsortium durchgesetzt, verkündet RWE. Es besteht aus dem Energieunternehmen Ansaldo Energia aus Genua und dem Generalunternehmer Tecnicas Reunidas aus Madrid. Die Partner hätten jetzt ihr Unterschrift unter einen Vertrag gesetzt, der als ersten Schritt die Genehmigungsplanung für das Kraftwerk in Weisweiler vorsehe, hieß es weiter. Diese gelte als die Voraussetzung dafür, dass RWE rasch in die Umsetzung gehen kann, "sobald die Rahmenbedingungen in Deutschland passen". Kraftwerks-Komponenten will RWE aber erst bestellen, wenn die Investition endgültig beschlossen ist.

RWE Generation fordert Wasserstoff und "passenden" Rahmen

Roger Miesen, CEO der Kraftwerkssparte RWE Generation, erklärt das Vorgehen: "Mit der beauftragten Genehmigungsplanung gehen wir in Vorleistung, um die Chance einer Fertigstellung bis 2030 offenzuhalten". RWE sei bereit, mit dem Bau wasserstofffähiger Gaskraftwerke einen Beitrag zu grüner Versorgungssicherheit zu leisten und so den Kohleausstieg 2030 zu ermöglichen. Dafür brauche es jedoch zügig Weichenstellungen seitens der Politik. Miesen: "Nur wenn die Wasserstoff-Netzanbindungen gesichert sind und ein wirtschaftlicher Betrieb der Kraftwerke durch passende Rahmenbedingungen ermöglicht wird, können wir finale Investitionsentscheidungen treffen." Wie viel Geld RWE für den Bau veranschlagt, gab Miesen nicht bekannt.

Die Bundesregierung hatte angekündigt, zeitnah einen Regulierungsrahmen für die
Ausschreibungen von wasserstofffähigen Gaskraftwerken zu schaffen. Daran will sich der Essener Energiekonzern beteiligen. Entsprechend den jüngst vorgestellten Planungen zum Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur in Deutschland könnte Weisweiler künftig nah an der nationalen Wasserstoffleitung liegen.
 
 
In einem Interview mit dieser Redaktion hatte die Präsidentin des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE), Simone Peter, gefordert, zuerst das künftige Strommarkt-Design festzulegen und dann zu prüfen, ob die verkündeten 20.000 MW Backup in Gaskraftwerks-Leistung tatsächlich nötig sind.

Freitag, 28.07.2023, 16:04 Uhr
Davina Spohn

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