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Deutschland und Australien unterstützen Investitionen von Vulcan Energy im Oberrheingraben, um Energie und Lithium für Batterien zu gewinnen. Das stärke sichere Lieferketten.
Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWE) und die australische Botschaft in Deutschland begrüßen die angekündigten Investitionen des australischen Unternehmens Vulcan Energy. Das Unternehmen entwickelt im Oberrheingraben ein Projekt zur Herstellung von Lithiumhydroxitmonohydrat (LHM) aus geothermischer Sole. Laut Vulcan Energy hat das Unternehmen eine Finanzierungsvereinbarung über rund 2,2 Milliarden Euro abgeschlossen.
Die Bundesregierung beteiligt sich über ihren Rohstofffonds mit bis zu 150 Millionen Euro an dem sogenannten Lionheart-Projekt, das wohl nach dem mittelalterlichen englischen König Richard Löwenherz benannt ist, der am Oberrhein interniert war. Der Fonds soll deutschen Unternehmen zusätzliche Lieferpartner für Rohstoffe erschließen. Nach Angaben des BMWE reagiert die Bundesregierung damit auf bestehende Abhängigkeiten bei kritischen Materialien, die für Batterien und andere Industrien notwendig sind.
Auch die Exportkreditagentur der australischen Regierung, Export Finance Australia (EFA) mit Sitz in Sydney, ist beteiligt. Sie hat laut eigener Mitteilung frühzeitig eine Zusage über 120 Millionen Euro gegeben. Weitere Mittel stammen von der Europäischen Investitionsbank (EIB), von Export Development Canada, dem Export- und Investitionsfonds Dänemarks, Bpifrance Assurance Export sowie der italienischen Exportagentur SACE.
Energie- und Lithiumquelle erschlossen
Das Projekt soll Rohstoffe produzieren, die die Batterieindustrie benötigt. Die geothermische Sole liefert zugleich Wärme und Strom aus erneuerbaren Energien. Vulcan Energy plant nach eigenen Angaben, in einer ersten Phase jährlich rund 24.000 Tonnen LHM herzustellen. Diese Menge würde für Batterien für etwa 500.000 Elektrofahrzeuge ausreichen.
Laut BMWE leistet das Vorhaben einen Beitrag zu industriellen Klimazielen in Deutschland und Australien. Es soll Unternehmen in beiden Ländern helfen, Produktionsprozesse zu dekarbonisieren. Die Bundesregierung sieht das Projekt als Signal für eine stärker diversifizierte Rohstoffpolitik. Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) betont laut Ministerium, dass Deutschland und Australien ihre Zusammenarbeit ausbauen wollen, um kritische Rohstoffe breiter abzusichern. Sie verweist darauf, dass Australien über verlässliche Ressourcen und Technologie verfüge, während Deutschland industrielle Innovationskraft einbringe.
Sichere Lieferketten auch für andere Rohstoffe
Die australische Botschafterin Natasha Smith hebt die gemeinsame Zielsetzung hervor, belastbare Lieferketten für kritische Rohstoffe aufzubauen. Nach ihrer Aussage zeigt die Finanzierung, welche Möglichkeiten die Zusammenarbeit zwischen beiden Staaten bietet.
Auf europäischer Ebene laufen zusätzliche Initiativen. Die EIB und die australische Regierung haben am 17. November eine Absichtserklärung unterzeichnet, um enger bei Investitionen in kritische Mineralien zusammenzuarbeiten. Laut der Europäischen Investitionsbank soll diese Vereinbarung den Weg ebnen, künftig Projekte in Australien zu unterstützen.
Mittwoch, 3.12.2025, 13:05 Uhr
Susanne Harmsen
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