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Energie & Management > Wärme - Quartier am Wiener Platz erhält neues Wärmekonzept
Jean-Claude Schmiedle (links) und Peter Drausnigg am Wiener Platz. Quelle: Stadtwerke Stuttgart
Wärme

Quartier am Wiener Platz erhält neues Wärmekonzept

In Stuttgart soll das Areal um den Wiener Platz künftig seinen Wärmebedarf vorwiegend aus dem Abwasser beziehen. Die Stadtwerke Stuttgart setzen das Projekt um. 
Am Wiener Platz in Stuttgart Feuerbach soll das erste Quartier der Landeshauptstadt mit einer klimaneutralen Wärmeversorgung entstehen. Die Stadtwerke Stuttgart haben mit ihrer Tochter Energiedienste der Landeshauptstadt Stuttgart (EDS) jetzt eine Lösung vorgelegt, wie das gesamte Areal CO2-neutral mit Warmwasser und Heizenergie versorgt werden kann, teilte der Versorger mit.

"Wir bringen einen Wärmetauscher in den Abwasserkanal ein. Dort herrschen im Schnitt Temperaturen über zehn Grad Celcius, auch im Winter. Das ist ideal für eine zuverlässige und lokale Lösung", erklärt Projektleiter Alexander Horn. Die so gewonnene Heizenergie gelangt über eine Trägerflüssigkeit in einem eigenen Kreislauf in die Heizzentrale.

Dort erhöht eine Wärmepumpe die Temperatur auf ein nutzbares Niveau. Über Versorgungsleitungen gelangt die Wärme schließlich in die Gebäude und steht dort zum Heizen und für Warmwasser zur Verfügung. Als Redundanz, wenn die Wärmeerzeugung der Wärmepumpen nicht ausreichen sollte, also wenn besonders viel Wärme benötigt wird, haben die Stadtwerke zudem große elektrisch betriebene Heizkessel eingeplant. Diese tragen laut den Stadtwerken Stuttgart weniger als 10 Prozent zum Jahreswärmebedarf bei.

Das Projekt soll eine Bundesförderung erhalten

Über 90 Prozent des Jahreswärmebedarfs soll künftig von den Wärmepumpen gedeckt werden. Dafür werden Pufferspeicher mit einem Volumen von 50 Kubikmetern installiert, um die Lastspitzen abzufangen. "Das ist wichtig, damit die energieintensiven Kessel nur selten zum Einsatz kommen", betont Horn. Strom für die Wärmepumpe wird auch lokal auf den Dächern des Quartiers erzeugt. Geplant sind Photovoltaik-Anlagen mit einer installierten Leistung von ungefähr 250 Kilowatt. Verzichtet wird hingegen auf den Brennstoff Gas.

Der kommunale Versorger will mit diesem Konzept neue Maßstäbe setzen. "Unsere Energiewende-Strategie setzen wir mit dem überarbeiteten Energiekonzept kompromisslos in die Tat um, indem wir vor Ort alle erneuerbaren Wärmequellen heben. Beim Quartier am Wiener Platz ist künftig Abwasser die wichtigste Wärmequelle", sagt dazu Peter Drausnigg, Technischer Geschäftsführer der Stadtwerke Stuttgart.

Die Stadtwerke werden nach eigenen Angaben für das Projekt die Bundesförderung effizienter Wärmenetze beantragen. EDS-Geschäftsführer Jean-Claude Schmiedle erklärt: "Wir rechnen mit einem positiven Förderbescheid noch in diesem Jahr. Wenn alles nach Plan läuft, starten die Bauarbeiten für die Wärmeversorgung im Herbst." Die Grundsteinlegung für das Quartier ist für den 31. März geplant.

Der Versorger will bis zu ein Viertel der heutigen Emissionen Stuttgarts durch Lösungen in den Bereichen Strom, Wärme und Mobilität reduzieren. Das Unternehmen möchte zu diesem Zweck erneuerbaren Wärmequellen im Stadtgebiet erschließen, darunter insbesondere Abwasserwärme, außerdem Luft- und Erdwärme sowie, wenn möglich, auch Wärme aus dem Neckar.

Donnerstag, 23.03.2023, 10:53 Uhr
Heidi Roider
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Jean-Claude Schmiedle (links) und Peter Drausnigg am Wiener Platz. Quelle: Stadtwerke Stuttgart
Wärme
Quartier am Wiener Platz erhält neues Wärmekonzept
In Stuttgart soll das Areal um den Wiener Platz künftig seinen Wärmebedarf vorwiegend aus dem Abwasser beziehen. Die Stadtwerke Stuttgart setzen das Projekt um. 
Am Wiener Platz in Stuttgart Feuerbach soll das erste Quartier der Landeshauptstadt mit einer klimaneutralen Wärmeversorgung entstehen. Die Stadtwerke Stuttgart haben mit ihrer Tochter Energiedienste der Landeshauptstadt Stuttgart (EDS) jetzt eine Lösung vorgelegt, wie das gesamte Areal CO2-neutral mit Warmwasser und Heizenergie versorgt werden kann, teilte der Versorger mit.

"Wir bringen einen Wärmetauscher in den Abwasserkanal ein. Dort herrschen im Schnitt Temperaturen über zehn Grad Celcius, auch im Winter. Das ist ideal für eine zuverlässige und lokale Lösung", erklärt Projektleiter Alexander Horn. Die so gewonnene Heizenergie gelangt über eine Trägerflüssigkeit in einem eigenen Kreislauf in die Heizzentrale.

Dort erhöht eine Wärmepumpe die Temperatur auf ein nutzbares Niveau. Über Versorgungsleitungen gelangt die Wärme schließlich in die Gebäude und steht dort zum Heizen und für Warmwasser zur Verfügung. Als Redundanz, wenn die Wärmeerzeugung der Wärmepumpen nicht ausreichen sollte, also wenn besonders viel Wärme benötigt wird, haben die Stadtwerke zudem große elektrisch betriebene Heizkessel eingeplant. Diese tragen laut den Stadtwerken Stuttgart weniger als 10 Prozent zum Jahreswärmebedarf bei.

Das Projekt soll eine Bundesförderung erhalten

Über 90 Prozent des Jahreswärmebedarfs soll künftig von den Wärmepumpen gedeckt werden. Dafür werden Pufferspeicher mit einem Volumen von 50 Kubikmetern installiert, um die Lastspitzen abzufangen. "Das ist wichtig, damit die energieintensiven Kessel nur selten zum Einsatz kommen", betont Horn. Strom für die Wärmepumpe wird auch lokal auf den Dächern des Quartiers erzeugt. Geplant sind Photovoltaik-Anlagen mit einer installierten Leistung von ungefähr 250 Kilowatt. Verzichtet wird hingegen auf den Brennstoff Gas.

Der kommunale Versorger will mit diesem Konzept neue Maßstäbe setzen. "Unsere Energiewende-Strategie setzen wir mit dem überarbeiteten Energiekonzept kompromisslos in die Tat um, indem wir vor Ort alle erneuerbaren Wärmequellen heben. Beim Quartier am Wiener Platz ist künftig Abwasser die wichtigste Wärmequelle", sagt dazu Peter Drausnigg, Technischer Geschäftsführer der Stadtwerke Stuttgart.

Die Stadtwerke werden nach eigenen Angaben für das Projekt die Bundesförderung effizienter Wärmenetze beantragen. EDS-Geschäftsführer Jean-Claude Schmiedle erklärt: "Wir rechnen mit einem positiven Förderbescheid noch in diesem Jahr. Wenn alles nach Plan läuft, starten die Bauarbeiten für die Wärmeversorgung im Herbst." Die Grundsteinlegung für das Quartier ist für den 31. März geplant.

Der Versorger will bis zu ein Viertel der heutigen Emissionen Stuttgarts durch Lösungen in den Bereichen Strom, Wärme und Mobilität reduzieren. Das Unternehmen möchte zu diesem Zweck erneuerbaren Wärmequellen im Stadtgebiet erschließen, darunter insbesondere Abwasserwärme, außerdem Luft- und Erdwärme sowie, wenn möglich, auch Wärme aus dem Neckar.

Donnerstag, 23.03.2023, 10:53 Uhr
Heidi Roider

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