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Energie & Management > Photovoltaik - PV senkt Börsenstrompreis im Schnitt um 15 Prozent
Quelle: Pixabay / Alex Csiki
Photovoltaik

PV senkt Börsenstrompreis im Schnitt um 15 Prozent

Eine Studie im Auftrag der PV-Branche zeigt, dass Solarstrom die Strompreise in Deutschland um Milliarden Euro senkt. Daher müsse die Förderung für PV-Anlagen bleiben, so der BSW.
Eine aktuelle Untersuchung des Berliner Beratungsunternehmens Enervis im Auftrag des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW-Solar) sieht deutliche Kostensenkung durch PV. Photovoltaikanlagen minderten demnach die Stromkosten für Verbraucher, Gewerbe und Industrie jährlich um Milliarden Euro. Ohne Solarstrom wäre der Börsenpreis für Strom im Jahr 2024 im Durchschnitt um 15 Prozent höher ausgefallen, heißt es in der Studie.

Insgesamt hätten die solaren Einsparungen bei 6,1 Milliarden Euro gelegen. Hinzu kämen Einnahmen aus Stromexporten in Höhe von 1,3 Milliarden Euro. Nach Berechnungen der Analysten spart ein durchschnittlicher Privathaushalt durch den bestehenden Anteil von Solarstrom am Netz rund 50 Euro pro Jahr. Auch die Industrie profitiere von den solaren Preiswirkungen. So habe ein Betrieb mit einem jährlichen Verbrauch von 10 Millionen kWh im vergangenen Jahr rund 120.000 Euro weniger für Strom bezahlt. 

Der Anteil von Photovoltaik am deutschen Strommix lag 2024 bei rund 15 Prozent. Nach Einschätzung von Enervis könnte er sich in den kommenden zehn Jahren etwa verdoppeln. Laut Enervis werden Solaranlagen auch künftig eine dämpfende Wirkung auf die Strompreise entfalten. Im Jahr 2030 könnte der Großhandelspreis für Strom durch den geplanten weiteren Ausbau der Photovoltaik um rund 21 Prozent niedriger liegen. Das würde die jährliche Stromrechnung eines Privathaushalts um mehr als 70 Euro senken.

Kostendämpfung künftig steigerbar

Industriebetriebe mit 10 Millionen kWh Verbrauch könnten laut Studie dann rund 180.000 Euro jährlich sparen. Zusätzlich würden steigende Klimafolgekosten in Milliardenhöhe vermieden. „Von günstigem Solarstrom profitieren inzwischen nicht nur die rund drei Millionen Haushalte mit eigener Anlage, sondern alle Bürgerinnen und Bürger“, sagte BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig. Der solare Preisdämpfer an der Strombörse entlaste zunehmend auch die Wirtschaft.
 
Einfluss der Förderung auf Solarinstallationen
(Für Vollbild bitte auf die Grafik klicken)
Quelle: BSW Solar

Um diese Entwicklung fortzusetzen, müsse der Ausbaupfad für Photovoltaik, der 2023 gesetzlich festgelegt wurde, konsequent weiterverfolgt werden. „Attraktive und verlässliche Rahmenbedingungen sind notwendig, um weiterhin die Früchte der Energiewende zu ernten“, so Körnig. Vor diesem Hintergrund kritisiert der Verband die von Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) angekündigten Pläne, die Förderung für neue kleinere Solaranlagen zu streichen. Reiche argumentiert, dass sich neue PV-Anlagen zunehmend auch ohne Förderung wirtschaftlich rechneten. 

PV-Förderung beibehalten

In der Regierungskoalition ist über den Vorschlag allerdings noch nicht entschieden.
Der BSW-Solar warnt, dass Kürzungen der EEG-Förderung zu einem Einbruch beim Ausbau führen könnten. Laut einer Umfrage des Verbands unter Installationsbetrieben würden nur rund vier von zehn Kundinnen und Kunden im privaten Segment eine PV-Anlage auch ohne Förderung anschaffen. Eine repräsentative Befragung des Meinungsforschungsinstituts „YouGov“ unter Immobilienbesitzern bestätigt diese Einschätzung: Nur etwa 12 Prozent der Befragten würden sicher eine PV-Anlage installieren, wenn die Förderung entfiele.

Auch die öffentliche Meinung spricht laut BSW-Solar gegen Einschnitte. In einer weiteren You Gov-Umfrage gaben acht von zehn der rund 2.300 Befragten an, den Solarausbau beibehalten oder beschleunigen zu wollen. Unter Wählerinnen und Wählern von SPD und Union lag die Zustimmung noch höher. Etwa drei Viertel der CDU/CSU-Anhängerschaft sprechen sich zudem für eine unveränderte oder erhöhte finanzielle Förderung von Photovoltaik aus.

Der Verband appelliert daher an die Bundesregierung, geplante Fördereinschnitte zu überdenken. Nur mit stabilen Rahmenbedingungen könne die Photovoltaik ihre preisdämpfende Wirkung voll entfalten und zum Klimaschutz wie auch zur Entlastung der Stromkundschaft beitragen.

Mittwoch, 29.10.2025, 14:32 Uhr
Susanne Harmsen
Energie & Management > Photovoltaik - PV senkt Börsenstrompreis im Schnitt um 15 Prozent
Quelle: Pixabay / Alex Csiki
Photovoltaik
PV senkt Börsenstrompreis im Schnitt um 15 Prozent
Eine Studie im Auftrag der PV-Branche zeigt, dass Solarstrom die Strompreise in Deutschland um Milliarden Euro senkt. Daher müsse die Förderung für PV-Anlagen bleiben, so der BSW.
Eine aktuelle Untersuchung des Berliner Beratungsunternehmens Enervis im Auftrag des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW-Solar) sieht deutliche Kostensenkung durch PV. Photovoltaikanlagen minderten demnach die Stromkosten für Verbraucher, Gewerbe und Industrie jährlich um Milliarden Euro. Ohne Solarstrom wäre der Börsenpreis für Strom im Jahr 2024 im Durchschnitt um 15 Prozent höher ausgefallen, heißt es in der Studie.

Insgesamt hätten die solaren Einsparungen bei 6,1 Milliarden Euro gelegen. Hinzu kämen Einnahmen aus Stromexporten in Höhe von 1,3 Milliarden Euro. Nach Berechnungen der Analysten spart ein durchschnittlicher Privathaushalt durch den bestehenden Anteil von Solarstrom am Netz rund 50 Euro pro Jahr. Auch die Industrie profitiere von den solaren Preiswirkungen. So habe ein Betrieb mit einem jährlichen Verbrauch von 10 Millionen kWh im vergangenen Jahr rund 120.000 Euro weniger für Strom bezahlt. 

Der Anteil von Photovoltaik am deutschen Strommix lag 2024 bei rund 15 Prozent. Nach Einschätzung von Enervis könnte er sich in den kommenden zehn Jahren etwa verdoppeln. Laut Enervis werden Solaranlagen auch künftig eine dämpfende Wirkung auf die Strompreise entfalten. Im Jahr 2030 könnte der Großhandelspreis für Strom durch den geplanten weiteren Ausbau der Photovoltaik um rund 21 Prozent niedriger liegen. Das würde die jährliche Stromrechnung eines Privathaushalts um mehr als 70 Euro senken.

Kostendämpfung künftig steigerbar

Industriebetriebe mit 10 Millionen kWh Verbrauch könnten laut Studie dann rund 180.000 Euro jährlich sparen. Zusätzlich würden steigende Klimafolgekosten in Milliardenhöhe vermieden. „Von günstigem Solarstrom profitieren inzwischen nicht nur die rund drei Millionen Haushalte mit eigener Anlage, sondern alle Bürgerinnen und Bürger“, sagte BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig. Der solare Preisdämpfer an der Strombörse entlaste zunehmend auch die Wirtschaft.
 
Einfluss der Förderung auf Solarinstallationen
(Für Vollbild bitte auf die Grafik klicken)
Quelle: BSW Solar

Um diese Entwicklung fortzusetzen, müsse der Ausbaupfad für Photovoltaik, der 2023 gesetzlich festgelegt wurde, konsequent weiterverfolgt werden. „Attraktive und verlässliche Rahmenbedingungen sind notwendig, um weiterhin die Früchte der Energiewende zu ernten“, so Körnig. Vor diesem Hintergrund kritisiert der Verband die von Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) angekündigten Pläne, die Förderung für neue kleinere Solaranlagen zu streichen. Reiche argumentiert, dass sich neue PV-Anlagen zunehmend auch ohne Förderung wirtschaftlich rechneten. 

PV-Förderung beibehalten

In der Regierungskoalition ist über den Vorschlag allerdings noch nicht entschieden.
Der BSW-Solar warnt, dass Kürzungen der EEG-Förderung zu einem Einbruch beim Ausbau führen könnten. Laut einer Umfrage des Verbands unter Installationsbetrieben würden nur rund vier von zehn Kundinnen und Kunden im privaten Segment eine PV-Anlage auch ohne Förderung anschaffen. Eine repräsentative Befragung des Meinungsforschungsinstituts „YouGov“ unter Immobilienbesitzern bestätigt diese Einschätzung: Nur etwa 12 Prozent der Befragten würden sicher eine PV-Anlage installieren, wenn die Förderung entfiele.

Auch die öffentliche Meinung spricht laut BSW-Solar gegen Einschnitte. In einer weiteren You Gov-Umfrage gaben acht von zehn der rund 2.300 Befragten an, den Solarausbau beibehalten oder beschleunigen zu wollen. Unter Wählerinnen und Wählern von SPD und Union lag die Zustimmung noch höher. Etwa drei Viertel der CDU/CSU-Anhängerschaft sprechen sich zudem für eine unveränderte oder erhöhte finanzielle Förderung von Photovoltaik aus.

Der Verband appelliert daher an die Bundesregierung, geplante Fördereinschnitte zu überdenken. Nur mit stabilen Rahmenbedingungen könne die Photovoltaik ihre preisdämpfende Wirkung voll entfalten und zum Klimaschutz wie auch zur Entlastung der Stromkundschaft beitragen.

Mittwoch, 29.10.2025, 14:32 Uhr
Susanne Harmsen

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