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Energie & Management > Wirtschaft - MVV mit Start ins neue Geschäftsjahr zufrieden
Quelle: Pixabay / Gerd Altmann
Wirtschaft

MVV mit Start ins neue Geschäftsjahr zufrieden

Die Mannheimer MVV Energie AG blickt zuversichtlich auf das Geschäftsjahr 2023 und ist mit dem bisherigen Verlauf zufrieden. Im Fokus stehen auch große Windkraftprojekte in den USA.
Mit dem Kurs "klimapositiv" und den sich ergänzenden Geschäftsmodellen sei man gut aufgestellt, um weiterhin nachhaltig wachsen zu können, lautete das Fazit von Georg Müller, Vorstandsvorsitzender des Mannheimer Energieunternehmens MVV Energie AG, angesichts der Veröffentlichung der Zahlen für das ersten Quartal des Geschäftsjahres 2023 (1. Oktober 2022 bis 31. Dezember 2022). Trotz der nach wie vor unsicheren gesamtwirtschaftlichen Lage und der Volatilität an den Energie- und Beschaffungsmärkten sei man gut in die ersten drei Monate des laufenden Geschäftsjahres 2023 gestartet.

Die bereinigten Umsatzerlöse lagen nach Unternehmensangaben mit rund 1,6 Milliarden Euro um 21 Prozent über dem Vorjahr. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf die gegenüber der Vorjahresperiode höheren Großhandelspreise für Strom und Gas zurückzuführen. Das operative Ergebnis (operatives Adjusted Ebit) – also das Ergebnis ohne Veräußerungsgewinne – betrug 145 Millionen Euro und bewegte sich damit deutlich über dem Vorjahresniveau (92 Millionen Euro). Um den Vergleich mit den Vorjahren nicht zu verzerren, wurden bei dieser Ergebniskennzahl Einmaleffekte außer Acht gelassen, die im Berichtsquartal durch den Verkauf des tschechischen Teilkonzerns erzielt wurden.

Tochter Juwi baut Mega-PV-Parks in den USA

Der Ergebnisanstieg resultierte zum einen aus Sonderentwicklungen im Energiegroßhandel. Zum anderen profitierte das Ergebnis von dem internationalen Projektentwicklungsgeschäft im Bereich erneuerbarer Energien. So realisiert die 100-prozentige MVV-Tochter Juwi mit dem Projekt "Pike Solar" im US-Bundesstaat Colorado den größten Solarpark ihrer Unternehmensgeschichte. Er soll bis zum Jahresende 2023 in Betrieb gehen. Dafür werden in den nächsten Monaten 414.000 Solarmodule auf einer Fläche von rund 530 Hektar installiert, was etwa der Größe von 742 Fußballfeldern entspricht. Mit einer Leistung von über 223 MW kann der Park Strom für rund 46.300 Haushalte liefern. Darüber hinaus setzt Juwi ein nochmals größeres Solarprojekt mit einer Leistung von rund 330 MW im US-Bundesstaat Washington um, das bis Ende des Jahres 2025 ans Netz gehen soll. Auch in Japan realisiert Juwi eine Solaranlage in größerem Umfang.

Negativ auf das operative Ergebnis wirkte sich die Erlösabschöpfung für den Monat Dezember aus. Diese hatte der Bund Ende des Jahres 2022 beschlossen, um daraus die Preisbremsen zur Entlastung von Verbrauchern und Industrie zu refinanzieren. Außerdem belastete die gegenüber dem Vorjahr mildere Witterung das Ergebnis.

Energiesparmaßnahmen zeigen Wirkung

"Nicht nur durch die milden Wintertemperaturen, sondern auch durch die Einsparmaßnahmen der Kunden sind der Wärme- und Gasabsatz im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2023 gesunken", erklärte Müller dazu. "Damit haben die eindringlichen Aufrufe des Bundes und der EU ebenso Wirkung gezeigt wie unsere Informationskampagne zum Energiesparen." Im Netzgebiet Mannheim hätten die Kunden beispielsweise von Oktober 2022 bis Januar 2023 witterungsbereinigt bis zu 15 Prozent weniger Gas verbraucht als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.

Für das Gesamtjahr erwartet MVV zum jetzigen Zeitpunkt unverändert, dass das Adjusted Ebit aus operativer Sicht – also ohne Veräußerungsgewinne – mindestens das Niveau des Vorjahres erreichen wird. Man sehe aber auch Chancen, den Wert des Vorjahres übertreffen zu können, so Müller.

Zudem findet der MVV-Chef, dass Deutschland sich bisher in der Energiekrise "nicht schlecht behauptet" hat. Die Bundesregierung habe mit ihren kurzfristig wirkenden Maßnahmen zur Sicherung der Energieversorgung und zur sozialen Abfederung der Energiepreise die richtigen Schwerpunkte gesetzt. "Nun gilt es, den Blick wieder weiter nach vorne zu richten auf den langfristigen Umbau Deutschlands hin zur Klimaneutralität", forderte Müller. Und ergänzte: "Klimapositiv ab spätestens 2040 ist nach wie vor der Kompass unserer gesamten Gruppe sowie unser Differenzierungsmerkmal im Wettbewerb."

Diese ambitionierten Ziele verlangten zugleich, dass das Energieunternehmen auch sein Beteiligungsportfolio immer wieder überprüft und bewertet, wie Müller ausführte. Vor diesem Hintergrund hatte sich das Unternehmen im Geschäftsjahr 2022 entschieden, seine tschechische Tochtergesellschaft "MVV Energie CZ" zu verkaufen. Die Veräußerung an den Investor "Cube Infrastructure Managers" wurde im Dezember 2022 erfolgreich abgeschlossen. Der Veräußerungserlös soll in den weiteren Ausbau der Wärmewende, der Stromwende und in grüne Kundenlösungen investiert werden, kündigte Müller an.

Die vollständige Quartalsmitteilung auf der Internetseite der MVV AG.
 
Kennzahlen der MVV Energie (in Mio. Euro)
in Mio. Euro1.10. - 31.12.221.10. - 31.12.21Veränderung
Bereinigter Umsatz ohne Energiesteuern1.5661.291+21 %
Adjusted Ebitda ohne Veräußerungsgewinne196143+37 %
Adjusted Ebit ohne Veräußerungsgewinne14592+58 %
Investitionen7889-12 %
Mitarbeitende6.1326.568-7 %
Quelle: MVV

Dienstag, 14.02.2023, 15:20 Uhr
Günter Drewnitzky
Energie & Management > Wirtschaft - MVV mit Start ins neue Geschäftsjahr zufrieden
Quelle: Pixabay / Gerd Altmann
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MVV mit Start ins neue Geschäftsjahr zufrieden
Die Mannheimer MVV Energie AG blickt zuversichtlich auf das Geschäftsjahr 2023 und ist mit dem bisherigen Verlauf zufrieden. Im Fokus stehen auch große Windkraftprojekte in den USA.
Mit dem Kurs "klimapositiv" und den sich ergänzenden Geschäftsmodellen sei man gut aufgestellt, um weiterhin nachhaltig wachsen zu können, lautete das Fazit von Georg Müller, Vorstandsvorsitzender des Mannheimer Energieunternehmens MVV Energie AG, angesichts der Veröffentlichung der Zahlen für das ersten Quartal des Geschäftsjahres 2023 (1. Oktober 2022 bis 31. Dezember 2022). Trotz der nach wie vor unsicheren gesamtwirtschaftlichen Lage und der Volatilität an den Energie- und Beschaffungsmärkten sei man gut in die ersten drei Monate des laufenden Geschäftsjahres 2023 gestartet.

Die bereinigten Umsatzerlöse lagen nach Unternehmensangaben mit rund 1,6 Milliarden Euro um 21 Prozent über dem Vorjahr. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf die gegenüber der Vorjahresperiode höheren Großhandelspreise für Strom und Gas zurückzuführen. Das operative Ergebnis (operatives Adjusted Ebit) – also das Ergebnis ohne Veräußerungsgewinne – betrug 145 Millionen Euro und bewegte sich damit deutlich über dem Vorjahresniveau (92 Millionen Euro). Um den Vergleich mit den Vorjahren nicht zu verzerren, wurden bei dieser Ergebniskennzahl Einmaleffekte außer Acht gelassen, die im Berichtsquartal durch den Verkauf des tschechischen Teilkonzerns erzielt wurden.

Tochter Juwi baut Mega-PV-Parks in den USA

Der Ergebnisanstieg resultierte zum einen aus Sonderentwicklungen im Energiegroßhandel. Zum anderen profitierte das Ergebnis von dem internationalen Projektentwicklungsgeschäft im Bereich erneuerbarer Energien. So realisiert die 100-prozentige MVV-Tochter Juwi mit dem Projekt "Pike Solar" im US-Bundesstaat Colorado den größten Solarpark ihrer Unternehmensgeschichte. Er soll bis zum Jahresende 2023 in Betrieb gehen. Dafür werden in den nächsten Monaten 414.000 Solarmodule auf einer Fläche von rund 530 Hektar installiert, was etwa der Größe von 742 Fußballfeldern entspricht. Mit einer Leistung von über 223 MW kann der Park Strom für rund 46.300 Haushalte liefern. Darüber hinaus setzt Juwi ein nochmals größeres Solarprojekt mit einer Leistung von rund 330 MW im US-Bundesstaat Washington um, das bis Ende des Jahres 2025 ans Netz gehen soll. Auch in Japan realisiert Juwi eine Solaranlage in größerem Umfang.

Negativ auf das operative Ergebnis wirkte sich die Erlösabschöpfung für den Monat Dezember aus. Diese hatte der Bund Ende des Jahres 2022 beschlossen, um daraus die Preisbremsen zur Entlastung von Verbrauchern und Industrie zu refinanzieren. Außerdem belastete die gegenüber dem Vorjahr mildere Witterung das Ergebnis.

Energiesparmaßnahmen zeigen Wirkung

"Nicht nur durch die milden Wintertemperaturen, sondern auch durch die Einsparmaßnahmen der Kunden sind der Wärme- und Gasabsatz im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2023 gesunken", erklärte Müller dazu. "Damit haben die eindringlichen Aufrufe des Bundes und der EU ebenso Wirkung gezeigt wie unsere Informationskampagne zum Energiesparen." Im Netzgebiet Mannheim hätten die Kunden beispielsweise von Oktober 2022 bis Januar 2023 witterungsbereinigt bis zu 15 Prozent weniger Gas verbraucht als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.

Für das Gesamtjahr erwartet MVV zum jetzigen Zeitpunkt unverändert, dass das Adjusted Ebit aus operativer Sicht – also ohne Veräußerungsgewinne – mindestens das Niveau des Vorjahres erreichen wird. Man sehe aber auch Chancen, den Wert des Vorjahres übertreffen zu können, so Müller.

Zudem findet der MVV-Chef, dass Deutschland sich bisher in der Energiekrise "nicht schlecht behauptet" hat. Die Bundesregierung habe mit ihren kurzfristig wirkenden Maßnahmen zur Sicherung der Energieversorgung und zur sozialen Abfederung der Energiepreise die richtigen Schwerpunkte gesetzt. "Nun gilt es, den Blick wieder weiter nach vorne zu richten auf den langfristigen Umbau Deutschlands hin zur Klimaneutralität", forderte Müller. Und ergänzte: "Klimapositiv ab spätestens 2040 ist nach wie vor der Kompass unserer gesamten Gruppe sowie unser Differenzierungsmerkmal im Wettbewerb."

Diese ambitionierten Ziele verlangten zugleich, dass das Energieunternehmen auch sein Beteiligungsportfolio immer wieder überprüft und bewertet, wie Müller ausführte. Vor diesem Hintergrund hatte sich das Unternehmen im Geschäftsjahr 2022 entschieden, seine tschechische Tochtergesellschaft "MVV Energie CZ" zu verkaufen. Die Veräußerung an den Investor "Cube Infrastructure Managers" wurde im Dezember 2022 erfolgreich abgeschlossen. Der Veräußerungserlös soll in den weiteren Ausbau der Wärmewende, der Stromwende und in grüne Kundenlösungen investiert werden, kündigte Müller an.

Die vollständige Quartalsmitteilung auf der Internetseite der MVV AG.
 
Kennzahlen der MVV Energie (in Mio. Euro)
in Mio. Euro1.10. - 31.12.221.10. - 31.12.21Veränderung
Bereinigter Umsatz ohne Energiesteuern1.5661.291+21 %
Adjusted Ebitda ohne Veräußerungsgewinne196143+37 %
Adjusted Ebit ohne Veräußerungsgewinne14592+58 %
Investitionen7889-12 %
Mitarbeitende6.1326.568-7 %
Quelle: MVV

Dienstag, 14.02.2023, 15:20 Uhr
Günter Drewnitzky

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