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Energie & Management > Elektrofahrzeuge - Mobility House bietet Bonus für netzdienliches Laden
Quelle: Shutterstock / Smile Fight
Elektrofahrzeuge

Mobility House bietet Bonus für netzdienliches Laden

Der E-Mobilitätsanbieter The Mobility House bietet eine neue Tarifoption für Elektroauto-Nutzer. Doch das soll nur der erste Schritt Richtung Zukunft sein.
Von einem „iPhone-Moment der Elektromobilität“ war auf der Pressekonferenz des Elektromobilitätsanbieters The Mobility House (TMH) am 18. Oktober die Rede. Angekündigt war nicht weniger als die Vorstellung eines neues Produktes, das Elektroautos „zum Booster der Energiewende machen soll“. Präsentiert wurde dann: eine Heimlade-Option für Elektroauto-Besitzer.

Mithilfe der App „eyond“ sollen Kunden künftig ihr Elektroauto automatisiert dann laden können, wenn die Strompreise aufgrund geringer Netzauslastung niedrig sind. So könne man „die schwankende Verfügbarkeit von erneuerbaren Energien mit den Ladebedarfen der Nutzerinnen und Nutzer in Einklang bringen", so die Entwickler.

Voraussetzungen dafür: ein kompatibles E-Auto – die Steuerung über verschiedene Wallboxen soll ab 2024 möglich sein – und ein Vertrag im Ökostrom-Tarif von The Mobility House.

Anders als die Ladetarife anderer Anbieter setzt das Unternehmen mit Deutschlandsitz in München dabei nicht auf dynamische Tarife, sondern auf einen über die einjährige Vertragslaufzeit festen Arbeits- und Grundpreis. Aber: Für jede Kilowattstunde, mit der das E-Auto flexibel geladen wird, verspricht das Unternehmen einen monatlichen Bonus. Die Idee dahinter: Für den nicht variablen Stromverbrauch im Haushalt trägt der Kunde kein Preisrisiko. Mit der Zustimmung, das Auto flexibel innerhalb eines bestimmten Zeitfensters automatisch laden zu lassen, kann The Mobility House den Speicher des Kunden dennoch als Flexibilitätsoption nutzen.

Um den optimalen Ladezeitpunkt zu berechnen, berücksichtige die Technologie neben dem Day-ahead-Markt auch den Intraday-Markt bis fünf Minuten vor Beladung und betrachte dabei nicht nur den Bedarf einzelner Eyond-App-Nutzer, sondern die zur Verfügung gestellte Flexibilität aller so vernetzten Fahrzeugbatterien.
 
 
Bidirektionales Laden von 2024 an

Das 2009 gegründete Unternehmen will ereits 2024 mit ersten Angeboten zum bidirektionalen Laden starten. In den vergangenen Monaten waren verschiedene Feldversuche zur Zufriedenheit des Unternehmens verlaufen, so zum Beispiel ein auf dem Euref-Campus in Berlin durchgeführter Pilot: 18 Second-Life-Fahrzeugbatterien von Audi wurden dort mit echten Verbrauchs- und Ladeprofilen sowie tatsächlichem Marktverhalten vermarktet – und erlösten hochgerechnet etwa 1.500 Euro pro Batterie und Jahr am Energiemarkt.

Die Steuerung übernahm die TMH-Software, die über Algorithmen den Ladezustand der Batterien regulierte und deren aggregierte Flexibilität an den Energiemärkten vermarktete. Berücksichtigt worden seien neben den Erlöspotentialen im Energiemarkt auch der Mobilitätsbedarf der Fahrer, die Degradation der Batterie und das vorgelagerte Netz beziehungsweise der Netzanschluss, wie es in einer Mitteilung des Unternehmens dazu heißt.

Start mit Renault

„Die Automobilhersteller sind so gut wie am Start“, mit diesen Worten äußerte sich TMH-Geschäftsführer Marcus Fendt im Gespräch mit dem Branchenportal Electrive zu den Perspektiven. Bereits jetzt seien viele E-Auto-Modelle technisch für das bidirektionale Laden bereit. Mit dem Smart Meter Rollout und der flächendeckenden Einführung dynamischer Tarife würden weitere Voraussetzungen geschaffen.

Noch zu lösen seien regulatorische Fragen, wie beispielsweise die Doppelbesteuerung durch Mehrwertsteuer, Stromsteuer und Konzessionsabgaben. Auch müssten Standards - wie einheitliche Netzanschlussverträge - geschaffen werden. Grundsätzlich aber, so Fendt, halte er die Etablierung des bidirektionalen Ladens innerhalb der nächsten ein bis zwei Jahre für realistisch.

Starten wird The Mobility House mit dem französischen Automobil-Hersteller Renault: Im Juni 2023 hatte TMH eine Kooperation mit der Renault-Marke Mobilize vorgestellt. Demnach wollen die Partner von 2024 an mit der Markteinführung des Renault 5 in Frankreich und Deutschland sowie von 2025 an in Großbritannien eine bidirektionale Lademöglichkeit anbieten.

Das Angebot soll aus vier Komponenten bestehen: einem elektrischen Fahrzeug mit integrierter bidirektionaler Ladefunktion, der bidirektionalen Ladestation „Mobilize Powerbox“, einem Mobilize Energievertrag sowie einer mobilen App für die individuelle Steuerung.

Donnerstag, 19.10.2023, 16:39 Uhr
Katia Meyer-Tien
Energie & Management > Elektrofahrzeuge - Mobility House bietet Bonus für netzdienliches Laden
Quelle: Shutterstock / Smile Fight
Elektrofahrzeuge
Mobility House bietet Bonus für netzdienliches Laden
Der E-Mobilitätsanbieter The Mobility House bietet eine neue Tarifoption für Elektroauto-Nutzer. Doch das soll nur der erste Schritt Richtung Zukunft sein.
Von einem „iPhone-Moment der Elektromobilität“ war auf der Pressekonferenz des Elektromobilitätsanbieters The Mobility House (TMH) am 18. Oktober die Rede. Angekündigt war nicht weniger als die Vorstellung eines neues Produktes, das Elektroautos „zum Booster der Energiewende machen soll“. Präsentiert wurde dann: eine Heimlade-Option für Elektroauto-Besitzer.

Mithilfe der App „eyond“ sollen Kunden künftig ihr Elektroauto automatisiert dann laden können, wenn die Strompreise aufgrund geringer Netzauslastung niedrig sind. So könne man „die schwankende Verfügbarkeit von erneuerbaren Energien mit den Ladebedarfen der Nutzerinnen und Nutzer in Einklang bringen", so die Entwickler.

Voraussetzungen dafür: ein kompatibles E-Auto – die Steuerung über verschiedene Wallboxen soll ab 2024 möglich sein – und ein Vertrag im Ökostrom-Tarif von The Mobility House.

Anders als die Ladetarife anderer Anbieter setzt das Unternehmen mit Deutschlandsitz in München dabei nicht auf dynamische Tarife, sondern auf einen über die einjährige Vertragslaufzeit festen Arbeits- und Grundpreis. Aber: Für jede Kilowattstunde, mit der das E-Auto flexibel geladen wird, verspricht das Unternehmen einen monatlichen Bonus. Die Idee dahinter: Für den nicht variablen Stromverbrauch im Haushalt trägt der Kunde kein Preisrisiko. Mit der Zustimmung, das Auto flexibel innerhalb eines bestimmten Zeitfensters automatisch laden zu lassen, kann The Mobility House den Speicher des Kunden dennoch als Flexibilitätsoption nutzen.

Um den optimalen Ladezeitpunkt zu berechnen, berücksichtige die Technologie neben dem Day-ahead-Markt auch den Intraday-Markt bis fünf Minuten vor Beladung und betrachte dabei nicht nur den Bedarf einzelner Eyond-App-Nutzer, sondern die zur Verfügung gestellte Flexibilität aller so vernetzten Fahrzeugbatterien.
 
 
Bidirektionales Laden von 2024 an

Das 2009 gegründete Unternehmen will ereits 2024 mit ersten Angeboten zum bidirektionalen Laden starten. In den vergangenen Monaten waren verschiedene Feldversuche zur Zufriedenheit des Unternehmens verlaufen, so zum Beispiel ein auf dem Euref-Campus in Berlin durchgeführter Pilot: 18 Second-Life-Fahrzeugbatterien von Audi wurden dort mit echten Verbrauchs- und Ladeprofilen sowie tatsächlichem Marktverhalten vermarktet – und erlösten hochgerechnet etwa 1.500 Euro pro Batterie und Jahr am Energiemarkt.

Die Steuerung übernahm die TMH-Software, die über Algorithmen den Ladezustand der Batterien regulierte und deren aggregierte Flexibilität an den Energiemärkten vermarktete. Berücksichtigt worden seien neben den Erlöspotentialen im Energiemarkt auch der Mobilitätsbedarf der Fahrer, die Degradation der Batterie und das vorgelagerte Netz beziehungsweise der Netzanschluss, wie es in einer Mitteilung des Unternehmens dazu heißt.

Start mit Renault

„Die Automobilhersteller sind so gut wie am Start“, mit diesen Worten äußerte sich TMH-Geschäftsführer Marcus Fendt im Gespräch mit dem Branchenportal Electrive zu den Perspektiven. Bereits jetzt seien viele E-Auto-Modelle technisch für das bidirektionale Laden bereit. Mit dem Smart Meter Rollout und der flächendeckenden Einführung dynamischer Tarife würden weitere Voraussetzungen geschaffen.

Noch zu lösen seien regulatorische Fragen, wie beispielsweise die Doppelbesteuerung durch Mehrwertsteuer, Stromsteuer und Konzessionsabgaben. Auch müssten Standards - wie einheitliche Netzanschlussverträge - geschaffen werden. Grundsätzlich aber, so Fendt, halte er die Etablierung des bidirektionalen Ladens innerhalb der nächsten ein bis zwei Jahre für realistisch.

Starten wird The Mobility House mit dem französischen Automobil-Hersteller Renault: Im Juni 2023 hatte TMH eine Kooperation mit der Renault-Marke Mobilize vorgestellt. Demnach wollen die Partner von 2024 an mit der Markteinführung des Renault 5 in Frankreich und Deutschland sowie von 2025 an in Großbritannien eine bidirektionale Lademöglichkeit anbieten.

Das Angebot soll aus vier Komponenten bestehen: einem elektrischen Fahrzeug mit integrierter bidirektionaler Ladefunktion, der bidirektionalen Ladestation „Mobilize Powerbox“, einem Mobilize Energievertrag sowie einer mobilen App für die individuelle Steuerung.

Donnerstag, 19.10.2023, 16:39 Uhr
Katia Meyer-Tien

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