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Energie & Management > Bilanz - LEW liefert weniger Gas, aber gute Zahlen
Quelle: LEW / Thorsten Franzisi
Bilanz

LEW liefert weniger Gas, aber gute Zahlen

Der Augsburger Regionalversorger Lechwerke AG hat den Erdgasvertrieb aufgegeben. Dem Jahresergebnis 2023 hat es nicht geschadet.
So richtig mitbekommen hat man es gar nicht: Im Zuge einer strategischen Fokussierung habe die Lechwerke AG (LEW) den Vertrieb von Erdgas seit Mitte vergangenen Jahres eingestellt, teilte das Unternehmen bei der Vorlage seiner Jahreszahlen 2023 mit. Gleichwohl erwirtschaftete die mehrheitlich zum Eon-Konzern gehörende Gesellschaft vor Zinsen und Steuern (Ebit) ein Ergebnis von rund 226 Millionen Euro „und damit knapp 20 Prozent über dem Vorjahr“.

Den Großteil der Gaslieferverträge mit Privat- und Gewerbekunden hat die LEW zum 1. August 2023 auf die Eon Energie Deutschland GmbH übertragen. „Wir fokussieren uns auf den Vertrieb von Strom und von Energielösungen, die auch die Bereiche Mobilität und Wärme umfassen“, wird LEW-Vorstand Dietrich Gemmel zitiert, der zusammen mit Christian Barr das Unternehmen führt.

Auch im Bereich „volumenstarker Stromlieferverträge hat die LEW die bereits vor einigen Jahren eingeleitete Fokussierung fortgeführt“, heißt es weiter. Verträge vor allem von großen Geschäftskunden laufen den Bilanzangaben nun aus. Entsprechend gab es sowohl im Strom- als auch im Gasabsatz der LEW deutliche Rückgänge bei den Mengen.

Gewinnsprung beim Jahresüberschuss

Im Stromsektor belief sich der Absatz im Jahr 2023 auf 6,8 Milliarden kWh, was im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang um 36,3 Prozent bedeutet. Bei Erdgas wurden im vergangenen Jahr 1,79 Milliarden kWh veräußert, was einen Rückgang zu 2022 von 29,6 Prozent darstellt.

Der Umsatz der LEW-Gruppe belief sich im abgelaufenen Jahr auf 1,58 Milliarden Euro, was einem Rückgang um 40,5 Prozent entspricht. „Der Umsatz der LEW-Gruppe hat sich auf Vorkrisenniveau normalisiert“, heißt es dazu. Das bereinigte Ebit belief sich auf 225,9 Millionen Euro.

Eine deutliche Steigerung gab es beim Jahresüberschuss 2023 von rund 20 Millionen auf 137 Millionen Euro innerhalb eines Jahres. Die Verteilnetztochter LEW Verteilnetz GmbH (LVN) benötigte 2022 laut Bilanz noch einen Zuschuss von rund 23 Millionen Euro von der Muttergesellschaft. Ein Jahr später führte die Netzgesellschaft allerdings wieder knapp 79 Millionen Ergebnis an die Mutter ab.
 
Die LEW-Vorstände Christian Barr (links) und Dietrich Gemmel
Quelle: Modi

Ein Treiber der guten Entwicklung ist die Nachfrage nach Photovoltaik in der Region. Seit 2020 hat sich die jährliche Anzahl der Anmeldungen von Photovoltaikanlagen bei der LEW Verteilnetz GmbH etwa vervierfacht. Im vergangenen Jahr verzeichnete LEW Verteilnetz rund 25.000 solcher Neuanmeldungen.

Mittlerweile speisen mehr als 100.000 Anlagen Ökostrom in das Netz von LVN ein. „Rein rechnerisch ist etwa alle 300 Meter eine Erzeugungsanlage an das Netz von LVN angeschlossen.“ Die LVN gehört damit nach eigener Aussage zu den Netzbetreibern mit der höchsten Dichte an Anlagen in Deutschland. „Im Jahr 2023 haben wir so viele Photovoltaikanlagen wie noch nie innerhalb eines Jahres ans Netz genommen“, so Vorstand Barr.

Der PV-Boom wirkte sich auch auf die Mitarbeiterzahl aus. Die Zahl der Neueinstellungen lag so hoch wie noch nie: 267 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter traten 2023 in die Unternehmen der LEW-Gruppe ein. Insgesamt beschäftigte die LEW zum Jahresende 2023 rund 1.900 Mitarbeitende, 121 mehr als im Vorjahr.

Bei planmäßigem Geschäftsverlauf erwarten die Lechwerke für das Geschäftsjahr 2024 ein Jahresüberschuss in der Bandbreite von 100 bis 120 Millionen Euro.
 
Geschäftszahlen der Lechwerke AG
 2023 2022 Veränderung %
Umsatz (in Millionen Euro)1.5762.649−40,5
Ebit (in Millionen Euro)225,9188,8+19,6
Jahresüberschuss (in Millionen Euro)137,121,4+540,6 
Mitarbeiterzahl1.9181.797+6,7
Quelle: LEW

Freitag, 22.03.2024, 15:48 Uhr
Stefan Sagmeister
Energie & Management > Bilanz - LEW liefert weniger Gas, aber gute Zahlen
Quelle: LEW / Thorsten Franzisi
Bilanz
LEW liefert weniger Gas, aber gute Zahlen
Der Augsburger Regionalversorger Lechwerke AG hat den Erdgasvertrieb aufgegeben. Dem Jahresergebnis 2023 hat es nicht geschadet.
So richtig mitbekommen hat man es gar nicht: Im Zuge einer strategischen Fokussierung habe die Lechwerke AG (LEW) den Vertrieb von Erdgas seit Mitte vergangenen Jahres eingestellt, teilte das Unternehmen bei der Vorlage seiner Jahreszahlen 2023 mit. Gleichwohl erwirtschaftete die mehrheitlich zum Eon-Konzern gehörende Gesellschaft vor Zinsen und Steuern (Ebit) ein Ergebnis von rund 226 Millionen Euro „und damit knapp 20 Prozent über dem Vorjahr“.

Den Großteil der Gaslieferverträge mit Privat- und Gewerbekunden hat die LEW zum 1. August 2023 auf die Eon Energie Deutschland GmbH übertragen. „Wir fokussieren uns auf den Vertrieb von Strom und von Energielösungen, die auch die Bereiche Mobilität und Wärme umfassen“, wird LEW-Vorstand Dietrich Gemmel zitiert, der zusammen mit Christian Barr das Unternehmen führt.

Auch im Bereich „volumenstarker Stromlieferverträge hat die LEW die bereits vor einigen Jahren eingeleitete Fokussierung fortgeführt“, heißt es weiter. Verträge vor allem von großen Geschäftskunden laufen den Bilanzangaben nun aus. Entsprechend gab es sowohl im Strom- als auch im Gasabsatz der LEW deutliche Rückgänge bei den Mengen.

Gewinnsprung beim Jahresüberschuss

Im Stromsektor belief sich der Absatz im Jahr 2023 auf 6,8 Milliarden kWh, was im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang um 36,3 Prozent bedeutet. Bei Erdgas wurden im vergangenen Jahr 1,79 Milliarden kWh veräußert, was einen Rückgang zu 2022 von 29,6 Prozent darstellt.

Der Umsatz der LEW-Gruppe belief sich im abgelaufenen Jahr auf 1,58 Milliarden Euro, was einem Rückgang um 40,5 Prozent entspricht. „Der Umsatz der LEW-Gruppe hat sich auf Vorkrisenniveau normalisiert“, heißt es dazu. Das bereinigte Ebit belief sich auf 225,9 Millionen Euro.

Eine deutliche Steigerung gab es beim Jahresüberschuss 2023 von rund 20 Millionen auf 137 Millionen Euro innerhalb eines Jahres. Die Verteilnetztochter LEW Verteilnetz GmbH (LVN) benötigte 2022 laut Bilanz noch einen Zuschuss von rund 23 Millionen Euro von der Muttergesellschaft. Ein Jahr später führte die Netzgesellschaft allerdings wieder knapp 79 Millionen Ergebnis an die Mutter ab.
 
Die LEW-Vorstände Christian Barr (links) und Dietrich Gemmel
Quelle: Modi

Ein Treiber der guten Entwicklung ist die Nachfrage nach Photovoltaik in der Region. Seit 2020 hat sich die jährliche Anzahl der Anmeldungen von Photovoltaikanlagen bei der LEW Verteilnetz GmbH etwa vervierfacht. Im vergangenen Jahr verzeichnete LEW Verteilnetz rund 25.000 solcher Neuanmeldungen.

Mittlerweile speisen mehr als 100.000 Anlagen Ökostrom in das Netz von LVN ein. „Rein rechnerisch ist etwa alle 300 Meter eine Erzeugungsanlage an das Netz von LVN angeschlossen.“ Die LVN gehört damit nach eigener Aussage zu den Netzbetreibern mit der höchsten Dichte an Anlagen in Deutschland. „Im Jahr 2023 haben wir so viele Photovoltaikanlagen wie noch nie innerhalb eines Jahres ans Netz genommen“, so Vorstand Barr.

Der PV-Boom wirkte sich auch auf die Mitarbeiterzahl aus. Die Zahl der Neueinstellungen lag so hoch wie noch nie: 267 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter traten 2023 in die Unternehmen der LEW-Gruppe ein. Insgesamt beschäftigte die LEW zum Jahresende 2023 rund 1.900 Mitarbeitende, 121 mehr als im Vorjahr.

Bei planmäßigem Geschäftsverlauf erwarten die Lechwerke für das Geschäftsjahr 2024 ein Jahresüberschuss in der Bandbreite von 100 bis 120 Millionen Euro.
 
Geschäftszahlen der Lechwerke AG
 2023 2022 Veränderung %
Umsatz (in Millionen Euro)1.5762.649−40,5
Ebit (in Millionen Euro)225,9188,8+19,6
Jahresüberschuss (in Millionen Euro)137,121,4+540,6 
Mitarbeiterzahl1.9181.797+6,7
Quelle: LEW

Freitag, 22.03.2024, 15:48 Uhr
Stefan Sagmeister

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