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Energie & Management > Studien - Jedes zehnte neue Unternehmen direkt im Klimaschutz tätig
Quelle: Fotolia / mik38
Studien

Jedes zehnte neue Unternehmen direkt im Klimaschutz tätig

Mehr als jede zehnte Unternehmensgründung entfiel zuletzt auf den Bereich Klimaschutz. Laut einer Studie will ferner mehr als die Hälfte aller neuen Firmen klimaneutral wirtschaften.
Wer heute Unternehmen gründet, für die und den spielt mehrheitlich der Klimaschutz eine bedeutende Rolle. Das besagt eine Studie der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), die eine Sonderauswertung ihres aktuellen Gründungsmonitors vorgenommen hat. Gleichwohl stagnieren die 2022 erhobenen Werte gegenüber dem Vorjahr.

Mit 11 Prozent ist der Anteil von Neugründungen, deren Produkte und Dienstleistungen direkt dem Bereich Klimaschutz zuzuordnen sind, leicht gestiegen. Im Jahr 2021 waren es noch 10 Prozent gewesen. Rechnet man Produkte und Dienstleistungen sowie allgemeine betriebliche Maßnahmen zum Klimaschutz zusammen, ist umweltverträgliches Wirtschaften für 54 Prozent aller Neugründungen aus dem vergangenen Jahr bedeutsam.

Anstrengungen für Klimaschutz sollen perspektivisch zunehmen

Die KfW-Studie, nach eigenen Angaben die größte wissenschaftliche Gründungsbefragung in Deutschland, wirft zugleich einen Blick voraus und hat auch vor der Unternehmensgründung stehende Menschen befragt. Hier zeige sich laut KfW, dass Klimaneutralität als Ziel bei Gründungen wohl eher zunehmen werde. 18 Prozent der Befragten wollen demnach mit eigenen Klimaschutzmaßnahmen Klimaneutralität erreichen.

„Es freut mich zu sehen, dass bereits heute jede zehnte Existenzgründung mit dem Ziel der Klimaneutralität erfolgt und sogar ein noch deutlich größerer Teil der zukünftigen Gründerinnen und Gründer dieses Ziel anstrebt“, sagt Fritzi Köhler-Geib, KfW-Chefvolkswirtin.

Zwar hatte die Erhebung für 2021 noch ergeben, dass mehr Neugründungen den Klimaschutz im Blick hatten (58 Prozent gegenüber 53 Prozent im Jahr 2022). Zugleich verstärkte die Gruppe neuer Unternehmen, die selbst Klimaschutzmaßnahmen durchführen, allerdings ihre Bemühungen. 36  Prozent gaben an, eine Vielzahl von Maßnahmen für das Klima umzusetzen, 2021 waren es noch 27 Prozent. Und parallel wurde die Gruppe der jungen Unternehmen ohne oder mit wenig Klimaschutzaktivitäten deutlich kleiner: Sie ging von 30  Prozent auf 18 Prozent zurück.

Dies ist für die Verantwortlichen der Studie ein ambivalentes Ergebnis. Der leichte Rückgang von neu gegründeten Unternehmen mit Klimaschutz-Bezug könne mit Sparmaßnahmen zu tun haben. Angesichts gestiegener Energiepreise und höherer Inflation im Jahr 2022 könne die Bereitschaft gesunken sein, zum Beispiel teurere Ökotarife bei Strom und Gas zu bezahlen. Andererseits könnten die hohen Preise auch anreizend auf Klimaschutzmaßnahmen gewirkt haben, etwa durch verstärkte Energiesparmaßnahmen, um ebenfalls Kosten zu senken.

Die KfW-Studie unterscheidet auch zwischen den Geschlechtern, Altersklassen und Sektoren. So wollen mehr Männer (11 Prozent) als Frauen (8 Prozent) bei ihren Unternehmensgründungen Klimaschutzmaßnahmen verankern, um Klimaneutralität zu erreichen. Jüngere (unter 50 Jahre) sind zu 11 Prozent engagiert, Ältere zu 7 Prozent. Zwischen Vollerwerb (7 Prozent) und Nebenerwerb (13 Prozent) ist ebenso eine Spreizung zu erkennen wie zwischen gewerblichen (11 Prozent) und freiberuflichen Gründungen (6 Prozent).

Die festgestellten Differenzen erklärt die Studie grob mit Branchenunterschieden. Der 5-Jahres-Schnitt habe ergeben, dass Klimaneutralität im verarbeitenden Gewerbe für 12 Prozent der neuen Unternehmen eine Rolle spiele, im Handel für 11 Prozent, bei wirtschaftlichen Dienstleistungen für 10  Prozent, im Bau für 7 Prozent und bei persönlichen Dienstleistungen für 5 Prozent.

Dienstag, 5.12.2023, 16:33 Uhr
Volker Stephan
Energie & Management > Studien - Jedes zehnte neue Unternehmen direkt im Klimaschutz tätig
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Jedes zehnte neue Unternehmen direkt im Klimaschutz tätig
Mehr als jede zehnte Unternehmensgründung entfiel zuletzt auf den Bereich Klimaschutz. Laut einer Studie will ferner mehr als die Hälfte aller neuen Firmen klimaneutral wirtschaften.
Wer heute Unternehmen gründet, für die und den spielt mehrheitlich der Klimaschutz eine bedeutende Rolle. Das besagt eine Studie der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), die eine Sonderauswertung ihres aktuellen Gründungsmonitors vorgenommen hat. Gleichwohl stagnieren die 2022 erhobenen Werte gegenüber dem Vorjahr.

Mit 11 Prozent ist der Anteil von Neugründungen, deren Produkte und Dienstleistungen direkt dem Bereich Klimaschutz zuzuordnen sind, leicht gestiegen. Im Jahr 2021 waren es noch 10 Prozent gewesen. Rechnet man Produkte und Dienstleistungen sowie allgemeine betriebliche Maßnahmen zum Klimaschutz zusammen, ist umweltverträgliches Wirtschaften für 54 Prozent aller Neugründungen aus dem vergangenen Jahr bedeutsam.

Anstrengungen für Klimaschutz sollen perspektivisch zunehmen

Die KfW-Studie, nach eigenen Angaben die größte wissenschaftliche Gründungsbefragung in Deutschland, wirft zugleich einen Blick voraus und hat auch vor der Unternehmensgründung stehende Menschen befragt. Hier zeige sich laut KfW, dass Klimaneutralität als Ziel bei Gründungen wohl eher zunehmen werde. 18 Prozent der Befragten wollen demnach mit eigenen Klimaschutzmaßnahmen Klimaneutralität erreichen.

„Es freut mich zu sehen, dass bereits heute jede zehnte Existenzgründung mit dem Ziel der Klimaneutralität erfolgt und sogar ein noch deutlich größerer Teil der zukünftigen Gründerinnen und Gründer dieses Ziel anstrebt“, sagt Fritzi Köhler-Geib, KfW-Chefvolkswirtin.

Zwar hatte die Erhebung für 2021 noch ergeben, dass mehr Neugründungen den Klimaschutz im Blick hatten (58 Prozent gegenüber 53 Prozent im Jahr 2022). Zugleich verstärkte die Gruppe neuer Unternehmen, die selbst Klimaschutzmaßnahmen durchführen, allerdings ihre Bemühungen. 36  Prozent gaben an, eine Vielzahl von Maßnahmen für das Klima umzusetzen, 2021 waren es noch 27 Prozent. Und parallel wurde die Gruppe der jungen Unternehmen ohne oder mit wenig Klimaschutzaktivitäten deutlich kleiner: Sie ging von 30  Prozent auf 18 Prozent zurück.

Dies ist für die Verantwortlichen der Studie ein ambivalentes Ergebnis. Der leichte Rückgang von neu gegründeten Unternehmen mit Klimaschutz-Bezug könne mit Sparmaßnahmen zu tun haben. Angesichts gestiegener Energiepreise und höherer Inflation im Jahr 2022 könne die Bereitschaft gesunken sein, zum Beispiel teurere Ökotarife bei Strom und Gas zu bezahlen. Andererseits könnten die hohen Preise auch anreizend auf Klimaschutzmaßnahmen gewirkt haben, etwa durch verstärkte Energiesparmaßnahmen, um ebenfalls Kosten zu senken.

Die KfW-Studie unterscheidet auch zwischen den Geschlechtern, Altersklassen und Sektoren. So wollen mehr Männer (11 Prozent) als Frauen (8 Prozent) bei ihren Unternehmensgründungen Klimaschutzmaßnahmen verankern, um Klimaneutralität zu erreichen. Jüngere (unter 50 Jahre) sind zu 11 Prozent engagiert, Ältere zu 7 Prozent. Zwischen Vollerwerb (7 Prozent) und Nebenerwerb (13 Prozent) ist ebenso eine Spreizung zu erkennen wie zwischen gewerblichen (11 Prozent) und freiberuflichen Gründungen (6 Prozent).

Die festgestellten Differenzen erklärt die Studie grob mit Branchenunterschieden. Der 5-Jahres-Schnitt habe ergeben, dass Klimaneutralität im verarbeitenden Gewerbe für 12 Prozent der neuen Unternehmen eine Rolle spiele, im Handel für 11 Prozent, bei wirtschaftlichen Dienstleistungen für 10  Prozent, im Bau für 7 Prozent und bei persönlichen Dienstleistungen für 5 Prozent.

Dienstag, 5.12.2023, 16:33 Uhr
Volker Stephan

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