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Energie & Management > Studien - Investitionen in Nachhaltigkeit stagnieren
Quelle: Fotolia
Studien

Investitionen in Nachhaltigkeit stagnieren

Der Anteil der Manager, die in Nachhaltigkeit einen geschäftlichen Nutzen sehen, hat sich laut einer Umfrage binnen Jahresfrist verdreifacht. Am Umsetzungstempo zeigt sich das nicht.
Die Wirtschaft denkt zusehends um: Nach einer Umfrage der Unternehmensberatung Capgemini erkennen inzwischen 67 Prozent der Unternehmenslenker in Deutschland in Nachhaltigkeit einen geschäftlichen Nutzen. Vergangenes Jahr, als die Erhebung zum ersten Mal stattgefunden hatte, lag der Anteil bei 18 Prozent. Weltweit versprechen sich jetzt 63 Prozent der Manager Vorteile von nachhaltigen Geschäftspraktiken (2022: 21 Prozent), heißt es.

Als Hauptgründe für die Einführung entsprechender Strategien und Initiativen nennt Capgemini die Regulatorik und den erwarteten Return on Investment. 74 Prozent der Manager erhofften sich von Nachhaltigkeit Umsatzsteigerungen (2022: 52 Prozent). Für 64 Prozent sei die Einhaltung von Regularien der wichtigste Grund (2022: 51 Prozent). Und nicht zuletzt auch ausschlaggebend: „Die Folgen des Klimawandels und ihre Kosten sind offenkundig. Das motiviert viele zu handeln“, sagt Julia Müller, Nachhaltigkeitsexpertin der Unternehmensberatung mit Sitz in München. „Das Umsetzungstempo allerdings ist noch nicht hoch genug.“

Mehr To-do-Listen

„Deutliche Fortschritte“ ergibt die Umfrage, was die Nachhaltigkeitskonzepte angeht. 61 Prozent (2022: 49 Prozent) der Manager sagt, dass das Unternehmen eine Prioritätenliste erstellt hat, die in den kommenden drei Jahren umgesetzt werden soll. 57 Prozent (2022: 37 Prozent) geben an, dass sie dabei sind, das Geschäfts- oder Betriebsmodell nachhaltig umzugestalten.

In den Investitionen schlägt sich das neue Denken noch kaum nieder. Die Investitionen in ökologische Nachhaltigkeitsinitiativen und -praktiken seien 2023 gegenüber dem Vorjahr branchenübergreifend um lediglich 0,01 Prozentpunkte des Gesamtumsatzes gestiegen, berichtet das Beratungshaus.

Auch wenn es darum geht, den CO2-Fußabdruck nach den Scope-Standards zur Berechnung der Treibhausgas-Emissionen zu erfassen, hakt es der Umfrage zufolge weiter in vielen Unternehmen. Der Anteil der Führungskräfte, die angeben, dass ihr Unternehmen in der Lage ist, Daten zu Scope-1- und Scope-2-Emissionen zu erfassen, sei im Vergleich zum Vorjahr unverändert. Bei den Scope-3-Emissionen sei der Anteil weltweit von 60 Prozent im Jahr 2022 auf 51 Prozent im Jahr 2023 gesunken – in Deutschland sogar von 52 auf noch 38 Prozent.

Soziale Kriterien im Fokus

Oben auf die Agenda gerückt sei in vielen Unternehmen die soziale Nachhaltigkeit. 56 Prozent der Umfrageteilnehmer (Deutschland: 50 Prozent) geben an, dass man sich zunehmend auf solche Kriterien aus dem ESG-(Environmental, Social, Governance)-Kriterienkatalog konzentriere. Zugutekomme, dass vor allem den eigenen Mitarbeitenden. Für Arbeitnehmer entlang der Lieferketten könnte deutlich mehr getan werden, so ein weiteres Ergebnis. „Nur 38 Prozent der Befragten weltweit arbeiten ausschließlich mit Lieferanten zusammen, die existenzsichernde Löhne zahlen“, schreibt Capgemini

Als vielversprechendes Hilfsmittel für Transformation wird in vielen Chefetagen generative Künstliche Intelligenz (KI) gesehen. 59 Prozent der befragten Manager (Deutschland: 67 Prozent) glaubt laut der Unternehmensberatung, dass KI eine Schlüsselrolle bei der Transformation ihres Unternehmens in Richtung Nachhaltigkeit spielen wird.

Die Ergebnisse beruhen nach Angaben der internationalen Unternehmensberatung auf der Befragung von 2.151 Führungskräfte in 718 Unternehmen mit einem Jahresumsatz von jeweils mehr als 1 Milliarde US-Dollar (umgerechnet etwa 914 Millionen Euro). Die Befragung fand zwischen August und September statt und erstreckte sich auf elf Branchen und in 13 Ländern.

Der Bericht mit dem Titel „A World in Balance“ steht als Download auf der Internetseite der Unternehmensberatung bereit.

Mittwoch, 22.11.2023, 14:58 Uhr
Manfred Fischer
Energie & Management > Studien - Investitionen in Nachhaltigkeit stagnieren
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Investitionen in Nachhaltigkeit stagnieren
Der Anteil der Manager, die in Nachhaltigkeit einen geschäftlichen Nutzen sehen, hat sich laut einer Umfrage binnen Jahresfrist verdreifacht. Am Umsetzungstempo zeigt sich das nicht.
Die Wirtschaft denkt zusehends um: Nach einer Umfrage der Unternehmensberatung Capgemini erkennen inzwischen 67 Prozent der Unternehmenslenker in Deutschland in Nachhaltigkeit einen geschäftlichen Nutzen. Vergangenes Jahr, als die Erhebung zum ersten Mal stattgefunden hatte, lag der Anteil bei 18 Prozent. Weltweit versprechen sich jetzt 63 Prozent der Manager Vorteile von nachhaltigen Geschäftspraktiken (2022: 21 Prozent), heißt es.

Als Hauptgründe für die Einführung entsprechender Strategien und Initiativen nennt Capgemini die Regulatorik und den erwarteten Return on Investment. 74 Prozent der Manager erhofften sich von Nachhaltigkeit Umsatzsteigerungen (2022: 52 Prozent). Für 64 Prozent sei die Einhaltung von Regularien der wichtigste Grund (2022: 51 Prozent). Und nicht zuletzt auch ausschlaggebend: „Die Folgen des Klimawandels und ihre Kosten sind offenkundig. Das motiviert viele zu handeln“, sagt Julia Müller, Nachhaltigkeitsexpertin der Unternehmensberatung mit Sitz in München. „Das Umsetzungstempo allerdings ist noch nicht hoch genug.“

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„Deutliche Fortschritte“ ergibt die Umfrage, was die Nachhaltigkeitskonzepte angeht. 61 Prozent (2022: 49 Prozent) der Manager sagt, dass das Unternehmen eine Prioritätenliste erstellt hat, die in den kommenden drei Jahren umgesetzt werden soll. 57 Prozent (2022: 37 Prozent) geben an, dass sie dabei sind, das Geschäfts- oder Betriebsmodell nachhaltig umzugestalten.

In den Investitionen schlägt sich das neue Denken noch kaum nieder. Die Investitionen in ökologische Nachhaltigkeitsinitiativen und -praktiken seien 2023 gegenüber dem Vorjahr branchenübergreifend um lediglich 0,01 Prozentpunkte des Gesamtumsatzes gestiegen, berichtet das Beratungshaus.

Auch wenn es darum geht, den CO2-Fußabdruck nach den Scope-Standards zur Berechnung der Treibhausgas-Emissionen zu erfassen, hakt es der Umfrage zufolge weiter in vielen Unternehmen. Der Anteil der Führungskräfte, die angeben, dass ihr Unternehmen in der Lage ist, Daten zu Scope-1- und Scope-2-Emissionen zu erfassen, sei im Vergleich zum Vorjahr unverändert. Bei den Scope-3-Emissionen sei der Anteil weltweit von 60 Prozent im Jahr 2022 auf 51 Prozent im Jahr 2023 gesunken – in Deutschland sogar von 52 auf noch 38 Prozent.

Soziale Kriterien im Fokus

Oben auf die Agenda gerückt sei in vielen Unternehmen die soziale Nachhaltigkeit. 56 Prozent der Umfrageteilnehmer (Deutschland: 50 Prozent) geben an, dass man sich zunehmend auf solche Kriterien aus dem ESG-(Environmental, Social, Governance)-Kriterienkatalog konzentriere. Zugutekomme, dass vor allem den eigenen Mitarbeitenden. Für Arbeitnehmer entlang der Lieferketten könnte deutlich mehr getan werden, so ein weiteres Ergebnis. „Nur 38 Prozent der Befragten weltweit arbeiten ausschließlich mit Lieferanten zusammen, die existenzsichernde Löhne zahlen“, schreibt Capgemini

Als vielversprechendes Hilfsmittel für Transformation wird in vielen Chefetagen generative Künstliche Intelligenz (KI) gesehen. 59 Prozent der befragten Manager (Deutschland: 67 Prozent) glaubt laut der Unternehmensberatung, dass KI eine Schlüsselrolle bei der Transformation ihres Unternehmens in Richtung Nachhaltigkeit spielen wird.

Die Ergebnisse beruhen nach Angaben der internationalen Unternehmensberatung auf der Befragung von 2.151 Führungskräfte in 718 Unternehmen mit einem Jahresumsatz von jeweils mehr als 1 Milliarde US-Dollar (umgerechnet etwa 914 Millionen Euro). Die Befragung fand zwischen August und September statt und erstreckte sich auf elf Branchen und in 13 Ländern.

Der Bericht mit dem Titel „A World in Balance“ steht als Download auf der Internetseite der Unternehmensberatung bereit.

Mittwoch, 22.11.2023, 14:58 Uhr
Manfred Fischer

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