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Energie & Management > Klimaschutz - Im Zeichen des Green Deals
Quelle: Fotolia
Klimaschutz

Im Zeichen des Green Deals

Bei einer Energiekonferenz in Stettin sind Pilotprojekte im deutsch-polnischen Grenzgebiet vorgestellt worden.
Auf Einladung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Ostbrandenburg haben sich bei der zweiten deutsch-polnischen Energiekonferenz im polnischen Stettin mehr als 200 Teilnehmer über Pilotprojekte im weiteren deutsch-polnischen Grenzgebiet ausgetauscht. Für die Metropolregion Stettin, mit rund einer Million Einwohner, ergeben sich im Zusammenhang mit dem europäischen Green Deal spannende Perspektiven bei der Nutzung von Wasserstoff, Solarenergie und Windkraft – in Deutschland wie in Polen.
 
Das Pilotprojekt "Hycavmobil" stellte Paul Schneider von der EWE in Oldenburg vor. In Rüdersdorf bei Berlin wird bis Anfang 2023 erforscht, wie erstmals in Deutschland eine Salzkaverne allein der Einlagerung von Wasserstoff dienen soll.
 
Im brandenburgischen Rüdersdorf sollen 6.000 Tonnen Wasserstoff eingespeichert werden. Von Januar 2022 an wird die Kaverne eingesolt, von April 2022 an dann die Reinheit des Wasserstoffes über einen Zeitraum von zehn Monaten analysiert. Projektpartner sind das Zentrum für Luft- und Raumfahrt und das Institut für vernetzte Energiesysteme in Oldenburg. Das Projekt kostet etwa 10 Mio. Euro, davon trägt EWE 4 Mio. Euro.
 
Kavernenspeicher für Wasserstoff

Für die EWE ist das Projekt zukunftsweisend. Das Unternehmen verfügt über insgesamt 37 Salzkavernen mit einem Arbeitsgasvolumen von zusammen 2 Mrd. Kubikmetern. Das EWE-Erdgasnetz mit einer Länge von zusammen mehr als 55.000 Kilometern lässt sich auch für Wasserstoff nutzen. Bis 2030 rechnet das Unternehmen mit einem Wasserstoffabsatz von 3 bis 4 Mrd. kWh und peilt eine Elektrolyseleistung von 1.000 MW an.
 
Es fährt ein Wasserstoffzug nach Karow

Ein Mobilitätsprojekt mit Wasserstoff verfolgen die Kreiswerke Barnim aus Eberswalde (Brandenburg). Das kommunale Unternehmen plant, zusammen mit der Niederbarnimer Eisenbahn und dem Erneuerbaren-Projektierer Enertrag die „Heidekrautbahn“, offiziell die Linie RB 27, zwischen Berlin-Karow und Schmachtenhagen (Brandenburg) auf Wasserstoff umzustellen. Dieser soll bis zum Fahrplanwechsel 2024/25 erfolgt sein. So lassen sich jährlich 2,5 Tonnen CO2 vermeiden und 840.000 Liter Diesel einsparen. Das mit 100 Mio. Euro veranschlagte Vorhaben stehe und falle jedoch mit der Einwerbung von Fördermitteln, betonte Kreiswerke-Geschäftsführer Christian Mehnert. Im Mai 2021 stellte das Bundesverkehrsministerium 25 Mio. Euro zur Verfügung.
 
Einen nach Unternehmensangaben bisher einzigartigen Mega-Kollektor hat der Solarprojektierer Akotec aus Angermünde (Brandenburg) entwickelt. Dabei handelt es sich um einen Großkollektor, der für solarthermische Nah- und Fernwärmeanwendungen sowie Prozesswärme-Anlagen gedacht ist. Ein Sammlerdurchmesser von 64 Millimetern ermöglicht große Kollektorflächen mit minimalem Verrohrungsaufwand. Der Kollektor lässt sich mit drei unterschiedlichen Röhren bestücken, die sich in der maximalen Betriebs- und Stagnationstemperatur unterscheiden.

Mittwoch, 1.09.2021, 16:04 Uhr
Karin Rogalska
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Im Zeichen des Green Deals
Bei einer Energiekonferenz in Stettin sind Pilotprojekte im deutsch-polnischen Grenzgebiet vorgestellt worden.
Auf Einladung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Ostbrandenburg haben sich bei der zweiten deutsch-polnischen Energiekonferenz im polnischen Stettin mehr als 200 Teilnehmer über Pilotprojekte im weiteren deutsch-polnischen Grenzgebiet ausgetauscht. Für die Metropolregion Stettin, mit rund einer Million Einwohner, ergeben sich im Zusammenhang mit dem europäischen Green Deal spannende Perspektiven bei der Nutzung von Wasserstoff, Solarenergie und Windkraft – in Deutschland wie in Polen.
 
Das Pilotprojekt "Hycavmobil" stellte Paul Schneider von der EWE in Oldenburg vor. In Rüdersdorf bei Berlin wird bis Anfang 2023 erforscht, wie erstmals in Deutschland eine Salzkaverne allein der Einlagerung von Wasserstoff dienen soll.
 
Im brandenburgischen Rüdersdorf sollen 6.000 Tonnen Wasserstoff eingespeichert werden. Von Januar 2022 an wird die Kaverne eingesolt, von April 2022 an dann die Reinheit des Wasserstoffes über einen Zeitraum von zehn Monaten analysiert. Projektpartner sind das Zentrum für Luft- und Raumfahrt und das Institut für vernetzte Energiesysteme in Oldenburg. Das Projekt kostet etwa 10 Mio. Euro, davon trägt EWE 4 Mio. Euro.
 
Kavernenspeicher für Wasserstoff

Für die EWE ist das Projekt zukunftsweisend. Das Unternehmen verfügt über insgesamt 37 Salzkavernen mit einem Arbeitsgasvolumen von zusammen 2 Mrd. Kubikmetern. Das EWE-Erdgasnetz mit einer Länge von zusammen mehr als 55.000 Kilometern lässt sich auch für Wasserstoff nutzen. Bis 2030 rechnet das Unternehmen mit einem Wasserstoffabsatz von 3 bis 4 Mrd. kWh und peilt eine Elektrolyseleistung von 1.000 MW an.
 
Es fährt ein Wasserstoffzug nach Karow

Ein Mobilitätsprojekt mit Wasserstoff verfolgen die Kreiswerke Barnim aus Eberswalde (Brandenburg). Das kommunale Unternehmen plant, zusammen mit der Niederbarnimer Eisenbahn und dem Erneuerbaren-Projektierer Enertrag die „Heidekrautbahn“, offiziell die Linie RB 27, zwischen Berlin-Karow und Schmachtenhagen (Brandenburg) auf Wasserstoff umzustellen. Dieser soll bis zum Fahrplanwechsel 2024/25 erfolgt sein. So lassen sich jährlich 2,5 Tonnen CO2 vermeiden und 840.000 Liter Diesel einsparen. Das mit 100 Mio. Euro veranschlagte Vorhaben stehe und falle jedoch mit der Einwerbung von Fördermitteln, betonte Kreiswerke-Geschäftsführer Christian Mehnert. Im Mai 2021 stellte das Bundesverkehrsministerium 25 Mio. Euro zur Verfügung.
 
Einen nach Unternehmensangaben bisher einzigartigen Mega-Kollektor hat der Solarprojektierer Akotec aus Angermünde (Brandenburg) entwickelt. Dabei handelt es sich um einen Großkollektor, der für solarthermische Nah- und Fernwärmeanwendungen sowie Prozesswärme-Anlagen gedacht ist. Ein Sammlerdurchmesser von 64 Millimetern ermöglicht große Kollektorflächen mit minimalem Verrohrungsaufwand. Der Kollektor lässt sich mit drei unterschiedlichen Röhren bestücken, die sich in der maximalen Betriebs- und Stagnationstemperatur unterscheiden.

Mittwoch, 1.09.2021, 16:04 Uhr
Karin Rogalska

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