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Energie & Management > Erdgas - IEA sieht gute Krisenbewältigung
Hoffnungsträger für den kommenden Winter: Das LNG-Terminal in Wilhelmshaven ist schon in Betrieb. Quelle: N-Ports
Erdgas

IEA sieht gute Krisenbewältigung

Der aktuelle Gasmarktbericht der Internationalen Energie Agentur (IEA) beschäftigt sich mit der von Russland ausgelösten Energiekrise, die vor allem Europa zu spüren bekam und bekommt.
Von einem schweren Schock für Europa durch die eingeschränkten russischen Gaslieferungen ist im IEA-Report zum 1. Quartal 2023 die Rede, aber auch davon, wie die Länder damit zurechtgekommen sind: nämlich erstaunlich gut. Als besonders bemerkenswert wird dabei gesehen, dass es ihnen gelungen ist, ihre Gasspeicher auf überdurchschnittlich hohe Füllstände zu bringen. Als Grund dafür nennt der Bericht Rekordzuflüsse beim LNG und einen starken Rückgang des Verbrauchs, vor allem bei der energieintensiven Industrie.

Deutschland zum Beispiel ist mit einem Speicherfüllstand von 100 Prozent in den Winter gegangen und hat die neu eingeführten gesetzlichen Vorgaben immer frühzeitig erreicht. Und das, obwohl Gaslieferungen aus Russland ab Ende August ganz ausblieben.

Außerhalb Europas machten sich die russischen Kürzungen vor allem bei den Gaspreisen bemerkbar. Die Spotpreise erreichten Rekordhöhen, die Nachfrage brach ein. So gingen die am Henry Hub in den Vereinigten Staaten gehandelten Gasmengen 2022 um 5 Prozent zurück, in Europa und dem Vereinigten Königreich waren es sogar 20 Prozent. Das wird auch als Grund dafür gesehen, dass sich das Plus beim LNG trotz hoher Nachfrage in Europa insgesamt in Grenzen hielt.

Lage noch immer von Unsicherheiten geprägt

Mittlerweile hat sich das alles geändert. Das milde Winterwetter auf der Nordhalbkugel verbunden mit reichlich LNG und den inzwischen hohen Speicherständen setzt die Spotpreise in Europa und Asien unter Druck, sie sind wieder stark gefallen. Dennoch, so resümiert der IEA-Report, sei die Lage weiterhin fragil, für 2023 gebe es eine ganze Reihe von Unsicherheiten. Die Importmärkte stünden weiter unter dem Einfluss einer angespannten Versorgungslage, weitere Kürzungen aus Russland seien Anlass zur Sorge.

Hingewiesen wird im Gasmarktreport auch auf "starke politische Maßnahmen", die in Europa und anderen Importländern zu Beginn der Krise ergriffen wurden, um die Energiesicherheit zu gewährleisten und die Abhängigkeit vom Erdgas zu verringern.

Die für diesen Winter befürchtete Gasmangellage in Deutschland ist bereits vor Wochen von Politik und Verbänden "abgesagt" worden. Die Speicher sind dank der über lange Strecken milden Witterung noch gut voll: Aktuell liegt der Füllstand bei 70 Prozent, zu Beginn des russischen Angriffskriegs vor einem Jahr waren es nicht einmal 30 Prozent. Auch die Einsparungen der Verbraucher waren wirksam. Und die in Rekordzeit aus dem Boden gestampften LNG-Terminals, die zum Teil schon in Betrieb sind, machen Hoffnung, dass Industrie und Bürger auch gut durch den Winter 2023 / 2024 kommen.

Mittwoch, 1.03.2023, 15:27 Uhr
Günter Drewnitzky
Energie & Management > Erdgas - IEA sieht gute Krisenbewältigung
Hoffnungsträger für den kommenden Winter: Das LNG-Terminal in Wilhelmshaven ist schon in Betrieb. Quelle: N-Ports
Erdgas
IEA sieht gute Krisenbewältigung
Der aktuelle Gasmarktbericht der Internationalen Energie Agentur (IEA) beschäftigt sich mit der von Russland ausgelösten Energiekrise, die vor allem Europa zu spüren bekam und bekommt.
Von einem schweren Schock für Europa durch die eingeschränkten russischen Gaslieferungen ist im IEA-Report zum 1. Quartal 2023 die Rede, aber auch davon, wie die Länder damit zurechtgekommen sind: nämlich erstaunlich gut. Als besonders bemerkenswert wird dabei gesehen, dass es ihnen gelungen ist, ihre Gasspeicher auf überdurchschnittlich hohe Füllstände zu bringen. Als Grund dafür nennt der Bericht Rekordzuflüsse beim LNG und einen starken Rückgang des Verbrauchs, vor allem bei der energieintensiven Industrie.

Deutschland zum Beispiel ist mit einem Speicherfüllstand von 100 Prozent in den Winter gegangen und hat die neu eingeführten gesetzlichen Vorgaben immer frühzeitig erreicht. Und das, obwohl Gaslieferungen aus Russland ab Ende August ganz ausblieben.

Außerhalb Europas machten sich die russischen Kürzungen vor allem bei den Gaspreisen bemerkbar. Die Spotpreise erreichten Rekordhöhen, die Nachfrage brach ein. So gingen die am Henry Hub in den Vereinigten Staaten gehandelten Gasmengen 2022 um 5 Prozent zurück, in Europa und dem Vereinigten Königreich waren es sogar 20 Prozent. Das wird auch als Grund dafür gesehen, dass sich das Plus beim LNG trotz hoher Nachfrage in Europa insgesamt in Grenzen hielt.

Lage noch immer von Unsicherheiten geprägt

Mittlerweile hat sich das alles geändert. Das milde Winterwetter auf der Nordhalbkugel verbunden mit reichlich LNG und den inzwischen hohen Speicherständen setzt die Spotpreise in Europa und Asien unter Druck, sie sind wieder stark gefallen. Dennoch, so resümiert der IEA-Report, sei die Lage weiterhin fragil, für 2023 gebe es eine ganze Reihe von Unsicherheiten. Die Importmärkte stünden weiter unter dem Einfluss einer angespannten Versorgungslage, weitere Kürzungen aus Russland seien Anlass zur Sorge.

Hingewiesen wird im Gasmarktreport auch auf "starke politische Maßnahmen", die in Europa und anderen Importländern zu Beginn der Krise ergriffen wurden, um die Energiesicherheit zu gewährleisten und die Abhängigkeit vom Erdgas zu verringern.

Die für diesen Winter befürchtete Gasmangellage in Deutschland ist bereits vor Wochen von Politik und Verbänden "abgesagt" worden. Die Speicher sind dank der über lange Strecken milden Witterung noch gut voll: Aktuell liegt der Füllstand bei 70 Prozent, zu Beginn des russischen Angriffskriegs vor einem Jahr waren es nicht einmal 30 Prozent. Auch die Einsparungen der Verbraucher waren wirksam. Und die in Rekordzeit aus dem Boden gestampften LNG-Terminals, die zum Teil schon in Betrieb sind, machen Hoffnung, dass Industrie und Bürger auch gut durch den Winter 2023 / 2024 kommen.

Mittwoch, 1.03.2023, 15:27 Uhr
Günter Drewnitzky

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