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Energie & Management > Wasserstoff - H2-Readiness-Zertifikat erstmals für Komponentenhersteller
Quelle: Shutterstock / r.classen
Wasserstoff

H2-Readiness-Zertifikat erstmals für Komponentenhersteller

Das Prüf- und Zertifizierungsunternehmen Tüv Süd hat erstmalig ein Konzeptzertifikat für die H2-Readiness an einen Hersteller von Kraftwerkskomponenten vergeben. 
Entwickler und Betreiber von Gas- und Dampf (GuD)-Kraftwerken fordern von den Herstellern relevanter Komponenten und Systemen einen unabhängigen Nachweis, dass ihre Produkte auch für den künftigen Betrieb mit Wasserstoff geeignet sind. Anhand eines Leitfadens zur Definition der H2-Readiness von Kraftwerken und Kraftwerkskomponenten vergibt die Tüv Süd AG hierfür eine Zertifizierung.

Nun vermeldet das Prüf- und Zertifizierungsunternehmen die Vergabe des weltweit ersten Konzeptzertifikates an einen Komponentenhersteller: Das niederländische Unternehmen „NEM Energie B.V.“ erhält die H2-Readiness-Zertifizierung für seinen Abhitzekessel, einschließlich seines Abgas-Bypass-Systems sowie der Zubehörteile. Mithilfe der Technologie von NEM werden in GuD-Kraftwerken die Abgase der Gasturbinen in Dampf oder Warmwasser umgewandelt. 

„Das ist das erste Konzeptzertifikat, das wir für einen Hersteller von Abhitzekesseln ausstellen“, sagt Pierre Huck. „Das zeigt, dass der Leitfaden und unser Zertifizierungsprogramm modular angewendet werden können, indem die für die Bewertung relevanten Abschnitte ausgewählt werden“, so der verantwortliche Projektmanager von Tüv Süd. Das erste Konzeptzertifikat für GuD-Kraftwerke hatte Tüv Süd vor zwei Jahren an Siemens Energy für dessen Kraftwerkskonzept vergeben.

Laut dem Münchner Dienstleister kann der H2-Readiness-Leitfaden ein komplettes Kraftwerk samt aller relevanter Untersysteme abdecken. Dabei werde allerdings nicht ein bestehendes Kraftwerk als „H2-Ready“ zertifiziert, sondern ein Fahrplan beschrieben, wie es im Zeitverlauf auf die Beimengung von Wasserstoff oder die Verbrennung von reinem Wasserstoff umgerüstet werden kann. Aus diesem Grund beinhaltet die H2-Ready-Zertifizierung eines GuD-Kraftwerks drei Stufen und drei Zertifikate:

  • erstens das Konzeptzertifikat für die konzeptionelle Auslegung des GuD-Kraftwerks, einschließlich der Randbedingungen während der Ausschreibungsphase;
  • zweitens das Projektzertifikat für die endgültige Auslegung der Anlage und ihre Spezifikation und 
  • drittens ein Übergangszertifikat für die Umrüstung eines bereits existierenden GuD-Kraftwerks auf Wasserstoffverbrennung, einschließlich einer Überprüfung der Nachrüstmaßnahmen und ihrer Folgen auf die Sicherheit und Leistung der Anlage.

Donnerstag, 23.11.2023, 15:02 Uhr
Davina Spohn
Energie & Management > Wasserstoff - H2-Readiness-Zertifikat erstmals für Komponentenhersteller
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Wasserstoff
H2-Readiness-Zertifikat erstmals für Komponentenhersteller
Das Prüf- und Zertifizierungsunternehmen Tüv Süd hat erstmalig ein Konzeptzertifikat für die H2-Readiness an einen Hersteller von Kraftwerkskomponenten vergeben. 
Entwickler und Betreiber von Gas- und Dampf (GuD)-Kraftwerken fordern von den Herstellern relevanter Komponenten und Systemen einen unabhängigen Nachweis, dass ihre Produkte auch für den künftigen Betrieb mit Wasserstoff geeignet sind. Anhand eines Leitfadens zur Definition der H2-Readiness von Kraftwerken und Kraftwerkskomponenten vergibt die Tüv Süd AG hierfür eine Zertifizierung.

Nun vermeldet das Prüf- und Zertifizierungsunternehmen die Vergabe des weltweit ersten Konzeptzertifikates an einen Komponentenhersteller: Das niederländische Unternehmen „NEM Energie B.V.“ erhält die H2-Readiness-Zertifizierung für seinen Abhitzekessel, einschließlich seines Abgas-Bypass-Systems sowie der Zubehörteile. Mithilfe der Technologie von NEM werden in GuD-Kraftwerken die Abgase der Gasturbinen in Dampf oder Warmwasser umgewandelt. 

„Das ist das erste Konzeptzertifikat, das wir für einen Hersteller von Abhitzekesseln ausstellen“, sagt Pierre Huck. „Das zeigt, dass der Leitfaden und unser Zertifizierungsprogramm modular angewendet werden können, indem die für die Bewertung relevanten Abschnitte ausgewählt werden“, so der verantwortliche Projektmanager von Tüv Süd. Das erste Konzeptzertifikat für GuD-Kraftwerke hatte Tüv Süd vor zwei Jahren an Siemens Energy für dessen Kraftwerkskonzept vergeben.

Laut dem Münchner Dienstleister kann der H2-Readiness-Leitfaden ein komplettes Kraftwerk samt aller relevanter Untersysteme abdecken. Dabei werde allerdings nicht ein bestehendes Kraftwerk als „H2-Ready“ zertifiziert, sondern ein Fahrplan beschrieben, wie es im Zeitverlauf auf die Beimengung von Wasserstoff oder die Verbrennung von reinem Wasserstoff umgerüstet werden kann. Aus diesem Grund beinhaltet die H2-Ready-Zertifizierung eines GuD-Kraftwerks drei Stufen und drei Zertifikate:

  • erstens das Konzeptzertifikat für die konzeptionelle Auslegung des GuD-Kraftwerks, einschließlich der Randbedingungen während der Ausschreibungsphase;
  • zweitens das Projektzertifikat für die endgültige Auslegung der Anlage und ihre Spezifikation und 
  • drittens ein Übergangszertifikat für die Umrüstung eines bereits existierenden GuD-Kraftwerks auf Wasserstoffverbrennung, einschließlich einer Überprüfung der Nachrüstmaßnahmen und ihrer Folgen auf die Sicherheit und Leistung der Anlage.

Donnerstag, 23.11.2023, 15:02 Uhr
Davina Spohn

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