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Energie & Management > Speicher - Großkaverne für Wasserstoff in Huntorf geplant
Schnitt durch eine Salzkaverne. Quelle: EWE
Speicher

Großkaverne für Wasserstoff in Huntorf geplant

Die Bundesnetzagentur hat dem Energieversorger EWE genehmigt, einen großen Kavernenspeicher am Standort Huntorf von Erdgas auf Wasserstoff umzustellen.
Der Oldenburger Energieversorger EWE nutzt seit mehr als 40 Jahren unterirdische Salzkavernen in Nordwestdeutschland zur Speicherung von Erdgas. Künftig soll auch Wasserstoff in großem Maßstab in solchen Kavernen gespeichert werden. Für ein groß angelegtes Projekt hat die Bundesnetzagentur nun grünes Licht gegeben: EWE darf am Standort Huntorf eine Kaverne auf die Speicherung von Wasserstoff umstellen. Vorbehaltlich der Fördergenehmigung könnte die Umstellung der Huntorfer Kaverne im Jahr 2027 erfolgen, teilte EWE am 26. Januar auf Anfrage von E&M mit.

Im Rahmen des Forschungsprojekts „HyCAVmobil“ hat EWE am Gasspeicherstandort im brandenburgischen Rüdersdorf bereits den ersten kleinskaligen Untertage-Wasserstoffspeicher gebaut. Mit dem Vorhaben will EWE zeigen, dass Wasserstoff sicher in Salzkavernen gelagert werden kann. Die Test-Kaverne ist inzwischen mit Wasserstoff gefüllt (wir berichteten).

Aktuell finden umfangreiche Versuche für den Betrieb der Wasserstoffkaverne statt, die auch als Grundlage für die zukünftige Speicherung in großen Kavernenspeichern mit dem 1.000-fachen Volumen dienen werden, so EWE gegenüber der Redaktion. Insgesamt sei das die Basis, aus erneuerbaren Energien erzeugten Wasserstoff in großen Mengen speicherfähig und bedarfsgerecht nutzbar zu machen.

Ziel: großskalige Wasserstoffspeicherung

Eine dieser Großkavernen soll am Gasspeicherstandort Huntorf entstehen. Ziel ist es, Wasserstoff bedarfsgerecht zur Verfügung zu stellen und damit die Versorgungsicherheit der Wasserstoffnutzer zu verbessern. Durch die großskalige Wasserstoffspeicherung soll dies möglich werden, teilte EWE weiter mit. Der Kavernen-Standort von EWE in Huntorf biete das nötige Potenzial für einen Ausbau der Wasserstofferzeugung. Je nach Ausbaugeschwindigkeit der regionalen Wasserstoffwirtschaft wäre es möglich, die Wasserstofferzeugung aus erneuerbaren Energien schrittweise bis in den Gigawatt-Maßstab zu erweitern und die Wasserstoffkaverne für die Speicherung zu nutzen.

Das Projekt in Huntorf ist Teil des verbindenden Großprojektes „Clean Hydrogen Coastline“. Dieses soll Erzeugung, Speicherung, Transport und Nutzung von grünem Wasserstoff in Industrie und im Schwerlastverkehr zusammenbringen. Mit diesem Projekt hatte sich EWE im Februar 2021 im Rahmen des europäischen IPCEI-Programmes (Important Project of Common European Interest) für eine Förderung beworben und im Mai 2021 die zweite Stufe des Verfahrens erreicht. Die tatsächliche Umsetzung des Vorhabens ist abhängig von der Fördergenehmigung durch die Europäische Kommission, die derzeit auf europäischer Ebene geprüft wird.

Zu diesem Projekt gehören auch zwei Elektrolyseprojekte − ein 320-MW-Elektrolyseur in Emden und eine 50 Megawatt-Elektrolyse in Bremen. Auch hier wartet EWE noch auf die Bestätigung einer Förderung durch die EU-Kommission.

Für die Erzeugung von Wasserstoff stehen im Nordwesten hohe Stromerzeugungskapazitäten durch Windkraft on- und offshore zur Verfügung, etwa an den Netzknoten Emden und Diele. Zudem gibt es mit den Industriestandorten in Niedersachsen, Bremen, Hamburg und Nordrhein-Westfalen einen Absatzmarkt für grünen Wasserstoff. Grenzüberschreitende Infrastrukturen zur Speicherung und zum Transport − hier vor allem der Anschluss an die Niederlande und an Dänemark − ermöglichen zudem die Einbindung von europäischen Standorten.

Freitag, 26.01.2024, 14:12 Uhr
Heidi Roider
Energie & Management > Speicher - Großkaverne für Wasserstoff in Huntorf geplant
Schnitt durch eine Salzkaverne. Quelle: EWE
Speicher
Großkaverne für Wasserstoff in Huntorf geplant
Die Bundesnetzagentur hat dem Energieversorger EWE genehmigt, einen großen Kavernenspeicher am Standort Huntorf von Erdgas auf Wasserstoff umzustellen.
Der Oldenburger Energieversorger EWE nutzt seit mehr als 40 Jahren unterirdische Salzkavernen in Nordwestdeutschland zur Speicherung von Erdgas. Künftig soll auch Wasserstoff in großem Maßstab in solchen Kavernen gespeichert werden. Für ein groß angelegtes Projekt hat die Bundesnetzagentur nun grünes Licht gegeben: EWE darf am Standort Huntorf eine Kaverne auf die Speicherung von Wasserstoff umstellen. Vorbehaltlich der Fördergenehmigung könnte die Umstellung der Huntorfer Kaverne im Jahr 2027 erfolgen, teilte EWE am 26. Januar auf Anfrage von E&M mit.

Im Rahmen des Forschungsprojekts „HyCAVmobil“ hat EWE am Gasspeicherstandort im brandenburgischen Rüdersdorf bereits den ersten kleinskaligen Untertage-Wasserstoffspeicher gebaut. Mit dem Vorhaben will EWE zeigen, dass Wasserstoff sicher in Salzkavernen gelagert werden kann. Die Test-Kaverne ist inzwischen mit Wasserstoff gefüllt (wir berichteten).

Aktuell finden umfangreiche Versuche für den Betrieb der Wasserstoffkaverne statt, die auch als Grundlage für die zukünftige Speicherung in großen Kavernenspeichern mit dem 1.000-fachen Volumen dienen werden, so EWE gegenüber der Redaktion. Insgesamt sei das die Basis, aus erneuerbaren Energien erzeugten Wasserstoff in großen Mengen speicherfähig und bedarfsgerecht nutzbar zu machen.

Ziel: großskalige Wasserstoffspeicherung

Eine dieser Großkavernen soll am Gasspeicherstandort Huntorf entstehen. Ziel ist es, Wasserstoff bedarfsgerecht zur Verfügung zu stellen und damit die Versorgungsicherheit der Wasserstoffnutzer zu verbessern. Durch die großskalige Wasserstoffspeicherung soll dies möglich werden, teilte EWE weiter mit. Der Kavernen-Standort von EWE in Huntorf biete das nötige Potenzial für einen Ausbau der Wasserstofferzeugung. Je nach Ausbaugeschwindigkeit der regionalen Wasserstoffwirtschaft wäre es möglich, die Wasserstofferzeugung aus erneuerbaren Energien schrittweise bis in den Gigawatt-Maßstab zu erweitern und die Wasserstoffkaverne für die Speicherung zu nutzen.

Das Projekt in Huntorf ist Teil des verbindenden Großprojektes „Clean Hydrogen Coastline“. Dieses soll Erzeugung, Speicherung, Transport und Nutzung von grünem Wasserstoff in Industrie und im Schwerlastverkehr zusammenbringen. Mit diesem Projekt hatte sich EWE im Februar 2021 im Rahmen des europäischen IPCEI-Programmes (Important Project of Common European Interest) für eine Förderung beworben und im Mai 2021 die zweite Stufe des Verfahrens erreicht. Die tatsächliche Umsetzung des Vorhabens ist abhängig von der Fördergenehmigung durch die Europäische Kommission, die derzeit auf europäischer Ebene geprüft wird.

Zu diesem Projekt gehören auch zwei Elektrolyseprojekte − ein 320-MW-Elektrolyseur in Emden und eine 50 Megawatt-Elektrolyse in Bremen. Auch hier wartet EWE noch auf die Bestätigung einer Förderung durch die EU-Kommission.

Für die Erzeugung von Wasserstoff stehen im Nordwesten hohe Stromerzeugungskapazitäten durch Windkraft on- und offshore zur Verfügung, etwa an den Netzknoten Emden und Diele. Zudem gibt es mit den Industriestandorten in Niedersachsen, Bremen, Hamburg und Nordrhein-Westfalen einen Absatzmarkt für grünen Wasserstoff. Grenzüberschreitende Infrastrukturen zur Speicherung und zum Transport − hier vor allem der Anschluss an die Niederlande und an Dänemark − ermöglichen zudem die Einbindung von europäischen Standorten.

Freitag, 26.01.2024, 14:12 Uhr
Heidi Roider

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