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Energie & Management > Wasserstoff - Göppinger Recyclingspezialist will Wasserstoff aus Abfällen
Quelle: Shutterstock / Tomasz Makowski
Wasserstoff

Göppinger Recyclingspezialist will Wasserstoff aus Abfällen

Die „ETG Entsorgungs+Transport GmbH“ erzeugt ab 2025 jährlich bis zu 100 Tonnen orangen Wasserstoff. Die Technologie dazu soll vom Augsburger Start-up Green Hydrogen Technology kommen.
Gemeinsam klimaneutrale Energie aus Abfällen herstellen wollen Green Hydrogen Technology (GHT) und ETG Entsorgung und Transport. Hierzu haben sie eine strategische Partnerschaft vereinbart, wie sie in einer gemeinsamen Mitteilung vom 28. November mitteilen. „Mit der Partnerschaft überführen wir unsere Technologie in den operativen Dauerbetrieb und legen die Grundlage für unseren kommerziellen Markteintritt. Hierfür stehen wir in fortgeschrittenen Gesprächen mit Unternehmen und Investoren aus dem Recycling-, Industrie- und Transportsektor“, kündigt Robert Nave, Geschäftsführer von GHT, an.

ETG ist ein Komplettentsorger mit Konzepten für Gewerbeabfälle, Sonderabfälle, Speisereste und Wertstoffe aller Art. Mithilfe der Technologie von GHT will das Göppinger Unternehmen ab 2025 bis zu 100 Tonnen Wasserstoff pro Jahr herstellen. Die Produktionsanlage soll, wie die Partner mitteilen, im kommenden Jahr an einem Standort der ETG in Baden-Württemberg errichtet werden. 

Das 2020 gegründete Technologie-Start-up GHT hat ein patentiertes Verfahren entwickelt, um aus nicht-recycelbaren Kunststoffabfällen und Biomasse klimaneutral Wasserstoff (auch oranger Wasserstoff genannt), Methanol oder Methan herzustellen. Das Produktionsverfahren basiert auf einer neuartigen Flugstromvergasung bei Temperaturen von bis zu 1.600 Grad Celsius und nutzt lokal verfügbare Rohstoffe als Ausgangsmaterial, um Wasserstoff zu Kosten von bis zu 1,5 Euro pro Kilogramm bereitzustellen. Das Unternehmen betreibt im österreichischen Leoben eine Pilotanlage, die die Technologie im industriellen Maßstab erprobt (wir berichteten).

Optimierung im operativen Dauerbetrieb

Zusammen mit dem Recycling-Spezialisten ETG soll die Technologie nun im operativen Dauerbetrieb kontinuierlich weiterentwickelt werden. Das bei der Wasserstoffproduktion entstehende CO2 soll teilweise in den Prozess zurückgeführt werden. Das verbleibende CO2 werde, wie es weiter heißt, als technisches Gas für verschiedene industrielle Anwendungsbereiche wie die Getränke- oder Chemieindustrie nutzbar gemacht.

GHT stellt den Wasserstoff nach eigenen Angaben zu einem Preis von bis zu 1,5 Euro pro Kilogramm her. Damit liegt der Preis unter den Kosten des Wasserstoffs, der mithilfe der Elektrolyse gewonnen wird. Man wolle die heute übliche Müllverbrennung ersetzen, ohne CO2 freizugeben, heißt es weiter. Laut Robert Nave wolle man mit dem Projekt ein Musterbeispiel für die Kreislaufwirtschaft liefern.

Besonders in kommunalen Unternehmen sieht GHT ein attraktives Einsatzfeld seines Verfahrens. Diese könnten ihren Entsorgungsauftrag erfüllen und gleichzeitig ohne aufwendige Infrastruktur grünen Wasserstoff gewinnen, etwa zum CO2-neutralen Betrieb des öffentlichen Personennahverkehrs.

Dienstag, 28.11.2023, 16:21 Uhr
Davina Spohn
Energie & Management > Wasserstoff - Göppinger Recyclingspezialist will Wasserstoff aus Abfällen
Quelle: Shutterstock / Tomasz Makowski
Wasserstoff
Göppinger Recyclingspezialist will Wasserstoff aus Abfällen
Die „ETG Entsorgungs+Transport GmbH“ erzeugt ab 2025 jährlich bis zu 100 Tonnen orangen Wasserstoff. Die Technologie dazu soll vom Augsburger Start-up Green Hydrogen Technology kommen.
Gemeinsam klimaneutrale Energie aus Abfällen herstellen wollen Green Hydrogen Technology (GHT) und ETG Entsorgung und Transport. Hierzu haben sie eine strategische Partnerschaft vereinbart, wie sie in einer gemeinsamen Mitteilung vom 28. November mitteilen. „Mit der Partnerschaft überführen wir unsere Technologie in den operativen Dauerbetrieb und legen die Grundlage für unseren kommerziellen Markteintritt. Hierfür stehen wir in fortgeschrittenen Gesprächen mit Unternehmen und Investoren aus dem Recycling-, Industrie- und Transportsektor“, kündigt Robert Nave, Geschäftsführer von GHT, an.

ETG ist ein Komplettentsorger mit Konzepten für Gewerbeabfälle, Sonderabfälle, Speisereste und Wertstoffe aller Art. Mithilfe der Technologie von GHT will das Göppinger Unternehmen ab 2025 bis zu 100 Tonnen Wasserstoff pro Jahr herstellen. Die Produktionsanlage soll, wie die Partner mitteilen, im kommenden Jahr an einem Standort der ETG in Baden-Württemberg errichtet werden. 

Das 2020 gegründete Technologie-Start-up GHT hat ein patentiertes Verfahren entwickelt, um aus nicht-recycelbaren Kunststoffabfällen und Biomasse klimaneutral Wasserstoff (auch oranger Wasserstoff genannt), Methanol oder Methan herzustellen. Das Produktionsverfahren basiert auf einer neuartigen Flugstromvergasung bei Temperaturen von bis zu 1.600 Grad Celsius und nutzt lokal verfügbare Rohstoffe als Ausgangsmaterial, um Wasserstoff zu Kosten von bis zu 1,5 Euro pro Kilogramm bereitzustellen. Das Unternehmen betreibt im österreichischen Leoben eine Pilotanlage, die die Technologie im industriellen Maßstab erprobt (wir berichteten).

Optimierung im operativen Dauerbetrieb

Zusammen mit dem Recycling-Spezialisten ETG soll die Technologie nun im operativen Dauerbetrieb kontinuierlich weiterentwickelt werden. Das bei der Wasserstoffproduktion entstehende CO2 soll teilweise in den Prozess zurückgeführt werden. Das verbleibende CO2 werde, wie es weiter heißt, als technisches Gas für verschiedene industrielle Anwendungsbereiche wie die Getränke- oder Chemieindustrie nutzbar gemacht.

GHT stellt den Wasserstoff nach eigenen Angaben zu einem Preis von bis zu 1,5 Euro pro Kilogramm her. Damit liegt der Preis unter den Kosten des Wasserstoffs, der mithilfe der Elektrolyse gewonnen wird. Man wolle die heute übliche Müllverbrennung ersetzen, ohne CO2 freizugeben, heißt es weiter. Laut Robert Nave wolle man mit dem Projekt ein Musterbeispiel für die Kreislaufwirtschaft liefern.

Besonders in kommunalen Unternehmen sieht GHT ein attraktives Einsatzfeld seines Verfahrens. Diese könnten ihren Entsorgungsauftrag erfüllen und gleichzeitig ohne aufwendige Infrastruktur grünen Wasserstoff gewinnen, etwa zum CO2-neutralen Betrieb des öffentlichen Personennahverkehrs.

Dienstag, 28.11.2023, 16:21 Uhr
Davina Spohn

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