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Energie & Management > Österreich - Gazprom Austria ist insolvent
Quelle: Fotolia / YuI
Österreich

Gazprom Austria ist insolvent

Das Unternehmen beantragte beim Handelsgericht Wien ein Sanierungsverfahren. Zuvor hatte Uniper die Erträge der Muttergesellschaft Gazprom Export aus Gaslieferungen pfänden lassen.
Die Gazprom Austria hat beim Handelsgericht Wien einen Insolvenzantrag gestellt und die Eröffnung eines Sanierungsverfahrens beantragt. Das meldete der Rechtsanwalt des vollständig im Besitz der Gazprom-Tochter Gazprom Export befindlichen Unternehmens, Georg Unger.

Ihm zufolge pfändete die Uniper Global Commodities SE Deutschland Erträge der Gazprom Export aus deren Gaslieferungen. Daher konnte Gazprom Austria die in Österreich erwirtschafteten Erlöse ihrer Muttergesellschaft nicht mehr überweisen und, wie von Russland bekanntlich verlangt, in Rubel konvertieren. In der Folge musste die Gazprom Export Ende März ihre Lieferungen an die Gazprom Austria aufgrund der russischen Rechtslage beenden. Laut Unger bemüht sich die Gazprom Austria „im Rahmen eines Sanierungsverfahrens, eine Regelung mit allen Beteiligten herbeizuführen“. Details nannte der Anwalt nicht.

Kreditorenverbände berichteten, die Gazprom Austria strebe die Fortführung ihrer Aktivitäten an und wolle einen Sanierungsplan vorlegen. Notwendig dafür wäre ein Mindestangebot von 20 Prozent der Schulden. Diese Summe müsste Gazprom Austria binnen zwei Jahren bezahlen. Wie hoch die Schulden sind, ist unklar. Der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) berichtete von 27 Millionen Euro und 45 Gläubigern.

Der Kreditschutzverband 1870 dagegen nannte eine Summe von 31,4 Millionen Euro und 38 Gläubiger. Ihm zufolge „bleibt abzuwarten, ob es der Schuldnerin gelingt, eine Regelung über weitere Erdgaslieferungen mit der Gazprom Export sowie eine Regelung mit ihren Kunden herbeizuführen“. Die Creditreform schließlich sprach von 27,07 Millionen Euro Schulden. Das freie Vermögen der Gazprom Austria bezifferte sie mit rund 18,6 Millionen Euro.

Freitag, 14.04.2023, 15:44 Uhr
Klaus Fischer
Energie & Management > Österreich - Gazprom Austria ist insolvent
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Österreich
Gazprom Austria ist insolvent
Das Unternehmen beantragte beim Handelsgericht Wien ein Sanierungsverfahren. Zuvor hatte Uniper die Erträge der Muttergesellschaft Gazprom Export aus Gaslieferungen pfänden lassen.
Die Gazprom Austria hat beim Handelsgericht Wien einen Insolvenzantrag gestellt und die Eröffnung eines Sanierungsverfahrens beantragt. Das meldete der Rechtsanwalt des vollständig im Besitz der Gazprom-Tochter Gazprom Export befindlichen Unternehmens, Georg Unger.

Ihm zufolge pfändete die Uniper Global Commodities SE Deutschland Erträge der Gazprom Export aus deren Gaslieferungen. Daher konnte Gazprom Austria die in Österreich erwirtschafteten Erlöse ihrer Muttergesellschaft nicht mehr überweisen und, wie von Russland bekanntlich verlangt, in Rubel konvertieren. In der Folge musste die Gazprom Export Ende März ihre Lieferungen an die Gazprom Austria aufgrund der russischen Rechtslage beenden. Laut Unger bemüht sich die Gazprom Austria „im Rahmen eines Sanierungsverfahrens, eine Regelung mit allen Beteiligten herbeizuführen“. Details nannte der Anwalt nicht.

Kreditorenverbände berichteten, die Gazprom Austria strebe die Fortführung ihrer Aktivitäten an und wolle einen Sanierungsplan vorlegen. Notwendig dafür wäre ein Mindestangebot von 20 Prozent der Schulden. Diese Summe müsste Gazprom Austria binnen zwei Jahren bezahlen. Wie hoch die Schulden sind, ist unklar. Der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) berichtete von 27 Millionen Euro und 45 Gläubigern.

Der Kreditschutzverband 1870 dagegen nannte eine Summe von 31,4 Millionen Euro und 38 Gläubiger. Ihm zufolge „bleibt abzuwarten, ob es der Schuldnerin gelingt, eine Regelung über weitere Erdgaslieferungen mit der Gazprom Export sowie eine Regelung mit ihren Kunden herbeizuführen“. Die Creditreform schließlich sprach von 27,07 Millionen Euro Schulden. Das freie Vermögen der Gazprom Austria bezifferte sie mit rund 18,6 Millionen Euro.

Freitag, 14.04.2023, 15:44 Uhr
Klaus Fischer

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