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Energie & Management > Windkraft Onshore - Flugsicherung macht Platz um Drehfunkfeuer für mehr Windkraft
Quelle: Fotolia / Mellimage
Windkraft Onshore

Flugsicherung macht Platz um Drehfunkfeuer für mehr Windkraft

Ab dem 1. August verkleinert die DFS (Deutsche Flugsicherung) ihre Anlagenschutzbereiche rund um Drehfunkfeuer. Das soll mehr Flächenpotential für Windkraftanlagen an Land schaffen.
Zur besseren Vereinbarkeit von Flugsicherung und Windenergie haben das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV), das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung (BAF) und die DFS (Deutsche Flugsicherung GmbH) umfangreiche Maßnahmen auf den Weg gebracht. Damit sollen der störungsfreie Betrieb von Flugsicherungsanlagen gewährleistet werden und zugleich energiepolitische Belange zum Zuge kommen. Im Ergebnis sollen mehr Flächen für Windturbinen an Land zur Verfügung stehen.

Wesentliche Aspekte der Maßnahmen wurden durch die Physikalisch-Technische-Bundesanstalt (PTB) im Rahmen des vom Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) geförderten Forschungsprojekts Weran (Wechselwirkung Windenergieanlagen und Radar/Navigation) entwickelt. Damit werden wichtige Teile der Eckpunkte vom 5. April 2022 umgesetzt, auf die sich das Bundesverkehrs- und das Bundeswirtschaftsministerium verständigt hatten.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) erläuterte: „Um schneller ausbauen zu können, haben wir in kürzester Zeit auf Grundlage neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse geringere Abstände von Windkrafträdern zu flugsicherungstechnischen und meteorologischen Anlagen ermöglicht.“ Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sagte: „Die erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Luftverkehrsbehörden und dem Verkehrsministerium ist ein sehr gutes Beispiel dafür, wie wir auf allen Ebenen Hemmnisse abbauen, um den Ausbau der erneuerbaren Energien zu beschleunigen.“

Abstände bis Ende 2022 neu bewertet

Auf Grundlage neuer Kriterien durch das Weran-Projekt hat die DFS nun die Möglichkeit, die Anlagenschutzbereiche der Doppler-Drehfunkfeuer (DVOR) neu zu bewerten und festzulegen, ob diese auf den von der PTB vorgeschlagenen Radius von sieben Kilometer verkleinert werden können. Nur innerhalb dieses Radius müssen dann bei Bauvorhaben Flugsicherungsaspekte berücksichtigt werden. Diese Neubewertung beginnt am 1. August 2022 und soll bis Ende 2022 abgeschlossen werden.

Die schon vorliegenden Ergebnisse erlaubten die Verkleinerung der Anlagenschutzbereiche der DVOR Klasdorf, DVOR Gedern und DVOR Fulda bereits zum 1. August 2022. Die DFS erwartet, dass in vielen weiteren Fällen die Verkleinerung erfolgen kann und somit eines der Hemmnisse für die Planung von Windenergieanlagen entfällt.

Die mögliche Störung der vom Funkfeuer bereitgestellten Navigationsinformationen durch Windenergieanlagen, der sogenannte Winkelfehler, wird anhand einer Berechnungsformel ermittelt. DFS und PTB konnten eine neue Formel entwickeln, die präzisere Vorhersagen ermöglicht. Für die robusteren Doppler-Drehfunkfeuer wird eine ebenfalls gemeinsam entwickelte Formel bereits seit 2020 angewendet, seitdem hat sich die Zustimmungsquote auf über 90 % erhöht. Mit der voraussichtlich ab Ende September 2022 einsatzfähigen neuen CVOR-Berechnungsformel sei auch für Funkfeuer herkömmlicher Bauart (CVOR) eine höhere Zustimmungsquote absehbar.
 

Reduktion von Funkfeueranlagen vorgesehen

Im Zuge der Einführung moderner, vermehrt satellitengestützter Navigationsverfahren überprüft die DFS aktuell die rund 2.600 Flugverfahren im gesamten deutschen Luftraum. Die neuen Verfahren ermöglichten vielerorts den Abbau von Funkfeuern. Seit 2002 wurden bereits 17 Anlagen abgebaut. Von den heute 51 im Eigentum der DFS befindlichen Anlagen werden bis 2032 voraussichtlich weitere 20 Anlagen zurückgebaut.

Außerdem wurde durch Unterstützung des BMWK die Umrüstung von acht CVOR in weniger störanfällige DVOR ermöglicht. Die DFS ist ein bundeseigenes, privatrechtlich organisiertes Unternehmen mit rund 5.600 Mitarbeitern und sorgt für einen sicheren und pünktlichen Flugverlauf über Deutschland.

Montag, 1.08.2022, 14:17 Uhr
Susanne Harmsen
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Windkraft Onshore
Flugsicherung macht Platz um Drehfunkfeuer für mehr Windkraft
Ab dem 1. August verkleinert die DFS (Deutsche Flugsicherung) ihre Anlagenschutzbereiche rund um Drehfunkfeuer. Das soll mehr Flächenpotential für Windkraftanlagen an Land schaffen.
Zur besseren Vereinbarkeit von Flugsicherung und Windenergie haben das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV), das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung (BAF) und die DFS (Deutsche Flugsicherung GmbH) umfangreiche Maßnahmen auf den Weg gebracht. Damit sollen der störungsfreie Betrieb von Flugsicherungsanlagen gewährleistet werden und zugleich energiepolitische Belange zum Zuge kommen. Im Ergebnis sollen mehr Flächen für Windturbinen an Land zur Verfügung stehen.

Wesentliche Aspekte der Maßnahmen wurden durch die Physikalisch-Technische-Bundesanstalt (PTB) im Rahmen des vom Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) geförderten Forschungsprojekts Weran (Wechselwirkung Windenergieanlagen und Radar/Navigation) entwickelt. Damit werden wichtige Teile der Eckpunkte vom 5. April 2022 umgesetzt, auf die sich das Bundesverkehrs- und das Bundeswirtschaftsministerium verständigt hatten.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) erläuterte: „Um schneller ausbauen zu können, haben wir in kürzester Zeit auf Grundlage neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse geringere Abstände von Windkrafträdern zu flugsicherungstechnischen und meteorologischen Anlagen ermöglicht.“ Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sagte: „Die erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Luftverkehrsbehörden und dem Verkehrsministerium ist ein sehr gutes Beispiel dafür, wie wir auf allen Ebenen Hemmnisse abbauen, um den Ausbau der erneuerbaren Energien zu beschleunigen.“

Abstände bis Ende 2022 neu bewertet

Auf Grundlage neuer Kriterien durch das Weran-Projekt hat die DFS nun die Möglichkeit, die Anlagenschutzbereiche der Doppler-Drehfunkfeuer (DVOR) neu zu bewerten und festzulegen, ob diese auf den von der PTB vorgeschlagenen Radius von sieben Kilometer verkleinert werden können. Nur innerhalb dieses Radius müssen dann bei Bauvorhaben Flugsicherungsaspekte berücksichtigt werden. Diese Neubewertung beginnt am 1. August 2022 und soll bis Ende 2022 abgeschlossen werden.

Die schon vorliegenden Ergebnisse erlaubten die Verkleinerung der Anlagenschutzbereiche der DVOR Klasdorf, DVOR Gedern und DVOR Fulda bereits zum 1. August 2022. Die DFS erwartet, dass in vielen weiteren Fällen die Verkleinerung erfolgen kann und somit eines der Hemmnisse für die Planung von Windenergieanlagen entfällt.

Die mögliche Störung der vom Funkfeuer bereitgestellten Navigationsinformationen durch Windenergieanlagen, der sogenannte Winkelfehler, wird anhand einer Berechnungsformel ermittelt. DFS und PTB konnten eine neue Formel entwickeln, die präzisere Vorhersagen ermöglicht. Für die robusteren Doppler-Drehfunkfeuer wird eine ebenfalls gemeinsam entwickelte Formel bereits seit 2020 angewendet, seitdem hat sich die Zustimmungsquote auf über 90 % erhöht. Mit der voraussichtlich ab Ende September 2022 einsatzfähigen neuen CVOR-Berechnungsformel sei auch für Funkfeuer herkömmlicher Bauart (CVOR) eine höhere Zustimmungsquote absehbar.
 

Reduktion von Funkfeueranlagen vorgesehen

Im Zuge der Einführung moderner, vermehrt satellitengestützter Navigationsverfahren überprüft die DFS aktuell die rund 2.600 Flugverfahren im gesamten deutschen Luftraum. Die neuen Verfahren ermöglichten vielerorts den Abbau von Funkfeuern. Seit 2002 wurden bereits 17 Anlagen abgebaut. Von den heute 51 im Eigentum der DFS befindlichen Anlagen werden bis 2032 voraussichtlich weitere 20 Anlagen zurückgebaut.

Außerdem wurde durch Unterstützung des BMWK die Umrüstung von acht CVOR in weniger störanfällige DVOR ermöglicht. Die DFS ist ein bundeseigenes, privatrechtlich organisiertes Unternehmen mit rund 5.600 Mitarbeitern und sorgt für einen sicheren und pünktlichen Flugverlauf über Deutschland.

Montag, 1.08.2022, 14:17 Uhr
Susanne Harmsen

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