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Energie & Management > Baden-Württemberg - Erneuerbaren-Ausbau kommt nur schleppend voran
Quelle: Fotolia / Martina Berg
Baden-Württemberg

Erneuerbaren-Ausbau kommt nur schleppend voran

Der Ausbau der Windenergie in Baden-Württemberg geht voran − allerdings bei weitem nicht mit dem erforderlichen Tempo. Darauf weist die Plattform Erneuerbare Energien hin.
Vorläufige Zahlen der Plattform Erneuerbare Energien Baden-Württemberg zeigen, dass der Zuwachs im Land 2021 bei 25 neuen Windenergieanlagen mit einer installierten Gesamtleistung von 111 MW lag. Das sind zwar 15 mehr als im Vorjahreszeitraum. Bis 2030 müssten jedoch im Durchschnitt jährlich rund 100 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 530 MW errichtet werden, um die Klimaziele zu erreichen.

„Bei der Energiewende im Südwesten geht es nur mit Trippelschritten voran anstatt mit Siebenmeilenstiefeln“, kritisiert Jörg Dürr-Pucher von der Plattform EE BW. Die Ökostromeinspeisung aus Photovoltaik- und Windenergieanlagen ging im vergangenen Jahr sogar um 8,6 Prozent zurück. Grund waren die für die Produktion schlechten Wetterverhältnisse mit wenig Wind im Land.

Bis Ende 2021 waren, wie EE BW weiter mitteilt, 595 MW installierte Leistung hinzugebaut worden – rund 20 MW weniger als im Vorjahreszeitraum. Viel mehr als im Jahr 2020 wird es aber nicht werden, schätzt Geschäftsführer Franz Pöter. Nötig seien aber künftig durchschnittlich fast 2.000 MW pro Jahr bis 2030. Bei Wasserkraftwerken, Biogas- und Holzenergieanlagen sowie der Geothermie habe es 2021 ebenfalls keinen nennenswerten Ausbau gegeben. Dabei seien gerade diese nicht-volatilen Erneuerbaren für die Versorgungssicherheit relevant.

Eine kürzlich veröffentlichte Studie der Plattform geht davon aus, dass sich die installierte Leistung zur Erzeugung von erneuerbarem Strom bis 2040 auf mindestens 52.000 MW verfünffachen muss. Die Photovoltaik und die Windenergie sollten dann zusammen rund 70 % des bis dahin gestiegenen Bruttostromverbrauchs in Baden-Württemberg decken. Dafür müsse die installierte Leistung der auf Dächern, Fassaden und im Freiland installierten Photovoltaik-Module mehr als verfünffacht werden, von heute knapp 7.000 auf rund 39.000 MW. Bei der Windenergie sei eine Versiebenfachung von jetzt 1.600 auf 11.500 MW erforderlich.

Um das zu erreichen, schlägt die Plattform EE BW eine praxisgerechte Ausgestaltung von Ausschreibungen und des Genehmigungs- und Planungsrechtes vor. So müssten feste Fristen definiert und eingehalten, Vorgänge digitalisiert und Artenschutzvorgaben vereinfacht sowie rechtssicher gestaltet werden. Bei Abwägungen solle zudem dem Klimaschutz mehr Gewicht zukommen. Besonders wichtig sei es auch, ausreichend Flächen für den Ausbau der regenerativen Energien bereitzustellen. Allein für die Windenergie müssten 2 % der Südwestfläche verfügbar sein.

Die Plattform EE BW ist eine Dachorganisation von Verbänden, Unternehmen und Forschungsinstituten aus der Erneuerbaren-Energien-Branche.

Mittwoch, 5.01.2022, 12:25 Uhr
Günter Drewnitzky
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Erneuerbaren-Ausbau kommt nur schleppend voran
Der Ausbau der Windenergie in Baden-Württemberg geht voran − allerdings bei weitem nicht mit dem erforderlichen Tempo. Darauf weist die Plattform Erneuerbare Energien hin.
Vorläufige Zahlen der Plattform Erneuerbare Energien Baden-Württemberg zeigen, dass der Zuwachs im Land 2021 bei 25 neuen Windenergieanlagen mit einer installierten Gesamtleistung von 111 MW lag. Das sind zwar 15 mehr als im Vorjahreszeitraum. Bis 2030 müssten jedoch im Durchschnitt jährlich rund 100 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 530 MW errichtet werden, um die Klimaziele zu erreichen.

„Bei der Energiewende im Südwesten geht es nur mit Trippelschritten voran anstatt mit Siebenmeilenstiefeln“, kritisiert Jörg Dürr-Pucher von der Plattform EE BW. Die Ökostromeinspeisung aus Photovoltaik- und Windenergieanlagen ging im vergangenen Jahr sogar um 8,6 Prozent zurück. Grund waren die für die Produktion schlechten Wetterverhältnisse mit wenig Wind im Land.

Bis Ende 2021 waren, wie EE BW weiter mitteilt, 595 MW installierte Leistung hinzugebaut worden – rund 20 MW weniger als im Vorjahreszeitraum. Viel mehr als im Jahr 2020 wird es aber nicht werden, schätzt Geschäftsführer Franz Pöter. Nötig seien aber künftig durchschnittlich fast 2.000 MW pro Jahr bis 2030. Bei Wasserkraftwerken, Biogas- und Holzenergieanlagen sowie der Geothermie habe es 2021 ebenfalls keinen nennenswerten Ausbau gegeben. Dabei seien gerade diese nicht-volatilen Erneuerbaren für die Versorgungssicherheit relevant.

Eine kürzlich veröffentlichte Studie der Plattform geht davon aus, dass sich die installierte Leistung zur Erzeugung von erneuerbarem Strom bis 2040 auf mindestens 52.000 MW verfünffachen muss. Die Photovoltaik und die Windenergie sollten dann zusammen rund 70 % des bis dahin gestiegenen Bruttostromverbrauchs in Baden-Württemberg decken. Dafür müsse die installierte Leistung der auf Dächern, Fassaden und im Freiland installierten Photovoltaik-Module mehr als verfünffacht werden, von heute knapp 7.000 auf rund 39.000 MW. Bei der Windenergie sei eine Versiebenfachung von jetzt 1.600 auf 11.500 MW erforderlich.

Um das zu erreichen, schlägt die Plattform EE BW eine praxisgerechte Ausgestaltung von Ausschreibungen und des Genehmigungs- und Planungsrechtes vor. So müssten feste Fristen definiert und eingehalten, Vorgänge digitalisiert und Artenschutzvorgaben vereinfacht sowie rechtssicher gestaltet werden. Bei Abwägungen solle zudem dem Klimaschutz mehr Gewicht zukommen. Besonders wichtig sei es auch, ausreichend Flächen für den Ausbau der regenerativen Energien bereitzustellen. Allein für die Windenergie müssten 2 % der Südwestfläche verfügbar sein.

Die Plattform EE BW ist eine Dachorganisation von Verbänden, Unternehmen und Forschungsinstituten aus der Erneuerbaren-Energien-Branche.

Mittwoch, 5.01.2022, 12:25 Uhr
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