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Die Entega hat 2024 deutlich geringere Ergebnisse erzielt als im Vorjahr. Das Unternehmen aus Darmstadt setzt dennoch weiter auf Investitionen in Netze, Glasfaser und Wärmewende.
Der Energie- und Telekommunikationsdienstleister Entega mit Sitz in Darmstadt meldet für 2024 ein solides Ergebnis bei rückläufigem Umsatz. Trotz schwieriger Marktbedingungen und regulatorischer Eingriffe wie den Energiepreisbremsen lag das Ebit bei 114,9
Millionen Euro. Damit blieb der operative Gewinn deutlich unter dem außergewöhnlich hohen Vorjahreswert von 190,1
Millionen Euro, lag aber klar über dem Ergebnis von 2022 (90
Millionen Euro). Der Jahresüberschuss betrug 48
Millionen Euro (2023: 128,8
Millionen Euro). Die Umsatzerlöse lagen bei 3,104
Milliarden Euro und damit unter dem Vorjahreswert von 4,021
Milliarden Euro.
Bei den Gasverkäufen vermeldet Entega 5,9
Milliarden kWh für das Jahr 2024. Das ist ein leichter Zuwachs zum Vorjahr (5,8
Milliarden kWh). Der Absatz von Strom stieg auf 12,9
Milliarden kWh (2023: 11,9 Milliarden kWh). Nach Unternehmensangaben erzeugte Entega mit eigenen Wind- und Solarparks im Jahr 2024 über 700
Millionen kWh Ökostrom. Darüber hinaus deckt das Unternehmen seinen Ökostromabsatz durch weitere Bezugsquellen am Markt – etwa über Lieferverträge mit Dritten und Herkunftsnachweise.
Auch die Eigenkapitalquote verbesserte sich weiter: Nach einem Sprung auf 18
Prozent im Jahr 2023 stieg sie 2024 auf 19,1
Prozent. Das stärkt die Investitionsbasis – unter anderem für die Wärmewende und den Ausbau der Stromverteilnetze.
Wind, Glasfaser, WärmeversorgungAktuell betreibt die Entega Windparks mit einer Gesamtleistung von knapp 260
MW und Solarparks mit 42
MW.
Bis 2030 sollen neue Windparks mit insgesamt 65
MW entstehen. In Hülzweiler (Saarland) ist ab 2027 ein Park mit 17
MW geplant, im Lahn-Dill-Kreis soll 2028 ein weiterer mit 18
MW folgen. Bei Groß-Umstadt (Hessen) ist für 2030 ein Windpark mit 30
MW in Planung.
Auch beim Glasfaserausbau meldet Entega Fortschritte. Im Rahmen öffentlicher Förderprogramme fließen 170
Millionen Euro in die Erschließung von Kommunen in den Kreisen Odenwald, Darmstadt-Dieburg und Bergstraße. Der Ausbau soll bis 2028 abgeschlossen sein. In Darmstadt selbst ist der Trassenbau zur Hälfte realisiert. Der komplette Glasfaserausbau soll bis 2029 beendet sein. Zwischen 2021 und 2030 will Entega eigenen Angaben nach rund eine halbe Milliarde Euro in die digitale Infrastruktur investieren.
Ein weiteres Investitionsfeld ist die Wärmeversorgung. Gemeinsam mit der Stadt Darmstadt entwickelt Entega Pläne zur Dekarbonisierung. Bis 2030 sollen zwölf Kilometer Fernwärmetrasse neu gebaut werden. Im Projektgebiet „Polygon Martinsviertel“ will das Unternehmen elf Häuserblocks mit 1.500 Haushalten anschließen.
Kundenzuwachs und BewertungDie Zahl der Stromkunden stieg 2024 um 6,2
Prozent, im Bereich Telekommunikation sogar um 15,4
Prozent. Insgesamt versorgte Entega zum Jahresende über 800.000 Privat- und Gewerbekunden. Der Aufsichtsratsvorsitzende und Darmstädter Oberbürgermeister Hanno Benz (SPD) bezeichnete die Entwicklung als Beleg für die Bedeutung des Unternehmens innerhalb der kommunalen Infrastruktur und verwies auf langfristig stabile Kennzahlen und gezielte Investitionen in zentrale Zukunftsfelder.
Geschäftszahlen der Entega| | 2024 | 2023 | Veränderung in % |
| Ebit (in Mio. Euro) | 114,9 | 190,1 | -39,6 |
| Jahresüberschuss (in Mio. Euro) | 48 | 128,8 | -62,7 |
| Umsatzerlöse (in Mrd. Euro) | 3,104 | 4,021 | -22,8 |
| Stromabsatz (in Mrd. kWh) | 12,9 | 11,9 | +8,4 |
| Gasabsatz (in Mrd. kWh) | 5,9 | 5,8 | +1,7 |
| Eigenkapital (in Prozent) | 18,0 | 19,1 | +6,1 |
Quelle:
Entega
Donnerstag, 3.07.2025, 17:15 Uhr
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