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Energie & Management > Statistik - Energiepreise im Oktober leicht gesunken
Quelle: Pixabay / Florian Pircher
Statistik

Energiepreise im Oktober leicht gesunken

Auch wenn der von der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft ermittelte Energiepreisindex jüngst leicht gesunken ist: Ein Grund zum Aufatmen sind die Zahlen für die Unternehmer nicht. 
Der Energiepreisindex, den die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) monatlich erhebt, ist im Oktober 2022 mit 279,4 Punkten leicht gesunken und lag um 9,3 Prozent unter dem des Vormonats. vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt zeigte sich dennoch besorgt: „Dank voller Gasspeicher und der milden Temperaturen im Oktober haben sich die Märkte leicht entspannt. Inzwischen liegen die Temperaturen wieder unter dem Durchschnittswert der letzten Jahre und die noch immer sehr hohen Energiepreise belasten die Wirtschaft ernsthaft. Viele bayerische Unternehmen sind in ihrer Existenz bedroht.“ Denn die leichte Erholung könne nicht wettmachen, dass der Index noch immer rund 65 Prozent höher als im Vorjahresmonat liegt. Seit Oktober 2019 haben sich die Energiepreise nach Angaben der vbw sogar verzweieinhalbfacht.

Der von der vbw ermittelt Gesamtindex setzt sich zusammen aus einem Primärenergieindex und einem Sekundärenergieindex. In ersterem werden die Energieträger zusammengefasst, die direkt aus der Natur kommen und noch nicht technisch umgewandelt wurden. Dieser sank im Oktober 2022 um 5,1 Prozent im Vergleich zum Vormonat, gestiegen seien hier aber die Kosten für in Deutschland erzeugte Braunkohle (+2,6 Prozent) und in Deutschland für Gewerbekunden erzeugtes Erdgas (+8,6 Prozent).

Sekundärenergieträger sind jene, die aufbereitet beziehungsweise umgewandelt wurden und am Ort des Energieeinsatzes verbraucht werden. Im Vergleich zum Vormonat im Preis gestiegen sind hier Diesel (+3,9 Prozent), leichtes Heizöl (+12,2 Prozent) und Fernwärme (+14 Prozent). Insgesamt ist aber auch der Sekundärenergieindex im Vergleich zum Vormonat um 14,8 Prozent gesunken. Sorgen bereitet der vbw auch der Strompreisindex: Dieser liege mit 248,7 Punkten noch immer fast 50 Prozent über dem Wert des Vorjahresmonats und sogar 122,9 Prozent höher als noch im Oktober 2019.

vbw fordert weitere Entlastungen

Angesichts dieser Zahlen fordert die Vereinigung, alle staatlichen Kostenbestandteile für Energie, wie etwa die Stromsteuer, die Energiesteuer und den nationalen CO2-Preis zu senken beziehungsweise auszusetzen. Darüber hinaus müssten zur Entlastung der Unternehmen außerhalb des Energiebereiches die Vorauszahlung von Unternehmenssteuern ausgesetzt und der Verlustvortrag erhöht werden. Die Gas- und Strompreisbremsen seien zwar die richtige Entscheidung, so Brossardt, seien aber leider noch immer nicht Kraft. „Wir sehen bereits jetzt, dass die Energiepreisbremsen möglicherweise die notwendige Entlastung nicht bringen werden. Die Gesetze stellen vor allem die industriellen Unternehmen mit besonders hohen Energiekosten vor kaum erfüllbare Anforderungen und Hürden. Hier muss nachgebessert werden“, forderte Brossardt.

Die in den vbw-Energiepreisindex einfließenden Ursprungsdaten stammen vom Statistischen Bundesamt und sind bundesweite Daten. Je nachdem, ob die jeweilige Energieart überwiegend im Inland erzeugt oder importiert wird, wird der Erzeugerpreisindex oder der Einfuhrpreisindex oder gegebenenfalls beide verwendet. Die Erzeugerpreisindizes beinhalten auch Verbrauchssteuern und steuerähnliche Abgaben. Die Gewichtung der einzelnen Energiearten erfolgt entsprechend ihrem jeweiligen Verbrauch in Bayern.
 
Die Entwicklung des vbw-Energiepreisindex nach
Zahlen des Statistischen Bundesamtes
(zum Vergrößern bite auf die Grafik klicken)
Quelle: vbw

Mittwoch, 14.12.2022, 11:35 Uhr
Katia Meyer-Tien
Energie & Management > Statistik - Energiepreise im Oktober leicht gesunken
Quelle: Pixabay / Florian Pircher
Statistik
Energiepreise im Oktober leicht gesunken
Auch wenn der von der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft ermittelte Energiepreisindex jüngst leicht gesunken ist: Ein Grund zum Aufatmen sind die Zahlen für die Unternehmer nicht. 
Der Energiepreisindex, den die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) monatlich erhebt, ist im Oktober 2022 mit 279,4 Punkten leicht gesunken und lag um 9,3 Prozent unter dem des Vormonats. vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt zeigte sich dennoch besorgt: „Dank voller Gasspeicher und der milden Temperaturen im Oktober haben sich die Märkte leicht entspannt. Inzwischen liegen die Temperaturen wieder unter dem Durchschnittswert der letzten Jahre und die noch immer sehr hohen Energiepreise belasten die Wirtschaft ernsthaft. Viele bayerische Unternehmen sind in ihrer Existenz bedroht.“ Denn die leichte Erholung könne nicht wettmachen, dass der Index noch immer rund 65 Prozent höher als im Vorjahresmonat liegt. Seit Oktober 2019 haben sich die Energiepreise nach Angaben der vbw sogar verzweieinhalbfacht.

Der von der vbw ermittelt Gesamtindex setzt sich zusammen aus einem Primärenergieindex und einem Sekundärenergieindex. In ersterem werden die Energieträger zusammengefasst, die direkt aus der Natur kommen und noch nicht technisch umgewandelt wurden. Dieser sank im Oktober 2022 um 5,1 Prozent im Vergleich zum Vormonat, gestiegen seien hier aber die Kosten für in Deutschland erzeugte Braunkohle (+2,6 Prozent) und in Deutschland für Gewerbekunden erzeugtes Erdgas (+8,6 Prozent).

Sekundärenergieträger sind jene, die aufbereitet beziehungsweise umgewandelt wurden und am Ort des Energieeinsatzes verbraucht werden. Im Vergleich zum Vormonat im Preis gestiegen sind hier Diesel (+3,9 Prozent), leichtes Heizöl (+12,2 Prozent) und Fernwärme (+14 Prozent). Insgesamt ist aber auch der Sekundärenergieindex im Vergleich zum Vormonat um 14,8 Prozent gesunken. Sorgen bereitet der vbw auch der Strompreisindex: Dieser liege mit 248,7 Punkten noch immer fast 50 Prozent über dem Wert des Vorjahresmonats und sogar 122,9 Prozent höher als noch im Oktober 2019.

vbw fordert weitere Entlastungen

Angesichts dieser Zahlen fordert die Vereinigung, alle staatlichen Kostenbestandteile für Energie, wie etwa die Stromsteuer, die Energiesteuer und den nationalen CO2-Preis zu senken beziehungsweise auszusetzen. Darüber hinaus müssten zur Entlastung der Unternehmen außerhalb des Energiebereiches die Vorauszahlung von Unternehmenssteuern ausgesetzt und der Verlustvortrag erhöht werden. Die Gas- und Strompreisbremsen seien zwar die richtige Entscheidung, so Brossardt, seien aber leider noch immer nicht Kraft. „Wir sehen bereits jetzt, dass die Energiepreisbremsen möglicherweise die notwendige Entlastung nicht bringen werden. Die Gesetze stellen vor allem die industriellen Unternehmen mit besonders hohen Energiekosten vor kaum erfüllbare Anforderungen und Hürden. Hier muss nachgebessert werden“, forderte Brossardt.

Die in den vbw-Energiepreisindex einfließenden Ursprungsdaten stammen vom Statistischen Bundesamt und sind bundesweite Daten. Je nachdem, ob die jeweilige Energieart überwiegend im Inland erzeugt oder importiert wird, wird der Erzeugerpreisindex oder der Einfuhrpreisindex oder gegebenenfalls beide verwendet. Die Erzeugerpreisindizes beinhalten auch Verbrauchssteuern und steuerähnliche Abgaben. Die Gewichtung der einzelnen Energiearten erfolgt entsprechend ihrem jeweiligen Verbrauch in Bayern.
 
Die Entwicklung des vbw-Energiepreisindex nach
Zahlen des Statistischen Bundesamtes
(zum Vergrößern bite auf die Grafik klicken)
Quelle: vbw

Mittwoch, 14.12.2022, 11:35 Uhr
Katia Meyer-Tien

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