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Energie & Management > Studien - Energieeffizienzziele drohen zu scheitern
Quelle: Shutterstock / Rido
Studien

Energieeffizienzziele drohen zu scheitern

Die von der Politik beschlossenen Maßnahmen reichen laut einer Studie nicht aus, um die deutschen Ziele beim Energiesparen zu erreichen, so die Deneff.
Die Analyse ist ernüchternd: „Nur etwas mehr als die Hälfte der EU-rechtlich geforderten Energieeinsparungen werden bis 2030 mit bestehenden Politikmaßnahmen erreicht“, teilte die Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz (Deneff) mit. Die Vorgabe der Politik ist, dass hierzulande bis 2030 um 26,5 Prozent weniger Endenergie im Vergleich zu 2008 verbraucht wird. Der Primärenergieverbrauch soll sogar um 39,3 Prozent reduziert werden.

Mit den vorgenommenen und geplanten Maßnahmen werde dieses Ziel aber verfehlt, hat das Beratungsunternehmen Prognos in einer Studie für die Deneff ausgerechnet. Grundsätzlich gingen die im vergangenen Herbst beschlossenen Maßnahmen der Ampelkoalition „in die richtige Richtung“, so der Verband. Die Studie weise aber nach: Es reicht nicht.

Vor allem sinke der Endenergieverbrauch von „Gebäuden, Industrie und Verkehr kaum“, so Friedrich Seefeldt von Prognos. Das Einsparziel werde in diesem Bereich aktuell um jährlich rund 60 Mrd. kWh verfehlt. Lob gab es hingegen für die Energiewirtschaft. „In den vergangenen Jahren ist der Primärenergieverbrauch vor allem durch den Umbau der Stromversorgung deutlich gesunken.“

Der wirksamste Hebel, um die Einsparziele zu erreichen, ist laut Deneff, ein höherer CO2-Preis. Einsparungen in Höhe von 25 Milliarden kWh seien durch eine weitere Anhebung des CO2-Preises auf 200 Euro/Tonne erreichbar, so das Gutachten.

Die Ausweitung der durch die EU beschlossenen energetischen Mindeststandards zur Sanierung von Nichtwohngebäuden auch auf die energetisch schlechtesten Wohngebäude könnte rund 25 Mrd. kWh einsparen. Diese Maßnahme wurde laut Deneff in den vergangenen Monaten von Verbraucher- und Industrieverbänden unterstützt.

Die höchsten Einsparungen könnte aber „eine verpflichtende Umsetzung von hochrentablen Energieeffizienzmaßnahmen bringen“, wie sie das Wirtschaftsministerium selbst noch vorgeschlagen habe: Rund 100 Milliarden kWh bis 2030, würden allein die Maßnahmen umgesetzt, die den Unternehmen durch ihre Energieaudits und Energiemanagementsysteme bereits bekannt sind und die zudem über ihre Nutzungsdauer einen positiven Kapitalwert hätten.

Christian Noll, geschäftsführender Deneff-Vorstand: „Die EU-Mitgliedstaaten haben sich mit der Energieeffizienzrichtlinie gesetzlich selbst zu diesen Zielen verpflichtet. Und zwar aus gutem Grund. Gelingt es nicht, endlich Schwung in Energieeffizienz von Gebäuden, öffentlicher Hand und Unternehmen zu bekommen, wird die Energiewende erheblich schwieriger und teurer.“ Die technischen Lösungen und Dienstleistungen liegen schon längst vor.

Auszüge aus der Prognos-Studie „Gap-Analyse – Energieeffizienzziele im EnEfG und die erwartete Ziellücke“ können auf der Deneff-Homepage heruntergeladen werden.

Freitag, 24.05.2024, 15:45 Uhr
Stefan Sagmeister
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Energieeffizienzziele drohen zu scheitern
Die von der Politik beschlossenen Maßnahmen reichen laut einer Studie nicht aus, um die deutschen Ziele beim Energiesparen zu erreichen, so die Deneff.
Die Analyse ist ernüchternd: „Nur etwas mehr als die Hälfte der EU-rechtlich geforderten Energieeinsparungen werden bis 2030 mit bestehenden Politikmaßnahmen erreicht“, teilte die Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz (Deneff) mit. Die Vorgabe der Politik ist, dass hierzulande bis 2030 um 26,5 Prozent weniger Endenergie im Vergleich zu 2008 verbraucht wird. Der Primärenergieverbrauch soll sogar um 39,3 Prozent reduziert werden.

Mit den vorgenommenen und geplanten Maßnahmen werde dieses Ziel aber verfehlt, hat das Beratungsunternehmen Prognos in einer Studie für die Deneff ausgerechnet. Grundsätzlich gingen die im vergangenen Herbst beschlossenen Maßnahmen der Ampelkoalition „in die richtige Richtung“, so der Verband. Die Studie weise aber nach: Es reicht nicht.

Vor allem sinke der Endenergieverbrauch von „Gebäuden, Industrie und Verkehr kaum“, so Friedrich Seefeldt von Prognos. Das Einsparziel werde in diesem Bereich aktuell um jährlich rund 60 Mrd. kWh verfehlt. Lob gab es hingegen für die Energiewirtschaft. „In den vergangenen Jahren ist der Primärenergieverbrauch vor allem durch den Umbau der Stromversorgung deutlich gesunken.“

Der wirksamste Hebel, um die Einsparziele zu erreichen, ist laut Deneff, ein höherer CO2-Preis. Einsparungen in Höhe von 25 Milliarden kWh seien durch eine weitere Anhebung des CO2-Preises auf 200 Euro/Tonne erreichbar, so das Gutachten.

Die Ausweitung der durch die EU beschlossenen energetischen Mindeststandards zur Sanierung von Nichtwohngebäuden auch auf die energetisch schlechtesten Wohngebäude könnte rund 25 Mrd. kWh einsparen. Diese Maßnahme wurde laut Deneff in den vergangenen Monaten von Verbraucher- und Industrieverbänden unterstützt.

Die höchsten Einsparungen könnte aber „eine verpflichtende Umsetzung von hochrentablen Energieeffizienzmaßnahmen bringen“, wie sie das Wirtschaftsministerium selbst noch vorgeschlagen habe: Rund 100 Milliarden kWh bis 2030, würden allein die Maßnahmen umgesetzt, die den Unternehmen durch ihre Energieaudits und Energiemanagementsysteme bereits bekannt sind und die zudem über ihre Nutzungsdauer einen positiven Kapitalwert hätten.

Christian Noll, geschäftsführender Deneff-Vorstand: „Die EU-Mitgliedstaaten haben sich mit der Energieeffizienzrichtlinie gesetzlich selbst zu diesen Zielen verpflichtet. Und zwar aus gutem Grund. Gelingt es nicht, endlich Schwung in Energieeffizienz von Gebäuden, öffentlicher Hand und Unternehmen zu bekommen, wird die Energiewende erheblich schwieriger und teurer.“ Die technischen Lösungen und Dienstleistungen liegen schon längst vor.

Auszüge aus der Prognos-Studie „Gap-Analyse – Energieeffizienzziele im EnEfG und die erwartete Ziellücke“ können auf der Deneff-Homepage heruntergeladen werden.

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Stefan Sagmeister

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