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Energie & Management > Bilanz - EnBW: Kohleausstieg am mittleren Neckar bis 2026
Quelle: Fotolia / Andrey Popov
Bilanz

EnBW: Kohleausstieg am mittleren Neckar bis 2026

Die Stromerzeugung hat der EnBW im ersten Quartal des laufenden Jahres viel Geld in die Kassen gespült. Vor allem die konventionellen Kraftwerke sorgten für Gewinne.
In den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2023 setzte die Energie Baden-Württemberg AG 16 Milliarden Euro um und erzielte damit ein Adjusted Ebitda von 2,8 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis lag damit deutlich über dem ersten Quartal des Vorjahres, das vom Ausbruch des Krieges in der Ukraine geprägt gewesen war (1,2 Milliarden Euro).

Zurückzuführen ist die Steigerung nach Konzernangaben vor allem auf das Segment Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur. Der Bereich Thermische Erzeugung und Handel verzeichnete ein deutliches Ergebniswachstum auf rund 2,1 Milliarden Euro, ein Plus von 1,4 Milliarden Euro. Hohe positive Bewertungseffekte auf Handelsgeschäfte sowie der Verkauf der erzeugten Strommengen zu höheren Großhandelspreisen waren die wesentlichen Gründe für diese Entwicklung.

Prognose auf Jahressicht bleibt unverändert

Diese Effekte aus dem ersten Quartal werden sich allerdings, so die Einschätzung von EnBW, nicht in dem Maße fortsetzen. Auch entfallen die Erträge aus dem Kernkraftwerk Neckarwestheim II, das am 15. April 2023 endgültig abgeschaltet wurde. Die bisherige Prognose für das Adjusted Ebitda für das Geschäftsjahr 2023 will der Konzern daher unverändert beibehalten. Dieses soll nach rund 3,29 Milliarden Euro im vergangenen Jahr nun auf 4,7 bis 5,2 Milliarden Euro steigen.

Der auf die Aktionäre - im Wesentlichen das Land und ein Konsortium von Landkreisen - entfallende bereinigte Konzernüberschuss stieg zum Ende des ersten Quartals auf 1,4 Milliarden Euro (Vorjahr 464 Millionen Euro). Die Erträge sollen wesentlich in die beschleunigte Energiewende investiert werden.

​Offshore-Wind und Gas statt Steinkohle

CFO Thomas Kusterer verwies darauf, dass Ende März die Investitionsentscheidung zum Bau des 960-MW-Offshore-Windparks „He Dreiht“ mit einer Gesamtinvestitionssumme von rund 2,4 Milliarden Euro getroffen wurde. Darüber hinaus plane man, 1,6 Milliarden Euro in den Fuel Switch von drei baden-württembergischen Kohlekraftwerken zu Gaskraftwerken zu stecken. „Damit wollen wir die Kohleverstromung im mittleren Neckarraum bis 2026 vollständig einstellen. Bis Mitte der 2030er Jahre sollen alle drei Standorte mit grünem Wasserstoff betrieben werden“, erklärte er.

Das Adjusted Ebitda des Segments Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur (Erneuerbare Energien sowie Thermische Erzeugung und Handel) stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich auf 2,35 Milliarden Euro. Diese Entwicklung geht auf den Bereich Thermische Erzeugung und Handel zurück, hier wurde das Adjusted Ebitda auf rund 2,1 Milliarden Euro gesteigert. Zum einen ließen sich die im Voraus verkauften Strommengen zu höheren Großhandelspreisen als im Vorjahr absetzen. Zum anderen entstanden hohe positive Bewertungseffekte bei Handelsgeschäften.

Im Bereich Erneuerbare Energien lag das Adjusted Ebitda aufgrund der gesunkenen Direktvermarktungspreise für Ökostrom mit 282 Millionen Euro leicht unter dem Vorjahr (292 Millionen Euro).

Die Bruttoinvestitionen stiegen in den ersten drei Monaten 2023 mit 749 Millionen Euro deutlich über das Niveau des Vorjahreszeitraums mit 500 Millionen Euro. Dabei entfielen 75 Prozent der Investitionen auf Wachstumsprojekte im Rahmen der Energiewende. 

Kennzahlen EnBW
 
Euro in Mio.1. Qu. '231. Qu. '22Prozent
Außenumsatz15.97113.72416,4
Adj. Ebitda2.8401.185140
Nettoschulden11.53510.8476,3
Nettoinvestitionen71140277
Beschäftigte27.32626.2684

Quelle: EnBW

Freitag, 12.05.2023, 12:05 Uhr
Günter Drewnitzky
Energie & Management > Bilanz - EnBW: Kohleausstieg am mittleren Neckar bis 2026
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Bilanz
EnBW: Kohleausstieg am mittleren Neckar bis 2026
Die Stromerzeugung hat der EnBW im ersten Quartal des laufenden Jahres viel Geld in die Kassen gespült. Vor allem die konventionellen Kraftwerke sorgten für Gewinne.
In den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2023 setzte die Energie Baden-Württemberg AG 16 Milliarden Euro um und erzielte damit ein Adjusted Ebitda von 2,8 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis lag damit deutlich über dem ersten Quartal des Vorjahres, das vom Ausbruch des Krieges in der Ukraine geprägt gewesen war (1,2 Milliarden Euro).

Zurückzuführen ist die Steigerung nach Konzernangaben vor allem auf das Segment Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur. Der Bereich Thermische Erzeugung und Handel verzeichnete ein deutliches Ergebniswachstum auf rund 2,1 Milliarden Euro, ein Plus von 1,4 Milliarden Euro. Hohe positive Bewertungseffekte auf Handelsgeschäfte sowie der Verkauf der erzeugten Strommengen zu höheren Großhandelspreisen waren die wesentlichen Gründe für diese Entwicklung.

Prognose auf Jahressicht bleibt unverändert

Diese Effekte aus dem ersten Quartal werden sich allerdings, so die Einschätzung von EnBW, nicht in dem Maße fortsetzen. Auch entfallen die Erträge aus dem Kernkraftwerk Neckarwestheim II, das am 15. April 2023 endgültig abgeschaltet wurde. Die bisherige Prognose für das Adjusted Ebitda für das Geschäftsjahr 2023 will der Konzern daher unverändert beibehalten. Dieses soll nach rund 3,29 Milliarden Euro im vergangenen Jahr nun auf 4,7 bis 5,2 Milliarden Euro steigen.

Der auf die Aktionäre - im Wesentlichen das Land und ein Konsortium von Landkreisen - entfallende bereinigte Konzernüberschuss stieg zum Ende des ersten Quartals auf 1,4 Milliarden Euro (Vorjahr 464 Millionen Euro). Die Erträge sollen wesentlich in die beschleunigte Energiewende investiert werden.

​Offshore-Wind und Gas statt Steinkohle

CFO Thomas Kusterer verwies darauf, dass Ende März die Investitionsentscheidung zum Bau des 960-MW-Offshore-Windparks „He Dreiht“ mit einer Gesamtinvestitionssumme von rund 2,4 Milliarden Euro getroffen wurde. Darüber hinaus plane man, 1,6 Milliarden Euro in den Fuel Switch von drei baden-württembergischen Kohlekraftwerken zu Gaskraftwerken zu stecken. „Damit wollen wir die Kohleverstromung im mittleren Neckarraum bis 2026 vollständig einstellen. Bis Mitte der 2030er Jahre sollen alle drei Standorte mit grünem Wasserstoff betrieben werden“, erklärte er.

Das Adjusted Ebitda des Segments Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur (Erneuerbare Energien sowie Thermische Erzeugung und Handel) stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich auf 2,35 Milliarden Euro. Diese Entwicklung geht auf den Bereich Thermische Erzeugung und Handel zurück, hier wurde das Adjusted Ebitda auf rund 2,1 Milliarden Euro gesteigert. Zum einen ließen sich die im Voraus verkauften Strommengen zu höheren Großhandelspreisen als im Vorjahr absetzen. Zum anderen entstanden hohe positive Bewertungseffekte bei Handelsgeschäften.

Im Bereich Erneuerbare Energien lag das Adjusted Ebitda aufgrund der gesunkenen Direktvermarktungspreise für Ökostrom mit 282 Millionen Euro leicht unter dem Vorjahr (292 Millionen Euro).

Die Bruttoinvestitionen stiegen in den ersten drei Monaten 2023 mit 749 Millionen Euro deutlich über das Niveau des Vorjahreszeitraums mit 500 Millionen Euro. Dabei entfielen 75 Prozent der Investitionen auf Wachstumsprojekte im Rahmen der Energiewende. 

Kennzahlen EnBW
 
Euro in Mio.1. Qu. '231. Qu. '22Prozent
Außenumsatz15.97113.72416,4
Adj. Ebitda2.8401.185140
Nettoschulden11.53510.8476,3
Nettoinvestitionen71140277
Beschäftigte27.32626.2684

Quelle: EnBW

Freitag, 12.05.2023, 12:05 Uhr
Günter Drewnitzky

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